Kapitel 15: Ein normaler Tag bei Akatsuki

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Es war kalt und regnerisch draußen. Alle Akatsukis waren auf Missionen unterwegs und ich hockte im Versteck rum. Pain übertrug mir eigentlich die Aufgabe, dass ich weitere Bijuus aufspüren sollte. Aber da ich ihm sofort sagen konnte, wo sie sich befanden, war meine große Mission auch schon beendet.
Gelangweilt begab ich mich aus meinem Zimmer und erkundete das Versteck.
„Yuna, versuch' erst gar nicht in alle Räume zu gehen."
„Warum kommst du immer überall hervor?", fragte ich Zetsu, der gerade aus dem Boden vor mir schaute.
„Meine Reichweite ist groß genug, um auch hier zu beobachten", erklärte er erneut.
„Mir ist langweilig, also lass mich alles untersuchen." Ich trat um Zetsu herum, aber er hielt mich fest. „Zetsu... Das macht so keinen Spaß!" Wütend versuchte ich ihn zu treten, was einbeinig auch eine super Idee war.
„Du bist auch nicht zum Spaß hier." Er hielt weiterhin mein Bein fest.
„Ja gut, ich werde in keinen Raum gehen. Außer vielleicht in Hidans, weil er sowieso noch meine Kunais hat." Zufrieden ließ Zetsu mein Bein los und ich lief zu Kakuzus und Hidans Zimmer. Ich schnappte mir von drinnen meine Sachen und ging wieder raus.
„Zetsu, hör auf mich zu beobachten! Das ist gruselig." Genervt schloss ich die Zimmertür.
„Ich wollte nur sichergehen, dass du auch nur da rein gehst." Die Augen verdrehend steckte ich die Kunais ein und ging an Zetsu vorbei. In dem Moment kamen auch zwei nasse Akatsukis auf mich zu.
„Oh nein, warum seid ihr denn so nass?", meinte ich sarkastisch zu Kisame und Itachi.
„Halt die Klappe, es regnet!" Wütend stapfte Kisame an mir vorbei, weshalb ich mir ein Grinsen nicht verkneifen konnte. Auch Itachi fand meine Aussage lustig, da er leicht schmunzelte.
Das war ein großer Triumph.
„Yuna!", rief Kisame hinter mir.
Ich drehte mich um und sah ihn direkt vor mir stehen: „Wie schnell hast du dich jetzt abgetrocknet?!"
„Egal. Zetsu meinte, dass du in meinen Sachen rumgewühlt hast!" Sauer schaute ich an Kisame vorbei und starrte Zetsu an.
„Ich war nur in Hidans Zimmer für meine Shuriken..." Zetsu verschwand sofort, als eine kleine Flamme in seine Richtung flog.
„Du warst was?", kam es vom Eingang.
„Warum kommt ihr alle gleichzeitig zurück...", beschwerte ich mich seufzend.
„Itachi, wir müssen Pain noch Bericht erstatten." Nickend verließ mich Itachi mit Kisame. Kakuzu sah kurz zu mir und ging dann in die andere Richtung weg.
„Also, du warst in meinem Zimmer?", fragend sah Hidan mich an.
„Hinda, du hattest meine Kunais noch und ich brauche die."
„Hinda?!"
Schulterzuckend sah ich zu ihm hoch: „Ein neuer Name für dich. Toll nicht?"
„Ja, ganz toll..." Erschien zu überlegen. „Halt mal still!" Sofort schüttelte er seine Haare über mir aus. Es regnete also auf mich herab.
„Warum musste das jetzt sein?!" Ich wischte mir ein paar Tropfen aus meinem Gesicht.
„Strafe." Grinsend sah Hinda mich an.
„Warte, ich helfe dir beim Trockenwerden." Kurzerhand zündete ich seine Haare leicht an. Zwischen Hidan und mir war eine wunderbare Freundschaft entstanden. Wir ärgerten uns gegenseitig und dass immer, wenn wir uns sahen. Als Zeitvertreib in diesem langweiligen Quartier war das super!
„Yuna! Du sollst das doch lassen!", tadelte mich Deidara. Er ermahnte mich immer, auch wenn ich älter war. Deidara und ich sind irgendwie zu besten Freunden geworden.
„Ihr seid jetzt auch wieder da?" Ich löschte das Flämmchen auf Hidans Kopf und strich seine Haare glatt.
„Hidan, zu Pain." Kakuzu zog ihn mit sich. Kurz unterhielt ich mich mit Deidara und Sasori, die dann auch zu Pain mussten. Ich hatte aber mit Sasori ausgemacht, dass ich ihm zu gucken durfte, wenn er an seinen Marionetten bastelte. Dafür musste ich Deidara aber versprechen seine Explosionen anzusehen.

Bevor ich zu Sasori ging, machte ich einen Abstecher zum Aufenthaltsraum. Ich musste wohl oder übel noch mit Kakuzu reden, wenn ich Geld für ein paar Sachen brauchte. Es war Zeit für neue Schriftrollen. Ein paar wurden letztes Mal von Deidara in die Luft gejagt und andere wurden von Kisame versenkt. Itachi meinte nur, ich sollte Kakuzu nach Geld fragen. Er hat leicht reden. Es war immerhin Kakuzu!
Ich betrat also den Raum und sah sofort Kakuzu Geld zählen. Stumm setzte ich mich neben ihn.
„Was brauchst du?", fragte er sofort.
„Geld", antwortete ich einfach.
„Wofür?"
„Schriftrollen."
Er nickte: „Ausnahmsweise." Leicht zögernd übergab er mir das Geld.
„Vielen Dank!" Grinsend stand ich auf und unterdrückte den Drang, ihn einmal zu umarmen.
„Oft bekommst du aber kein Geld. Merk dir das!" Kakuzu zählte weiter sein Geld.
„Vermerkt!" Ich steckte das Geld sicher weg und lief zu Sasoris Marionettenzimmer.
Auch Kakuzu konnte nett sein.

Vor dem Zimmer angekommen, klopfte ich kurz. Ein Brummer verhieß mir, dass ich eintreten durfte.
Als ich drinnen war, schloss ich die Tür hinter mir und sah mich kurz im Raum um. Ich war noch nie hier drin. Der Raum war groß und es hingen Marionetten von der Decke. Zugegeben, ich fand es nicht ansatzweise gruselig! Mittlerweile war ich auch schon so einiges gewöhnt.
„Willst du stehen bleiben?", fragte Sasori mich. Er hatte mal nicht Hiruko an. Ihn so zu sehen, war auch wesentlich angenehmer.
Still setzte ich mich neben Sasori auf den freien Stuhl. Eine Weile beobachtete ich ihn beim Basteln.
„Kennst du dich mit Giften aus?" Sasori sah nicht auf. Er schraubte weiter an dem Arm einer seiner Marionetten.
„Nur mit recht schwachen Giften."
„Hol' mir bitte das Gefäß mit der blauen Flüssigkeit aus dem Schrank."
Suchend begutachtete ich den Schrank. Er war voll mit allerlei Giften. Grüne, rote, lilane. Mit der blauen Flüssigkeit in der Hand setzte ich mich wieder neben Sasori. Ich gab ihm die Glasflasche und er öffnete diese.
„Das ist mit das stärkste Gift, was ich bis jetzt hergestellt habe." Er hielt mir die Flasche unter die Nase. Es roch sehr eigenartig. Eine Mischung aus Käse und frischem Holz.
„Bringt es einen sofort um?"
„Man stirbt nach einer Minute." Sasori schloss die Flasche wieder. „Nimm es." Er schob sie zu mir.
„Inwiefern?"
„Pack sie ein. Du wirst sie irgendwann brauchen. Gifte sind immer nützlich." Sofort fing Sasori wieder an mit dem Arm der Marionette zu hantieren.
„Danke..." Ich steckte die Flasche sicher und vorsichtig in meine Tasche.
Jetzt hantierte Sasori an seinem Arm herum: „Was ist?"
Ich schien ihn angestarrt zu haben: „Ich frag mich nur, warum du mich in das Zimmer lässt."
Sasori sah jetzt zu mir: „Ich dachte mir nur, dass du mir vielleicht helfen könntest."
„Sehe ich so vertrauenswürdig aus?" Ich lachte kurz.
„Mehr als alle anderen hier." Er klappte den Deckel an seinem Arm zu.
„Was soll ich denn machen?"
„Weißt du, wann ich sterben werde?"
„W-Was...?", verwirrt sah ich ihn an.
„Du hast mich schon verstanden. Dein Wissen ist enorm. Du brauchst nicht einmal die Jinchuriki suchen zu gehen, die sich gut verstecken. Ebenso hast du Deidara bei der letzten Mission sofort geschützt, als ich ihn mit Hiruko angreifen wollte. Du wusstest, wo ich hinziele."
„Du warst zu auffällig. Deine Attacke war für deine Verhältnisse zu schlecht und einfach." Ich versuchte meine Nervosität zu überspielen.
„Was weißt du alles?"
Ich seufzte leicht bei seiner Frage: „Ich weiß nicht, wann wer stirbt. Ich weiß nur, was passieren könnte." Kurz holte ich Luft. „Das heißt allgemein, ich kann nicht in die Zukunft sehen. Quellen habe ich keine. Ich kann nur mit sehr großer Wahrscheinlichkeit Dinge.... erraten. Wie bei deinem Angriff. Du hättest Deidara nicht tödlich verletzt. Trotzdem wollte ich nicht, dass ihr euch gegenseitig angreift."
Sasori sah mich prüfend an: „Weiß Pain von dem allen?"
Ich schüttelte den Kopf: „Außer Itachi und dir, weiß es keiner."
„Du lässt etwas aus."
„Was denn?" Interessiert stützte ich meinen Kopf auf meiner Hand ab und sah ihn an.
„Meine Quellen haben mir gesagt, dass du nicht aus Konoha kommst. Du hast aber auch sonst nirgendwo davor gelebt."
„Ich bin mit meinen Eltern umher gereist durch den Weltkrieg zu der Zeit. Sie sind dabei gestorben und ich bin in Konoha gelandet."
„Wer waren deine Eltern?"
„Sie waren Shinobis, welche sich nach meiner Geburt aber abschotteten."
Sasori seufzte: „Sicher, dass du nicht von wo anders herkommst?"
„Auf was willst du hinaus?"
„Eine andere Dimension. Das ist doch richtig, nicht?" Sasori setzte sich hin und sah mich an. Wie kam er nur darauf?
Erschrocken sah ich ihn an.
„Ich liege also richtig."
„Ich vertraue dir, Sasori. Wie auch immer du darauf gekommen bist. Selbst meine Freundin und ich haben lange gebraucht, um Dimensionen überhaupt zu verstehen. Du darfst es keinem sagen", meinte ich ernst.
„Habe ich nicht vor."
„Was dann?"
„Ich habe dir ja nicht umsonst das Gift anvertraut, wenn ich dich töten oder als Quelle ausnutzen will."
Ich lachte bei seiner Aussage: „Also darf ich mich weiter frei bewegen?"
„Solange du mir hilfst, ja."
Ich nickte und stand auf: „Ich werde dann mal gehen"
„Du kannst morgen gerne wieder kommen."
„Sag das nicht so einfach. Du wirst mich nicht wieder los!" Grinsend verließ ich den Raum.

Der Mondschein hinter den Wolken | [Akatsuki FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt