15. Türchen

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HARRY

15.12. :

Louis und ich schliefen in dieser Nacht zu zweit in meinem Einzelbett. Zum zweiten Mal, aber zum ersten Mal die ganze Nacht. Und ich schlief wie ein Baby.

Als ich aufwachte, lag ich auf meinem Rücken und Louis mit seiner Wange auf meiner Brust. Ich blickte zu ihm hinunter und sah nur seinen Hinterkopf. Er atmete gleichmäßig vor sich hin und roch wie der Himmel auf Erden - und es fühlte sich verdammt gut an, so mit ihm dazuliegen. ZU gut ...

Aber was, wenn Louis aufwachen und dann wieder dichtmachen würde?

Zehn Minuten später bewegte er sich plötzlich, hob seinen Kopf hoch und blickte mich an. Ich traute mich fast nicht zu atmen, geschweige denn ihn zu berühren. Aber dann überraschte Louis mich. Er drückte seine Lippen auf meine und küsste mich. Ganz sanft und vorsichtig. Und natürlich hatte ich nichts dagegen und ließ es zu, auch wenn ich mir vorgenommen hatte, nichts mehr mit ihm zu machen, bis er wusste, was er wollte. Aber ich konnte Louis einfach nicht widerstehen. Seine Lippen auf meinen fühlten sich einfach zu gut an. Ich erwiderte seinen Kuss, aber ohne Zunge, weil ich ihn nicht überfordern wollte. Doch als ich dann seine Zungenspitze auf meiner Oberlippe spürte, öffnete ich meinen Mund für ihn und stürzte mich in den Kuss hinein.

Gierig saugte ich an Louis Zunge und er stöhnte lustvoll auf. "too much?", fragte ich ihn, meine Lippen nach wie vor an seinen. "Nein". Erneut vertiefte ich den Kuss, drehte mich mit Louis um und legte mich auf ihn. "Jetzt too much?". "Nein". "Okay". Ich küsste seinen gesamten Hals und saugte mich unter seinem Ohr fest. Aber dann riss ich mich zusammen, tat nicht das, was ich tun wollte, sondern löste mich von Louis und legte mich neben ihn.

"Was ist los?", fragte er mich und ich grinste ihn schief an. "Das reicht für heute, sonst kann ich mich nicht mehr zurückhalten und will mit dir schlafen", stellte ich fest und Louis räusperte sich peinlich berührt. "Es tut mir leid". "Was tut dir leid?". "Dass ich dich geküsst habe". Blitzschnell beugte ich mich über ihn und blickte ihm tief in die Augen. "Es muss dir nicht leid tun, Louis, ich liebe es, wenn du mich küsst". "Ach ja?". "Klar, aber das mit dem Sex, das will ich nicht überstürzen, schon gar nicht, wenn du nicht genau weißt, was du willst". "Ich verstehe", sagte er und ich stand auf. "Und jetzt brauche ich ganz dringend einen Caffe Morgenlatte", verkündete ich ihm und er lachte. "Harry...". "Und du? Cappuccino?". "Weißt du was? Ich begleite dich zum Coffeeshop". "Okay".

Nach dem Coffeeshop gingen Louis und ich noch ein bisschen spazieren. Es war ein wunderschöner Dezembertag und nicht zu kalt. Nichts und niemand hätte mir meine gute Laune verderben können. Außer Zayn, der uns plötzlich entgegenkam. "Fuck", sagte Louis und ich sah ihm an, dass er nervös wurde, also nahm ich seine Hand in meine. "Hey!", rief Zayn und blieb vor uns stehen. "Hey", sagte ich und Louis schwieg. "Die Party gestern war genial, da hast du echt was verpasst", teilte Zayn mir mit und ich nickte ihm wortlos und völlig unbeeindruckt zu. "Und was geht bei euch ab? Seid ihr jetzt zusammen?". "Nein, aber wir verstehen uns ziemlich gut", beantwortete ich Zayns Frage und warf ihm gleichzeitig einen warnenden Blick zu. "Und auf was wartet ihr dann noch? Ihr wollt euch doch, oder? Sonst würdet ihr hier nicht händchenhaltend rumlaufen", stellte er fest und ich prustete los. Wenn er wollte, dann konnte er echt in Ordnung sein, und heute hatte er anscheinend einen guten Tag.

"Shut up", sagte ich und Zayn lachte. "Okay cool, ich sehe euch, wenn ich euch sehe". Dann ging er weiter und Louis starrte mich an wie ein Autobus. "Wow, er war nicht scheiße zu mir".

LOUIS

Zayns Reaktion versetzte mich tatsächlich in Staunen. „Nein, er war nicht Scheiße zu dir.“, grinste Harry und wir setzten unseren Weg über den verschneiten Campus fort.

„Sleigh bells ring, are you listening? In the lane, snow is glistening, a beautiful sight, we´re happy tonight, walking in a winter wonderland...”, sang ich leise und Harry lachte. Ich liebte sein Lachen!

Schliesslich wurde es uns doch zu kalt und so flüchteten wir uns wieder ins warme Wohnheimzimmer.

„Ich hätte jetzt richtig Lust auf *Kevin Allein Zu Haus*, der Film bringt mich immer in wunderschöne Weihnachtsstimmung!“, sagte Harry. „Also ich bin schon in Weihnachtsstimmung.“ „Jingle bells, jingle bells, jingle all the way… Oh what fun…“, sang Harry und dann klopfte es plötzlich an die Tür.

„Erwartest du jemanden?“, fragte Harry mich und ich schüttelte den Kopf. Er ging zur Tür und davor stand Liam. „Hey! Ich habe jede Menge Weihnachtsdeko gemacht und dachte mir, dass ihr vielleicht auch ein wenig haben wollt.“ „Oh ja!“, rief Harry begeistert und Liam kam herein. „Ich habe aus Bienenwachsplatten Formen ausgestochen und Anhänger draus gemacht. Niall hat sich schon über den Duft beschwert, aber ich liebe es, also hat er Pech gehabt.“ Liam und Harry dekorierten gemeinsam das ganze Zimmer und nach einer Weile verstand ich Nialls Einwand gegen den Duft. Deshalb machte ich das Fenster auf und zündete mir eine Zigarette an.

„Ach Louis… Jetzt roch es so gut hier drinnen!“, beschwerte sich Harry grinsend. „Ich hab ausserdem von meiner Mum eine Unmenge Kekse bekommen und einige davon konnte ich vor Niall retten.“, sagte Liam und öffnete eine riesige Keksdose. „Ooooh, cookies!“, rief Harry und hing mit seiner Nase gleich über der Dose. „Niall hat genau so reagiert.“

„Liam, du hast nicht zufälligerweise Kevin Allein Zu Haus auf DVD, oder?“, fragte ich meinen besten Freund und er nickte. „Natürlich, den Klassiker muss man einfach haben!“ „Können wir ihn uns vielleicht ausleihen?“ „Klar doch, kommst du schnell mit, dann gebe ich ihn dir?“ „Ja, danke.“, sagte ich und schlüpfte in Schuhe und Jacke.

Auf dem Rückweg holte ich noch zwei Becher heisse Schokolade aus dem Coffeeshop und kehrte damit zu Harry zurück.

Liam hatte mir gleich beide Teile des Films mitgegeben und Harry und ich kuschelten uns in mein Bett und sahen uns zuerst den ersten Teil an.

Harry lag mit seinem Kopf auf meiner Brust und ich kraulte ihm den Rücken. Er lachte immer wieder und ich bemerkte, dass ich gar nicht richtig auf den Film achtete sondern mehr aus die Gefühle, die Harrys Nähe bei mir auslöste.

Nach dem ersten Teil setzte Harry sich auf und sah mich skeptisch an. „Was ist?“, fragte ich ihn und er schüttelte den Kopf. „Ich versteh dich nicht, zuerst ist es dir too much, dass ich dir durch die Haare streiche und jetzt hältst du mich im Arm und streichelst mir den Rücken als wäre alles okay.“ „Es ist auch alles okay.“ „Du willst also mit mir zusammen sein?“ „Whoa, immer ruhig mit den jungen Pferden! Lass uns einfach step by step vorgehen, okay?“ „Okay, und bei welchem Step sind wird gerade?“ „Bei kuscheln beim fernsehen.“, antwortete ich mit einem Lächeln. „Diesen Step mag ich.“, sagte Harry und wechselte die DVD.

Und an diesem Tag blieben wir tatsächlich beim kuscheln beim fernsehen.

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