HARRY
16.12. :
Diese Nacht verbrachten Louis und ich in seinem Bett. Als ich aufwachte, war er mein Little Spoon und schlief noch tief und fest. Genüsslich atmete ich einmal tief durch und grinste dümmlich vor mich hin. Und dann realisierte ich es plötzlich : Ich war nicht dabei, mich in ihn zu verlieben. Ich war bereits verloren. Ich beugte mich über ihn und drückte mein Gesicht seitlich in seine Halsbeuge.
Jep, es hatte mich voll erwischt.
"Hmmmmmh", gab Louis genüsslich von sich und ich drückte ihm einen Kuss auf die Wange. "Lass uns heute einfach schwänzen", sagte ich. "Nein". "Komm schon Louis, es ist die letzte Woche in diesem Jahr, da verpassen wir doch sowieso nichts mehr". "Ich weiß nicht, Harry". "Willst du nicht so mit mir liegen bleiben? Wir sind doch bei Fernsehen und Kuscheln, oder?". "Ja". "Eben, dann lass uns Fernsehen und Kuscheln", beharrte ich stur und er lachte. "Okay", sagte er dann und drehte sich auf seinen Rücken. "Du hast einen schlechten Einfluss auf mich, Harry Styles". "Egal". Besitzergreifend schlang ich meinen Arm um seinen Bauch, drückte Louis ganz fest an mich - und als er mir dann mit seiner Hand sanft durch die Haare strich, beschleunigte sich mein Herzschlag. Jetzt verstand ich, was diese simple Geste bei ihm ausgelöst hatte.
Es war verdammt intim.
"Wow", flüsterte ich und Louis blickte mir tief in die Augen. "Was?". "Ich ... darf ich dich küssen, oder ist das nicht der richtige Step?". "Klar darfst du".
Also tat ich es.
Eine Stunde später ging ich zum Coffeeshop, kaufte zwei Cappuccino und zwei Sandwiches.
Louis und ich frühstückten gemütlich im Bett, zappten uns durch das Fernsehprogramm und blieben immer da, wo gerade ein Weihnachtsfilm lief.
"Oh! Der Grinch!", rief ich freudig, aber Louis verkrampfte sich neben mir. "Nein, bitte ... bitte umschalten", sagte er und bekam nasse Augen. Ich schaltete den Fernseher ganz aus und blickte Louis fragend an. "Was ist los?". "Nichts, ich mag den Film nicht", versuchte er sich rauszureden, aber das ließ ich nicht gelten. "Okay, und jetzt die Wahrheit". Er atmete einmal tief durch und starrte hinunter. "Das war der Lieblings-Weihnachtsfilm meiner Schwester", murmelte er leise, aber ich verstand es trotzdem. "War?". "Ja, sie ist tot". Ich erstarrte zur Salzsäule und spürte, wie mein Magen sich einmal um seine eigene Achse drehte. "Was?". "Ja, sie ist dieses Jahr gestorben, im März". "W-was? A-aber...". Ich war absolut sprachlos und schockiert. Aber vor allem bewunderte ich Louis unsagbar für seine Stärke. Dass er weitermachte, jeden Tag aufstand und sich dem Leben stellte - und dass er mir in so einer Situation auch noch verziehen und sein Herz für mich geöffnet hatte ...
Fuck, ich liebte ihn.
"Ich will nicht darüber reden, Harry, ich habe dir schon viel zu viel gesagt". "Okay, und was willst du?". Louis setzte sich rittlings auf meinen Schoss und drückte sein Gesicht in meine Halsbeuge. "Dass du mich festhältst", flüsterte er mir zu und ich schlang meine Arme um seinen Hals. "Das kann ich machen".
LOUIS
Auch nur an Fizzy zu denken tat weh und von Harry gehalten zu werden war ein schönes Gefühl und genau das, was ich jetzt brauchte.
Tief atmete ich seinen Duft ein und schloss genüsslich die Augen. „Hey mein kleiner Frosch, nicht einschlafen.“ „Ich bin kein Frosch.“, nuschelte ich und hob müde meinen Kopf. Harry strich mir die Haare aus dem Gesicht und diesmal ließ ich ihn gewähren, ja, ich seufzte sogar.
In meinem Bauch kribbelte es und ich erschrak über meine Gefühle. War ich tatsächlich dabei mich in Harry Styles zu verlieben?
Ich schob die Gedanken bei Seite, jetzt war nicht der richtige Step dafür!
Erst am späten Nachmittag kamen wir aus dem Bett heraus und das auch nur, weil wir hungrig waren. Noch nie hatte ich soviel Zeit mit einem Menschen im Bett verbracht und das auch noch ohne Sex zu haben. Ich war echt stolz auf uns.
Wir zogen uns warm an und gingen dann über den Campus zum Italiener. „Mein Magen knurrt.“, stellte Harry trocken fest und ich lachte. „Ich kann es hören. Wir hätten schon zu Mittag aufstehen sollen…“ „Nope, wir haben das schon alles goldrichtig gemacht.“ Ich lachte noch einmal und plötzlich blieb er stehen, packte mich am Arm und drehte mich zu sich herum. „Dafür küsse ich dich jetzt.“, sagte er leise und strich mit seinem Daumen über meine Unterlippe. Meine Atmung beschleunigte sich und die kleinen Wölkchen, die aus meinem Mund kamen, verrieten mich.
Harry drückte seine Lippen auf meine und drang vorsichtig mit seiner Zunge in meinen Mund ein. Ich ließ es zu und erwiderte den Kuss.
Ein paar Minuten später setzten wir unseren Weg fort und als wir im Restaurant eintrafen, bestellten wir beide uns eine Pizza.
Auf dem Tisch lag eine Werbung für eine Eislaufbahn. „Schlittschuhlaufen! Wie cool! Das müssen wir machen!“, rief Harry aufgeregt und ich schüttelte den Kopf. „Nope, mich kriegst du nicht auf Kufen aufs Eis!“ „Hast du es schon mal versucht?“ „Ja… Naaajaaaa… Nein.“, gab ich zu und Harry schenkte mir sein unwiderstehliches Grübchenlächeln. „Lass das.“ „Was?“ „Na das!“ „Gehst du mit mir Schlittschuhlaufen?“ „Ich sehe dir dabei zu.“ „Ach komm schon, probier es wenigstens!“
Nach dem Essen gingen wir zur Eisbahn und Harry lieh für sich und auch für mich Schlittschuhe aus. Er half mir dabei, die Dinger anzuziehen und geduldig wartete ich darauf, bis er seine auch anhatte. „Los, steh auf, vertrau mir, du kannst das!“, sagte Harry und nahm meine Hände in seine.
Vorsichtig stand ich auf und meine Hände umklammerten die von Harry. „Ich kann das nicht, ich kippe um.“, sagte ich ängstlich und Harry schüttelte den Kopf. Er ging rückwärts und ich folgte ihm gezwungenermaßen. Als wir zum Eis kamen ließ er mich los und ich klammerte mich an die Bande. Harry stieg aufs Eis und fuhr ein Stück und bei ihm sah das echt gut aus!
„Komm Louis, steig aufs Eis, du kannst dich noch immer an der Bande festhalten.“ „Aber auf dem Eis ist es rutschig…“ „Komm schon, du kannst das!“ Ganz behutsam setzte ich einen Fuss auf das Eis und Harry stellte seinen Fuss so, dass ich nicht wegfahren konnte. „Und jetzt den zweiten.“ „Ich kann nicht, Harry.“, sagte ich ängstlich aber Harry nickte nur. „Du schaffst das.“ Harry blockierte noch immer meinen Fuss und deshalb tat ich einfach was er mir sagte. Was würde schon passieren?
Stocksteif stand ich schliesslich mit dem Rücken zur Bande und Harry vollführte vor mir eine Drehnung nach der anderen. Er hatte sichtlich Spass und deshalb wurde ich mutig, denn ich wollte auch Spass haben. Ich stiess mich von der Bande ab und schlitterte auf Harry zu. Er streckte seine Hände aus und wie ein Ertrinkender klammerte ich mich daran. Harry fuhr langsam rückwärts und zog mich mit sich. Ich stand zwar wackelig auf den Beinen und meine Knie zitterten, aber es machte Spass! Harry zog mich durch den ganzen Ring und schliesslich fuhr ich von selber ein paar Meter.
„Jaaa Louis, du machst das gut!“, rief Harry euphorisch und im nächsten Moment bremste ich mit meinem Kinn auf dem Eis. „Autsch!“, sagte ich und spukte etwas Blut aus, weil ich mir auf die Zunge gebissen hatte. Harry kam sofort zu mir und half mir wieder auf die Beine. „Lass mich mal sehen.“, sagte er und ich streckte meine Zunge raus. „Ist nicht schlimm, noch ist die Spitze dran.“ „Okay.“, grinste ich und sagte dann: „Ich bin durch und durch gefroren, können wir jetzt nach Hause gehen und uns aufwärmen?“ „Okay.“, sagte er und drückte mir einen Kuss auf die Stirn.
Wir gaben die Schlittschuhe zurück und machten uns dann auf den Heimweg. Auf eben diesem holten wir uns noch warmen Kakao aus dem Coffeeshop und gingen dann zurück ins Wohnheim.
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