HARRY
21.12. :
Nach einem Frühstück im Coffeeshop fuhren Louis und ich zu meiner Mum. Er saß neben mir auf dem Beifahrersitz, mit einem Cappuccino in seiner Hand und seiner Handfläche auf meinem Oberschenkel. "Bist du nervös?", fragte ich ihn und grinste ihn schief an. "Ein bisschen". "Das verstehe ich, aber keine Angst, meine Mum ist cool". "Okay". "Alsooooo ... mit wem hattest du Sex im Wohnheimzimmer?". "Harry...". "Mit mir, jep, aber mit wem noch?". Louis lachte peinlich berührt und trank von seinem Cappuccino. "Du musst es mir nicht sagen, Louis, ich bin einfach nur ein eifersüchtiger Trottel". "Es war nur ein Typ, den ich in der Bibliothek kennen gelernt habe, und es war nur ein einziges Mal". "Siehst du ihn noch?". "Nein, das vermeide ich". "Warum?". "Weil er ziemlich schräg drauf war, er wollte von mir angepinkelt werden", erzählte Louis mir und ich drehte überrascht mein Gesicht zu ihm. "Er wollte WAS?!". "Ja, das ist nichts für mich". "Aber du hattest trotzdem Sex mit ihm?". "Ja, weil er mich erst nach dem Sex gefragt hat, ob ich ihn anpinkle". "Ich verstehe", sagte ich und verhielt mir krampfhaft das Lachen. "Harry Styles, wenn du jetzt anfängst zu lachen...". Und schon prustete ich los. "Harry, das ist nicht lustig". "Doch, schon", stellte ich fest, und jetzt lachte Louis ebenfalls.
Vor meinem Elternhaus atmete Louis einmal tief durch und ich drückte ihm einen hoffentlich beruhigenden Kuss auf den Mund. Dann öffnete ich die Haustür und Louis folgte mir hinein. "Mum, wir sind da!", rief ich und sie kam aus der Küche, in ihrer Weihnachtsschürze, und strahlte uns an. "Da seid ihr ja!". Sie umarmte mich herzlich und drückte mir einen Kuss auf die Wange. Dann wandte sie sich Louis zu und er grinste sie schüchtern an. "Hi", sagte er und Mum umarmte ihn ebenfalls. "Es freut mich so, dich kennenzulernen, Louis". Ich sah, dass Louis nasse Augen bekam und wusste, dass er gerade an seine eigene Mum dachte. "Ebenfalls, Misses Styles", sagte er tapfer. "Für dich natürlich Anne". "Okay, Anne". "Ihr kommt genau richtig, die Plätzchen sind in fünf Minuten fertig". "Oh, Plätzchen!", rief ich begeistert und ging in die Küche. Hinter mir hörte ich Louis und Mum lachen.
Eine Stunde später ging ich mit Louis in mein 'Kinderzimmer' und er blickte sich neugierig darin um. "Nett". "Danke". "Fuck, wir haben die Blumen für deine Mum vergessen!", rief er dann plötzlich erschrocken. "Ach ja, stimmt, aber die können wir noch besorgen, ich brauche sowieso auch noch ein Weihnachtsgeschenk für meine Schwester". Und für ihn, aber das würde ich ihm jetzt nicht sagen. "Deine Schwester?". "Ja, Gemma kommt am vierundzwanzigsten, dann lernst du sie kennen". "Cool". "Wie bekommen deine Geschwister eigentlich die ganzen Weihnachtsgeschenke, die du ihnen gekauft hast?". "Keine Ahnung", sagte er und sah auf einmal todtraurig aus. Ich setzte mich auf mein Doppelbett und schlug mir mit der Handfläche einmal auf den Oberschenkel. Louis verstand, was ich von ihm wollte und setzte sich rittlings auf meinen Schoss. "Du kannst mit mir über alles reden, das weißt du, oder?", fragte ich ihn und schlang meine Arme um seinen Rücken. "Ja". "Okay".
"Es ist das erste Weihnachten ohne Fizzy, und ich kann nicht mit meinen Geschwistern zusammensitzen, wenn sie nicht dabei ist, das kann ich einfach nicht". "Das verstehe ich". "Und dann auch noch ohne meine Mum. Weißt du, seitdem die beiden weg sind, bist du der erste Mensch, mit dem ich mich wieder richtig gut fühle. Mit dir kann ich lachen und unbeschwert sein und muss nicht immer an die beiden denken, weil du mich von diesem Scheiß ablenkst. Ich geniesse es, und das will ich mir nicht versauen, jetzt da ich endlich wieder glücklich bin. Zuhause erinnert mich alles an die beiden und dann bin ich wieder niedergeschlagen. Ist das egoistisch von mir? Ich sollte für meine Familie da sein, wenigstens an Weihnachten". "Du solltest aber auch das tun, was DIR guttut, findest du nicht?". "Doch". "Eben, das ist überhaupt nicht egoistisch, sondern einfach nur menschlich. Aber Louis, es ist ja auch dein erster Geburtstag ohne Fizzy und ich kann mir vorstellen, dass deine Familie an diesem Tag für DICH da sein wird, nicht umgekehrt, und vielleicht tut dir das auch gut. Ich will natürlich, dass du hier bleibst, aber wenn du zu deiner Familie willst, dann kann ich das auch nachvollziehen". "Danke, aber ich will bei dir bleiben". "Das freut mich", sagte ich und Louis drückte sein Gesicht in meine Halsbeuge.
"Deine Mum ist echt cool, ich mag sie", hörte ich ihn gedämpft und sein heißer Atem kitzelte meine Haut. "Sie mag dich auch". "Das ist schön". "Und ich mag dich ganz besonders". "Ich dich auch".
LOUIS
Für den Moment wollte ich einfach nur bei Harry sein. Ja, es war wahrscheinlich nicht richtig, dass ich nicht bei meiner Familie war aber diesmal war ich egoistisch und wollte auf mich schauen. Harry tat mir gut und bei ihm zu sein war so einfach. Nicht so emotionsgeladen wie zuhause, nicht voller Trauer sondern hier gab es nur ihn und mich. Und Anne. Und seine Schwester. Keine dunklen Wolken sondern Freude auf Weihnachten und eine coole Stimmung.
Ich küsste Harry auf die kleine Stelle unter dem Ohr und er seufzte. „Lou…“ „Hm?“ „Mach das noch mal.“, sagte er mit hörbarem Grinsen in der Stimme. Also drückte ich noch einen Kuss auf seine Haut. Er vergrub eine Hand in meinem Haar und zog meine Lippen auf seine. Für ein paar Minuten küssten wir uns einfach nur und ich genoss es in vollen Zügen.
„Harry?“ „Ja?“ „Wäre es schlimm, wenn ich am Tag nach Weihnachten zu meiner Familie fahre? Ich würde gerne den Weihnachtsabend mit euch verbringen und dann bei meiner Familie sein. Und ich würde mich freuen, wenn du mitkommst.“ „Wenn das das ist, was du möchtest, dann begleite ich dich sehr gerne.“, sagte er und ich küsste ihn erneut. Meine Atmung beschleunigte sich und in meiner Hose wurde es enger. Ich rieb mich an Harry und er stöhnte auf. Er löste sich von mir und sah mir in die Augen. „Was machst du nur mit mir?“, fragte er mich und ich senkte verlegen den Blick. „Tut mir Leid, wenn es dir zu viel war.“ „Das war es nicht.“, grinste er und fügte hinzu: „Ich würde jetzt gerne ganz andere Sachen mit dir anstellen, aber wir werden jetzt dann mit meiner Mum weitere Kekse backen und verzieren.“ „Kekse verzieren?“, fragte ich ihn. „Jep, mit viel Zuckerguss und vielen bunten Farben.“, sagte er begeistert und ich ließ mich davon anstecken.
Eine viertel Stunde später saßen wir, jeder mit einer Tasse Kakao in der Küche und Anne stellte das erste Blech mit Keksen vor uns auf den Tisch. Ich griff sofort nach dem blauen Zuckerguss und Harry nach dem Grünen. Es machte unglaublich viel Spaß mit Harry und Anne.
Nach einer Weile bekam ich Lust auf eine Zigarette und in meiner dicken Winterjacke ging ich nach draußen. Und während ich meine Zigarette rauchte, rief ich meine Schwester Lottie an und meldete mich und Harry für den 25. Dezember an.
„Du verbringst deinen Geburtstag also lieber mit ihm als mit uns?“, fragte sie mich eingeschnappt. „Ach komm schon, Lotts, ist doch nicht schlimm.“ „Für uns ist es das. Weihnachten ist ein Familienfest.“ „Wir sehen uns am fünfundzwanzigsten und aus.“, sagte ich bestimmt. „Okay.“ Ich beendete das Gespräch und ging dann wieder nach drinnen.
„Alles okay?“, fragte Harry mich besorgt und ich nickte. „Meine Schwester macht mir das Leben schwer.“ Bevor er allerdings antworten konnte, kam Anne mit einem Mistelzweig herein und legte ihn vor Harry auf den Tisch. „Hängst du den bitte auf?“, fragte sie ihren Sohn und er grinste. „Soll das eine Anspielung sein?“, fragte Harry seine Mum und Anne zuckte nur die Schultern.
„Ich habe auch Barbarazweige ins Wasser gestellt…“, erklärte sie uns. „Und was bedeutet das?“, fragte Harry nach und ich grinste. „Wenn sie an Weihnachten blühen steht eine Hochzeit ins Haus.“, sagte Anne und wackelte mit ihren Augenbrauen. „Mum!“, jaulte Harry peinlich berührt. „Es kann ja auch Gemma betreffen…“
Abends saßen wir gemütlich vor dem Fernseher und sahen uns *Liebe Braucht Keine Ferien* an.
DU LIEST GERADE
Treat People With Kindness - Adventkalender
RomanceAdventkalender rund um Larry Stylinson