Kapitel 3: Kurama und der Tod

773 39 0
                                    


Nach Obitos Tod waren ein paar Monate vergangen und ich wurde vier. Mich hatte auch eine ältere Frau aufgenommen. Sie hatte mich aus dem verlassenen Haus rein und rausgehen sehen und mich dann zu sich genommen. So bekam ich immer Essen und war nicht mehr allein.
Ebenso wurde Minato zum Hokagen ernannt.
Wenn ich nicht zu Hause war, trainierte ich. Mit Itachis Hilfe, der mehr als sonst entschlossen war, etwas gegen die Ungerechtigkeit in der Welt zu tun, lernte ich ausdauernd zu laufen. Damit wurde auch die meiste Zeit verbracht.
„Du wirst besser."
„Du auch." Ich ließ mich auf meinen Hintern fallen. Itachi setzte sich an einen Baum. Ich seufzte.
„Ich habe einen kleinen Bruder bekommen", meinte nun Itachi.
Ich lächelte. „Das ist schön. Kann er dich denn leiden?", neckte ich ihn.
Er schien leicht empört, aber lachte dann doch kurz: „Ja, das tut er. Sein Name ist Sasuke und er ist sehr anhänglich."
„Schwer vorstellbar bei seinem Bruder." Für meinen Ausspruch erntete ich einen fiesen Blick, weshalb ich lachen musste.
„Wehe, ich lerne ihn nicht kennen!", scherzte ich nun.
„Keine Sorge, das wirst du."
Wir trainierten noch etwas, aber gingen dann doch schon relativ früh nach Hause. Wie der Zufall es wollte, konnte ich Sasuke noch sehen.
„Guten Abend, Yuna", begrüßte mich Itachis Mutter Mikoto.
„Ebenfalls guten Abend." Ich lächelte.
„Itachi hat dir bestimmt schon von Sasuke erzählt, oder?", fragte sie mich.
„Das war mit das Erste, was er mir heute sagte."
„Er ist eben ein stolzer großer Bruder." Mikoto lachte und zeigte mir Sasuke, welchen sie auf ihrem Arm trug.
„Er ist so niedlich.." Ich ließ Sasuke meinen Finger nehmen und daran spielen. Seine kleinen Augen waren fixiert auf meine Hand bis Itachi in sein Blickfeld kam. Sofort ließ er meinen Finger los und wedelte mit seinen Armen zu Itachi. Lächelnd nahm dieser seinen kleinen Bruder in den Arm.
„Sasuke ist gut bei Itachi aufgehoben", meinte nun Mikoto. Dem stimmte ich nur zu.
„Ich werde dann gehen. Tschüss!", winkend ging ich zu meiner Wohnung.

Mitten in der Nacht wurde ich von meiner Übergangsmutter geweckt. Sie hob mich hoch und lief mit mir aus dem Haus.
„Was ist los?", fragte ich gähnend.
„Das Dorf wird von dem Kyubi angegriffen!" Sie ließ mich runter und nahm meine Hand. Wir liefen weiter weg von Kurama.
„Aber er ist doch nicht gefährlich!" Ja, Yuna: Aber erst in mehr als 10 Jahren!
„Yuna, er zerstört gerade das Dorf! Er ist gefährlich!"
„Ich will dahin!" Ich ließ die Hand von meiner Mutter los.
„Willst du sterben?!", fragte sich mich schockiert.
„Was interessiert dich das denn? Ich bin doch sowieso nicht deine Tochter!"
„Was erzählst du da? Natürlich interessiert mich das! Ich liebe dich, wie meine eigene Tochter!"
„Du verstehst das nicht! Ich will dahin und werde es auch tun!" Ich lief los in Richtung Kyubi.
„Yuna!" Ein erdrückender Schrei ließ mich stehen bleiben. Erschrocken drehte ich mich um und sah eine Frau, erdrückt von einem Stein. Es war die Frau, die ich gerade in den Tod geritten hatte. Ich kniete mich vor sie und nahm ihre Hand. Sie war blutüberströmt und leblos.
„Was habe ich getan?!", schniefte ich. Sofort wurde ich weggezogen von Leuten, die mich mitnehmen und fliehen wollten. Ich wehrte mich und schrie, aber sie interessierte es nicht.
Weit weg von dem Neunschwänzigen wurde ich abgesetzt. Ich sah nur noch die Schwänze des Fuchses, welcher gerade das Dorf zerstörte. Um uns Einwohner liefen Shinobis. Sie versorgten die Verletzten.
'Kann ich denn nichts machen?' Verwirrt sah ich mich um. Wie lange dauerte denn dieser Kampf von Minato? Stopp, Obito musste doch auch hier sein, oder nicht? Steuerte er den Schwänzigen nicht? Also müsste Obito gerade mit Minato kämpfen! Aber das brachte mir ja auch nichts, da der Kyubi ja gleich versiegelt würde. Gleich würde Naruto zu einem Jinchuriki. Armer Junge.
Es knallte. Alle Shinobis sahen auf. Ich ebenfalls. Ich erkannte Kushinas Ketten, also war die Versiegelung gleich so weit.
'Man kann auch eine schönere Geburt haben..' In dem Moment riss Kurama sich von den Ketten los und setzte zum letzten Angriff an.
Verwundert begannen alle zu reden, als der Kyubi plötzlich verschwand.
„Sie sind tot...", gab ich von mir.
„Wer ist tot?", fragte mich ein Mann neben mir. Ich schüttelte nur den Kopf und setzte mich auf den Boden.


Am nächsten Tag wurde bekannt gegeben, dass der Hokage Minato und seine Frau Kushina gestorben wären. Das Dorf war komplett verwüstet und alle suchten nach Resten ihrer Häuser. Ich lief zu meinem ehemaligen Zuhause. Es war nur noch Schutt und Asche. Vorsichtig kletterte ich rein und suchte nach meinen Sachen. Ein paar Sachen waren noch zu retten. Unter anderem die Sachen von Obito, die ich mitgenommen hatte und aufbewahren wollte. Ich war sehr froh darüber. So hatte ich wenigstens noch etwas von ihm. Voller Staub lief ich zur Stadtmitte. Während des Laufens klopfte ich mir diesen ab. Pünktlich zur Beerdigung des Kagen traf ich vor dem Hokageturm ein. Ich mochte Beerdigungen noch nie. Alle weinten vor sich hin und bedauerten den Tod ihres geliebten Hokagen. Nun war Nummer Drei wieder dran das Dorf zu beschützen.
Traurig ging ich zum Ende der Beerdigung zum Friedhof. Ich wollte auf einer Wiese Blume für die Frau ablegen, die sich doch um mich gekümmert hat. Dort kniete ich mich mit den Blumen in der Hand hin.
„Tut mir leid, dass ich so gemein an. Wenn du wüsstest, was noch alles passiert... Danke, dass du dich um mich gekümmert hast, wie um deine eigene Tochter. Ich werde dich nicht vergessen. Viel Spaß und Ruhe dort oben. So schnell kann ich leider nicht nachkommen..." Lächelnd legte ich die Blumen ab und betete noch kurz.
„Warum trauerst du?" Verwirrt drehte ich mich um. Es war Itachi.
„Ich wollte mich nur noch bedanken..." Weiterhin lächelnd ging ich an ihm vorbei.
„Stehst du jetzt nicht wieder allein da?"
„Ja, aber das macht nichts. Ich frag einfach später mal, ob ich nicht eine Wohnung bekommen kann, wenn alles wieder aufgebaut ist."
„Ein neuer Junge ist jetzt ein Jinchuriki..."
„Kann schon sein... Er wird es nicht leicht haben." Es herrschte Stille.
„Ist bei deiner Familie überhaupt alles gut gegangen?", fragte ich nun.
„Alles in Ordnung. Aber durch den Kyubi Angriff mangelt es jetzt an Shinobis."
Ich nickte: „Wird schon alles gut gehen."
Innerlich wusste ich, dass es das auf jeden Fall nicht sein würde.



Der Mondschein hinter den Wolken | [Akatsuki FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt