Dragon (Vkook)

2 Mission

Was ist denn jetzt los? Warum soll ich mit auf eine Mission gehen? Ich bin im ersten Jahr und mir wurde von Anfang an gesagt, dass Erstjährler nie auf Missionen gehen. Frühestens in der zweiten Hälfte des zweiten Jahres. Also Jimin und Hoseok sollten schon soweit sein, aber ich? Ja gut, ich habe mir schon gewünscht auf Missionen zu gehen, vor allem, weil ich so werden möchte, wie mein großes Vorbild, der schwarze Reiter. Er ist regelrecht eine Legende. Man weiß nicht, wie er aussieht, er trägt immer einen schwarzen Umhang und reitet auf einem riesigen schwarzen Drachen. Sie sollen ein unschlagbares Team und extrem stark sein. Vor mehreren Jahren sind sie aus dem Nichts aufgetaucht und haben vielen Menschen geholfen. Irgendwann sind sie dann einfach verschwunden, ohne eine Spur zu hinterlassen. Nur ein einziges Mal habe ich sie gesehen, als dieser schwarze Drache über unser kleines Haus geflogen ist. Ich möchte schon seit langer Zeit genau so mutig sein, wie sie.

Der Rektor setzt sich aufrechter in seinem Stuhl auf und lehnt sich dann mit einem tiefen Seufzen wieder zurück. „Ihr fragt euch sicher, worin diese Mission besteht. Nunja, einige von euch waren schon auf Missionen, andere von euch nicht", bei diesem Satz guckt er mich an, was mich kurz schlucken lässt. „Diese Mission jedoch", fährt er fort, den Blick von mir abwendend, „ist anders als jede andere Mission, die es bis jetzt gab." Er seufzt wieder einmal tief. „Deswegen brauche ich auch die besten Schüler dieser Schule", erklärt er zum Schluss. Die besten Schüler der Schule? Und ich gehöre dazu? Oh Gott, damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet. „Sie wird schwerer und gefährlicher als jede andere. Ihr habt doch bestimmt schon von den verschwundenen Drachen gehört." Wir alle nicke zustimmend. Ja auch ich hatte davon gelesen. In letzter Zeit verschwinden immer mehr Drachen, alles ohne eine Spur. Niemand weiß, wo sie hin sind und den Reitern geht es seitdem nicht gerade gut. Einige sollen sogar ins Koma gefallen sein. Untersuchungen laufen, bis jetzt jedoch ohne Erfolg. „Diese Drachen sind jedoch nicht verschwunden, wie es überall berichtet wird. Sie sind entführt worden." Mein Atem stockt. Sie sind entführt worden? Das ist das schlimmste, was einem Reiter passieren kann. Er spürt die Schmerzen seines Drachen und die Einsamkeit. Ich will mir nicht mal vorstellen, von Feather getrennt zu sein. Aber die Frage bleibt: Wer macht sowas schreckliches? Ich kann es nicht fassen. „Ihr fragt euch jetzt bestimmt, wer tut sowas? Es handelt sich um eine Gruppe, die einem Mann namens Mephisto folgen. Wir vermuten, dass er eine Armee aus Drachen aufstellen will. Sein Ziel kennen wir jedoch nicht. Sie agieren sehr bedeckt und ohne Zeugen. Eure Aufgabe ist es jetzt, diese Gruppe zu finden und wenn möglich zu eliminieren."

Wir sollen auf so eine Mission gehen? Ein wenig Angst habe ich schon, immerhin bin ich der Jüngste und Unerfahrenste der Gruppe. Aber der Schulleiter hat sich bestimmt etwas dabei gedacht, uns sechs loszuschicken. Ich bin gespannt, ob er uns das auch erzählt. Ich sehe rüber zu den Anderen. Sie alle sind geschockt und komplett überrascht. Nur Yoongi verzieht keine Miene. Gott, hat der Typ überhaupt Emotionen, oder zeigt er sie nur nie? Ich kann ihn einfach nicht einschätzen. „Ruhe!", sagt der Direktor lauter, um das Getuschel einzudämmen, welches bei der Neuigkeit losgebrochen ist. „Warum habe ich nun euch ausgesucht? Ihr seid die besten Schüler, dieser Schule. Namjoon, du besitzt ein umfangreiches Wissen und dein Drache ist unglaublich stark für eine Feuerdrachen. Jin, du hast einen Sinn für Details und dein Drache und du sorgen sich um die Gruppe und beschützt sie zu fast jedem Preis. Yoongi, dein Scharfsinn sucht seines gleichen, du findest immer einen Ausweg und auch dein Drache ist extrem stark. Hoseok, du und dein Drache sind sehr gut im Kampf und ihr beherrscht den Kampf im Himmel fast zur Perfektion. Jimin, Wasser ist das Element deines Drachen. Ihr beide könnt der Gruppe in vielerlei Hinsicht helfen, solltet ihr zum Beispiel über ein Meer fliegen müssen. Und du Taehyung, beherrscht Magie, wie kein anderer. Dein Drache gehört zu den Seltensten, die ich je gesehen habe. Ihr bildet zusammen eine sehr gute Einheit. Ihr alle zusammen als Team, könnt diese Mission schaffen und ich denke auch, dass ihr alle zusammen sehr gut zusammenarbeiten könnt. Ich bitte euch, nichts über diese Mission zu erzählen. Eure Lehrer wissen, dass ihr auf eine Mission geht, aber auch nicht auf was für eine. Ich möchte keine Panik auslösen und deswegen, das Thema so bedeckt wie möglich halten. Ihr werdet in einer Woche aufbrechen. Ich möchte, dass ihr auf Pferden reist. Eure Drachen sollen euch in der Luft verfolgen und sich bedeckt halten. Wir möchten nicht riskieren, dass sie entführt werden. Solltet ihr jedoch nicht mehr zu Pferd reisen können, reist ihr natürlich auf euren Drachen weiter. Ihr werdet in der Zeit bis zum Aufbruch normal zum Unterricht gehen und eure Sachen packen. Wir geben euch Geld mit, damit ihr euch unterwegs Lebensmittel kaufen könnt. Ich wünsche euch viel Glück und kommt unbeschadet wieder. Und jetzt genießt noch eure freie Zeit", damit verabschiedet er uns. Wir verneigen uns nochmal kurz und verlassen dann den Raum.

Ich kann nicht fassen, auf was für eine Mission ich gehen soll. Alle Reiter zählen auf uns, obwohl sie es nicht mal wissen. Wir sollen sie beschützen, vor eine Bedrohung, die wir alle nicht kennen. „Hey, alles gut bei dir?", höre ich eine helle Stimme neben mir. Ich drehe meinen Kopf in die Richtung, aus der die Stimme gekommen ist. Es ist Jimin, der mich das gefragt hat. Langsam schüttle ich meinen Kopf. „Ich kann nicht ganz glauben, dass ich auf diese Mission gehen soll. Ich meine ich bin erst im ersten Jahr und noch nicht lange hier. Ich kenne euch ja noch nicht einmal und jetzt soll ich mit euch zusammen auf eine Mission gehen. Ich habe Angst, dass ihr mich nicht mögen könntet oder das Feather entführt wird oder dass ich diesen Anforderungen nicht gerecht werde. Es ist einfach recht viel gerade. Ich kann es einfach noch nicht ganz fassen", rattere ich ziemlich schnell runter und ohne vorher meine Worte zu filtern. „Ich weiß, dass das ziemlich viel auf einmal war. Auch für uns ist das ein Schock gewesen. Keine Angst, ich bin mir ziemlich sicher, dass wir uns gut verstehen werden. Wir alle werden aufpassen, dass keiner unserer Drachen entführt wird", beruhigt mich Jimin und lächelt mich so an, dass seine Augen verschwinden. Tatsächlich hat er es geschafft, mich zu beruhigen, so dass ich ihn mit meinem Kastenlächeln zurück angrinse. „Wah dein Lächeln ist ja einzigartig, Taehyungie", sagt Hoseok laut. „Aber Jimin hat recht, wir halten zusammen und so schaffen wir das auch", meint er jetzt ruhiger. Zustimmend nicken alle. „Keine Sorge Taehyung, wir schaffen das", sagt Yoongi neben mir und legt seine Hand auf meine Schulter. Weiter grinsend bedanke ich mich bei ihnen. Wir setzen uns wieder in Bewegung und machen uns auf den Weg zu den Schlafsälen, um den Tag zu verarbeiten.