Kapitel 11: Die Zeit vergeht

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Sasuke absolvierte seine erste Mission im Land der Wellen erfolgreich. Ich hatte mir umsonst Sorgen gemacht, dass ihm etwas passierte. Neben der abgeschlossenen Mission kam er auch besser mit Naruto aus. Unbewusst erzählte er mir öfters über den Uzumaki. Ich musste dann immer wieder lachen, was Sasuke dann verwirrte.
Auch die Chuninauswahlprüfungen fanden statt. Da schaffte es der kleine Uchiha leider nicht weiter, aber aufgeben kam nicht in Frage.
Während der Prüfungen gab es auch eine Auseinandersetzung mit Orochimaru. Leider verlor unser Hokage dabei sein Leben und wir mussten ohne ein Oberhaupt leben. Es nahm das ganze Dorf mit diesen alten Mann verloren zu haben. Auch ich trauerte ihm nach. Immerhin half er mir auf die Akademie und kümmerte sich auch öfters um mich. Nun brauchten wir aber einen neuen Hokagen. Der Sannin Jiraiya war mittlerweile im Dorf angekommen, lehnte aber das Hokage-Dasein ab. Und somit begann die Suche nach der anderen Sannin Tsunade. Orochimaru schied von vornherein aus, wer hätte es gedacht! Andere Kandidaten gab es im Dorf nicht. Meine Gedanken rutschten dabei aber immer wieder zu Itachi. Er wäre der perfekte Hokage, auch wenn er erst siebzehn war!
Ich selbst war sechzehn und bekam nebenbei von Kakashi Doton beigebracht, da er es Dank 'seines' Sharingans beherrschte. Die Aneignung gelangte mir recht schnell, weshalb ich jetzt wunderschöne Erdmauern erschaffen konnte. Gott, war ich froh die zu haben. Sie waren so hilfreich bei meinem Feuer. So ungefährlich war es nämlich nicht mehr. Somit konnte ich auch mithelfen, wenn Naruto mit seinem Kuramachakra mal wieder über die Stränge schlug.

Heute hieß es mit Kakashi und Sasuke Dangos essen. Kakashi war ja Sasukes Sensei und er trainierte gerade an einem Jutsu mit ihm. Genauer gesagt, Chidori. Als ich um die Ecke kam, stand Kakashi schon vor dem Laden.
Freudig begrüßte ich ihn: „Guten Morgen, Kakashi!" Aus dem Laden nahm ich aber ein bekanntestes Chakra war.
„Morgen Yuna. Ist Sasuke nicht bei dir?", fragte Kakashi direkt.
„Er wollte nochmal nach Hause", seufzte ich und schaute dabei leicht in den Laden. Schwarze Mäntel, rote Wolken. Sie waren hier. Jetzt schon.
„Ah, Kakashi, Yuna!", wurde hinter mir gerufen. Als ich mich umdrehte, sah ich Kurenai und Asuma.
„Was macht ihr denn hier?", fragte Kurenai.
„Ich wollte noch etwas besorgen und mit Yuna und Sasuke etwas essen." Kakashi sah in den Laden. Auch er hatte die Beiden natürlich mitbekommen.
„Das ist aber ungewöhnlich für dich", gab Asuma von sich.
„Auch bei Kakashi kommt das mal vor", mischte ich mich ein. Eigentlich wäre ich am liebsten in den Laden gesprungen und hätte jemand bestimmten angemeckert. Nebenbei stellte ich mir die Frage, wie sie in das Dorf gekommen waren, ohne mit ihren Sachen aufzufallen.
„Ah, Sasuke!" Kurenai bemerkte ihn.
„Yuna, ich dachte, du wartest auf mich!", beschwerte Sasuke sich bei mir.
„Du meintest, ich soll vorgehen." Kopfschüttelnd bemerkte ich, dass der Laden leer war und der Tisch noch die Reste von Tee und Dangos auf sich stehen hatte.
Kurenai und Asuma verschwanden dann auch schnell.
„Yuna, ich muss doch gehen." Kakashi sah mich an. Ich nickte.
„Kein Problem, geh du ruhig." Damit war er auch weg.
Nun wendete ich mich zu Sasuke: „Immer noch Dangos essen?"
Er nickte kurz und setzte sich an den Tisch draußen. Wir aßen schweigend.
„Sensei Kakashi, wo ist er hin?", fragte Sasuke mich nach der Zeit.
„Er vergisst doch immer wieder etwas. Ich denke, es ist sein Buch. Ich habe es nicht gesehen." Ich nahm mir einen Spieß und biss davon ab.
Sasuke nickte: „Stimmt."
Wir aßen auf und ich bezahlte, wie immer eigentlich.
„Soweit ich weiß, wollte dein Team noch trainieren, oder?", fragte ich ihn dann als wir wieder vor dem Laden standen.
„Ja, aber mir bringt das nichts", gestand er.
„Natürlich bringt es dir was! Und jetzt geh!", lachte ich.
Widerwillig ging er los und ich sah ihm noch kurz nach. Dann machte ich mich auch auf den Weg.

Verwirrt dachte ich nach: Wo war dieser verdammte Platz?
Ich stellte mich auf einen Baum und überlegte. Als ich Kampfgeräusche hörte, sprang ich vom Baum und lief in diese Richtung.
Was ich vorfand, irritierte mich doch. Ich kannte die Situation zwar besser als jede andere, aber irgendwie war es Itachi, der mich verwirrte. Er wirkte anders als vor Jahren. Klar, er veränderte sich, aber irgendetwas hatte er, was ich nicht verstand. Kisame rannte in der Zeit auf Gai zu. So schnell ich konnte, sprang ich dazwischen.
Elegant landete ich vor Kisame, der sofort abbremste und mich ansah.
„Yuna!", rief Gai mehr als nur laut.
„Du darfst Itachi nicht in die Augen sehen!" Ich ignorierte Kurenais Aussage und sah ihm wie selbstverständlich in die Augen.
„Wie ich sehe, hast du Akatsuki gefunden. Freut mich", begrüßte ich ihn.
„Yuna." Itachi sah mich an. Innerlich freute mich mehr als nur ein bisschen, dass ich nach so vielen Jahren seine Stimme wieder hörte und er gerade meinen Namen sagte.
„Ach, das ist die Kleine, die wir mitnehmen sollen!" Kisame grinste mich an. „Kleine, komm her."
„Ich dachte, ihr wollt nur den Kyubi!" Gai mischte sich ein.
„Anscheinend nicht", meinte ich ruhig, während Kisame mich nun regelrecht anstarrte.
„Yuna, es bringt nichts dein Kekkei Genkai zu aktivieren." Itachi verstärkte seinen Blick, als ich gerade meine Hand in Flammen tauchen wollte. Das er bereit war mich anzugreifen, schmerzte.
„Yuna, du willst doch auch mitkommen!" Kisame kam auf mich zu und hielt mir seine Hand hin.
„Warum?" Ich rührte mich nicht von der Stelle. Warum wollte Akatsuki mich haben?
„Unser Anführer möchte deine Stärke in seinen Reihen wissen. Du bist besonders und so jemanden brauchen wir", erklärte Itachi.
Kakashi stöhnte hinter mir auf, was mich kurz zusammenzucken ließ. Ich konzentrierte mich so auf Itachi und auch auf Kisame, dass ich die Leute hinter mir komplett vergaß. Kisame stand mittlerweile direkt vor mir und hielt mir seine Hand hin. Gott, seine Größe war wirklich der Wahnsinn. Er grinste zu mir runter und wartete. Nun zermarterte ich mir mein Gehirn. Sollte ich mitgehen oder nicht? Ein Gefühl in mir sagte sehr laut ja, aber es gab auch eine kleine Stelle in mir, die es nicht wollte. Wenn ich mit ginge, würde ich Sasuke allein lassen. Dann würde er wirklich zu Orochimaru gehen. Aber wenn ich hierbleiben sollte, schaffte ich es vielleicht nie wieder so nah bei Itachi zu bleiben. 
„Yuna, komm." Itachi behielt die Konohaninjas hinter mir im Auge. Kurz drehte ich mich zu Kurenai und Co. um, sah dann aber zu Kisames Hand, in welche ich meine legte.
„Ich komme mit." Das laute Ja hatte gewonnen.
Kisame grinste mehr und zog mich mit zu Itachi.
„Yuna, dass kannst du nicht machen!" Gai hörte sich verletzt an.
Ich antwortete nicht. Was sollte ich jetzt auch noch sagen? Ich war gerade vor ihren Augen Akatsuki beigetreten.
„Es ist doch dein Zuhause!"
„Stimmt", gab ich von mir. Das war es gewesen. Es tat schon weh, es zu verlassen.
„Hast du alles, was du brauchst?", fragte mich Itachi. Nickend sah ich noch einmal zu Kakashi, Asuma, Kurenai und Gai.
„Meine Wohnung ist tabu. Sie gehört von nun an Sasuke. Wer reingeht, wird es bereuen." Komischerweise lachte Kisame über meine Aussage.
Damit teleportierten Itachi, Kisame und ich uns aus Konoha raus.

Sicher gelandet fing Kisame an mir zu erklären, was wir denn jetzt machen würden.
„Wir müssen den Kyubi finden."
„Ich weiß. Er ist mit Jiraiya unterwegs."
Nickend ergriff Itachi das Wort: „Dann weißt du auch, wo er ist."
„Sie suchen Tsunade. Wenn ich alles richtig mitbekommen habe, sollten sie in Richtung Otogakure gegangen sein." Ich deutete in die Richtung, wo wir hinmussten. Kisame und Itachi liefen los, ich ihnen hinterher.
„Itachi, können wir ihr so vertrauen?"
„Kisame, ich kann alles verstehen." Genervt lief ich vor die Beiden.
„Pain hat sie nicht umsonst ausgesucht. Sie weiß einiges, was nützlich sein könnte."
Das stimmte. Trotzdem war ich mir nicht sicher, ob das wirklich mein Weg war, den ich brauchte. Ich schüttelte den Kopf.
Jetzt war ich bei ihnen. War es richtig? Ich wusste es nicht. Aber ich wusste trotzdem, ich war wieder bei Itachi und das musste einfach richtig sein. Egal, was jetzt kam, Akatsuki war nun meine neue Familie, mein neues Zuhause. Wenn es nicht mein Weg sein sollte: Er nahm seine Gestalt schon an, so wie ich es wollte. So, wie ich es brauchte.

Der Mondschein hinter den Wolken | [Akatsuki FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt