Kapitel 2: Ein dreijähriges Mädchen trainiert

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Meine nächsten Tage verliefen ruhig ab, wenn man es im Weltkrieg so nennen konnte. Obito kaufte mir ein paar Sachen und nahm mich mit zum Einzeltraining. Sein Team musste derzeit nicht in den Krieg ziehen, was mich sehr freute.
Heute lernte ich Rin und Kakashi kennen. Sie und Obito wollten heute zusammen üben und der Uchiha hatte mir versprochen, dass er mir Shuriken werfen und das Chakra einsetzen beibrachte. Ich wollte wirklich nicht erst warten, bis ich in die Akademie kam. Das dauerte ja noch zwei lange Jahre.

So gingen Obito und ich auf den Trainingsplatz, wo uns Rin schon erwartete.
„Guten Morgen Obito! Und du bist Yuna, richtig?", wendete sie sich an mich.
„Das stimmt!", lächelte ich.
„Du willst also auch ein Ninja werden?"
„Das habe ich vor."
Rin lächelte: „Dann werde ich dir dabei helfen!"
„Das hatte aber ich vor!", jammerte nun Obito.
„Du triffst nicht einmal eine zwei Meter große Zielscheibe", schaltete sich Kakashi ein.
„Überhaupt nicht!" Obito nahm zwei Shuriken und warf sie auf einen Baumstumpf. Einer landete im Gras, der andere fast in der Mitte des Holzes.
„Sag ich doch", stimmte Kakashi sich selber zu. Obito schnaubte bloß.
„Hört auf ihr zwei", mischte Rin sich ein, „Yuna kann uns ja erst einmal zugucken und dann selbst entscheiden, wer sie trainieren soll."
Jetzt sahen alle zu mir, weshalb ich nur nickte und mich etwas abseits hinsetzte.
Sie übten mit Shuriken zuwerfen, diverse Ninjutsu und Taijutsu. Kakashi war natürlich besser als die anderen Beiden. Rin zeigte aber auch, was sie konnte. Obito war auch nicht so schlecht.

Nachdem sie fürs Erste fertig waren, setzten sie sich zu mir.
Ich grinste: „Ihr seid echt gut!"
Obito lachte: „Sie wird mit mir trainieren wollen!" Rin kicherte bloß, während Kakashi nichts sagte.
„Eigentlich ist Kakashi besser mit den Shuriken...", gab ich zu, weshalb Obito mich nur schockiert ansah.
„Ich habe aber keine Zeit für so etwas." Kakashi wandte seinen Kopf ab.
„Schade... Rin, konntest du es mir dann zeigen?", fragte ich nach. Sie nickte eifrig. Dann wendete ich mich zu Obito: „Ich möchte Schattendoppelgänger erschaffen! Zeigst du mir das?" Sofort nickte er und grinste wieder.
Kakashi blieb mit Obito sitzen, während Rin mir die normale Haltung zum Werfen eines Shurikens zeigte. Sie warf und traf perfekt in die Mitte der Zielscheibe.
„Probier du es!" Vorsichtig gab sie mir einen ihrer Wurfsterne.
Ich ging in Position und zielte. Selbstbewusst warf ich und traf... Ich traf! Staunend über mich selbst sah ich zu Rin, die sich ebenso freute: „Für deinen ersten Wurf war das wirklich gut!" Der Wurfstern steckte zwar nicht in der Mitte, aber auch nicht am Rand der Scheibe. Ich hatte genau dazwischen und recht mittig getroffen.
„Du wirst bestimmt einmal richtig gut!", rief Obito von der Seite. Grinsend nickte ich.
„Warum willst du jetzt eigentlich schon trainieren?", fragte nun Rin, nachdem ich ein paar mal die Shuriken geworfen hatte und wir wieder saßen.
„Ich kann erst in 2 Jahren auf die Akademie und das ist mir zu lange", erklärte ich.
„Etwas früher zu trainieren, hätte Obito auch nicht geschadet." Kakashi sah zu Obito, der sofort aufstand.
„Yuna, du wolltest doch Schattendoppelgänger erlernen!" Damit formte er die Fingerzeichen dazu und es puffte neben ihm. Als der Nebel verschwunden war, sah ich einen perfekten Schattendoppelgänger. Mit großen Augen schaute ich ihn genauer an.
Rin klatschte: „Dann zeig es uns, Yuna!" Sie deutete mir aufzustehen, weshalb ich das auch tat. Langsam erklärte mir Obito zuerst, wie ich mein Chakra benutzte. Ich freute mich so sehr, dass ich wirklich Chakra besaß!
Neben Obito puffte es wieder, da er einen neuen Doppelgänger erschuf. Ich probierte das Gleiche, doch neben mir erschien nur eine weiße, kleine Gestalt.
„Du hast mehr bei deinem ersten Versuch erreicht als Obito." Kakashi mochte es ihn zu ärgern.
Jemand kicherte. Ich drehte mich um und sah ihn. Es war Itachi Uchiha. Er war so niedlich!
Obito bemerkte ihn auch, aber konzentrierte sich wieder auf mich: „Du musst mehr Chakra einsetzen."
Mit verengten Augen sah ich ihn an und probierte es erneut. Und tatsächlich, es klappte. Ich schaute mir den Schattendoppelgänger genauer an. Er war eine perfekte Kopie von mir! Glücklich klatschte ich in meine Hände.
„Yuna! Du bist unglaublich!" Rin sprang auf und schlug mit mir ein.
„Was wird das denn hier?", fragte nun jemand hinter Kakashi.
„Minato Sensei!", riefen Rin, Obito und Kakashi, welcher aufgestanden war, gleichzeitig. Ich kicherte und ließ meinen Doppelgänger verschwinden.
„Bist du das Mädchen, was Obito zum Hokagen getragen hat?", fragte mich Minato.
Ich nickte kurz und Minato sprach weiter: „Und was macht ihr hier?"
„Ich wollte trainieren. Zwei Jahre warten, dauert mir zu lange!"
„Obito und ich haben ihr geholfen. Es ist nichts passiert", meinte Rin.
„Und du?", wandte sich Minato an Kakashi. Dieser antwortete nicht.
Der Sensei der drei lachte, wurde dann aber ernst: „Wir müssen auf Mission und zwar in den dritten Weltkrieg. Wir reisen in einer halben Stunde vom Haupttor ab." Alle nickten, aber ich sah anscheinend komplett eingeschüchtert und traurig aus.
„Wir kommen wieder und trainieren dann weiter. Du kannst bei mir wohnen, okay?", sagte Obito zu mir und fuhr mit seiner Hand durch meine Haare. Ich nickte nur unzufrieden.
„Versprich mir bitte, dass du wiederkommst!" Ich sah ihn ernst an.
„Aber natürlich! Ich lass meine kleine Schwester doch nicht allein!" Obito grinste.
„Ihr kommt auch wieder!", wendete ich mich an Kakashi und Rin. Diese nickten und Rin lächelte mich zusätzlich an. Damit verschwanden auch alle zusammen mit Minato, um ihre Sachen zu holen und aufzubrechen.
Ich machte mich daran die Shuriken einzusammeln, die liegen gelassen wurden. Sorgfältig packte ich sie ein und machte mich auf dem Weg zu meinem Zuhause. Auf dem Weg traf ich auf Itachi, welcher anscheinend auch nach Hause ging. Ich kam mir doof vor, da es so aussah, dass ich ihm hinterher lief. Und er schien es bemerkt zu haben, denn er drehte sich um und sah mich an.
„Was wird das?", fragte er sofort.
„Ich laufe nach Hause, sieht man doch." Ich lief an ihm vorbei, innerlich sehr glücklich.
„Du weißt schon, dass du kein Uchiha bist", meinte er, also blieb ich stehen und sah ihn an.
„Aber ich wohne nun mal da und das müsstest du wissen, weil du vorhin beim Trainingsplatz warst!"
Itachi schien sich ertappt zu fühlen: „Ja, war ich..." Damit ging er weiter und ich lief einfach neben ihm her. Wir schwiegen uns an, aber niemand wollte den anderen nicht in der Nähe haben.
„Du bist jünger als ich, oder?", setzte Itachi nun an.
Ich nickte: „Glaube ja."
„Und ich dachte, ich trainiere schon früh, aber du.." Itachi kam zum Stehen. Anscheinend war das sein Haus.
„Wie gesagt, ich will keine 2 Jahren warten, um in die Akademie zu kommen." Ich lächelte.„Vielleicht sehen wir uns ja wieder und können dann zusammen trainieren!" Schnell winkte ich ihm und lief zu Obitos Haus. Als ich ankam, vermisste ich Obito jetzt schon. Sonst war er immer da und hat sich laut mit mir unterhalten. Es würde leer hier sein.


Es vergingen relativ ruhige Tage. Ich hatte weiter Shuriken werfen geübt und mich dabei fast einmal selbst abgeworfen. Dank Itachi passierte aber nichts. Wir freundeten uns irgendwie an, wenn man das so nennen konnte. Hauptsächlich erklärte er mir, wie ich mich verbessern konnte und das war dann auch schon unserer Gespräch. Wie dem auch sei, ich war glücklich, jemanden zu haben.
Heute hatte ich mir ein Ziel gesetzt, nämlich die Stufen bei den Hokageköpfen mindestens zwei Mal hoch und runter zulaufen. Voller Elan startete ich unten und kam komplett fertig oben an. Aber ich lief durch. Trotzdem brauchte ich eine Pause. Erschöpft setzte ich mich auf den Berg und überblickte die Stadt. Sie war relativ leer heute, da so viele Shinobis im Krieg waren.
Ich seufzte, da ich mich an Mika erinnerte: „Was machst du gerade, Mika? Hoffentlich bist du nicht irgendwo stecken geblieben bei deinem Sprung..."
Ich blickte in den Himmel und ließ mich auf meinen Rücken fallen.
„Wolltest du nicht die Treppen ablaufen?", wurde ich plötzlich gefragt.
„Itachi! Was machst du denn hier?" Ruckartig setzte ich mich wieder auf und drehte mich zu ihm um.
„Sichergehen, dass du auch dein Training machst."
„Machst du dir etwa Sorgen?" Ich grinste glücklich.
„So meinte ich das nicht." Er drehte mir den Rücken zu. Ich lächelte und sah wieder zur Stadt.
Meine Augen weiteten sich: „Itachi..." Ich sprang auf.
„Ich habe doch gesagt--"
„Itachi!" Ruckartig drehte ich ihn zu der Stadt um.
„Sie sind wieder da..."
Rasch sprintete ich die Treppen runter zum Hokageturm. Itachi folgte mir sofort. Angekommen lief ich suchend durch die jubelnden Mengen. Voller Hoffnung suchte ich nach Obitos Team. Schnell fand ich Kakashi.
„Wo ist Obito?! Und Rin?" Ich sah ihn eindringlich an, aber er antwortete nicht.
„Kakashi! Wo?!" Wieder keine Antwort. Ich wusste es.
„Yuna." Itachi hielt mich am Arm, als ich zu Minato rennen wollte. Ich wehrte mich nicht, sondern sah ihn nur an.
„Es war Krieg. Du weißt, was passieren kann." Itachis Gesichtsausdruck änderte sich. Er wirkte in sich gekehrt und wütend.
„Bewohner Konohas!" Der Hokage Hiruzen meldete sich zu Wort und unterbrach somit das Geschrei der Massen. Alle Aufmerksamkeit galt ihm. „Der dritte Krieg in unserer Welt ist beendet. Leider brachte er viele Opfer, aber sie waren nicht umsonst. Dank ihnen kann unsere schöne Welt wieder in Frieden leben."
Ich schniefte ungewollt bei den Worten. Itachi ließ meinen Arm nicht los. Zum Glück, sonst wäre ich nur zu einem Wasserfall geworden.
Die Menschen jubelten. Manche weinten, weil sie Töchter, Söhne und Geliebte verloren hatten.
Traurig und doch entschlossen sah ich zu Itachi: „Kämpfen wir gemeinsam dafür, dass so etwas nie wieder vorkommt?"
Itachi nickte sofort. Kurz lächelte ich und sah dann, dass Minato auf uns zu kam.
„Yuna. Es tut mir leid dir sagen zu müssen, dass Obito und Rin ihr Leben lassen mussten." Er sah traurig zu mir runter.
„Ich weiß..." Mein Blick wanderte zum Boden.
„Wenn etwas ist, kannst du zu mir kommen." Minato versuchte kurz zu lächeln und ging dann wieder.
Itachi zeigte mir, dass wir gehen sollten. Ich folgte ihm zum Uchiha Viertel. Kurz verabschiedeten wir uns und ich dachte darüber nach, was ich tun könnte, damit niemand stirbt.

Der Mondschein hinter den Wolken | [Akatsuki FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt