Dragon (Vkook)

15 Ein Bisschen Erholung ist immer gut

Entsetzt starre ich Jimin neben mir an. Er liegt dort einfach im Gras und atmet ruhig. Feather! Ich muss Feather rufen, dann können wir ihn heilen. Panisch sehe ich mich um und will gerade nach ihr rufen, als ich eine Hand auf meiner Schulter spüre. Ich sehe auf und merke das es Jungkook ist. „Du kannst ihn nicht heilen. Das hat eine andere Ursache. Guck", meint er und zeigt auf den nackten Oberkörper von meinem Freund. Ich folge seinem Finger und entdecke ein Mal an seiner Leiste. Es ist blau und scheint sich wie eine Welle zu bewegen, was passt, da das Mal wirklich eine Welle darstellt. „Ist das...?", höre ich die Stimme von Jin. „Ja es ist ein Verbindungsmal. Was dort unten im See passiert ist, weiß ich nicht, das kann nur Jimin selbst erzählen", damit wendet er sich an River. „Vielen Dank, dass du dich um ihn gekümmert hast. Das war wirklich gute Arbeit." „Wir sollten zurück in die Stadt", meint Namjoon mit einem besorgten Blick auf Jimin. „Ich reite mit Jimin", meint Yoongi und drückt die Zügel von Jimins Pferd in die Hand von Hobi. Jungkook nimmt sanft meine Hand und zieht mich auf die Füße. Einen kurzen Moment betrachtet er mich, wendet sich dann aber Jimin zu. Sanft hebt er ihn hoch und geht auf Yoongi Hyung zu. Dieser steigt auf sein Pferd und hilft dann Jungkook, Jimin sicher vor sich zu setzen.

Wie benommen stehe ich dort an Ort und Stelle und kann mich nicht regen. Jungkook kommt auf mich zu, nachdem er unsere Pferde geholt hat, die er vorher stehen gelassen hatte. Vorsichtig streckt er seine Hand aus und umfasst sanft meine Wange. „Es ist alles gut. Er ist einfach nur erschöpft", meint er leise und streicht sanft über meine Wange. Schnell zieht er sich wieder zurück und schickt River los zurück zu den anderen Drachen. Ich fange mich wieder und nehme Jungkook die Zügel aus der Hand. Mein Blick wandert nach unten zu meiner Hand. Jimin hat mir einen kleinen Gegenstand in die Hand gedrückt. Es ist ein kleiner, schwach blau leuchtender Stein. Schnell verstaue ich ihn in einer Tasche, in meinem Umhang. Ich steige auf und folge meinen Hyungs zurück nach Nauvie. Wir passieren das Stadttor und reiten zurück zu dem Gasthaus, wo wir vorher übernachtet haben.

Wir treffen uns alle in Jimins Zimmer. Er liegt ganz ruhig auf dem Bett und schläft. „Hat Jimin jetzt eigentlich den Stein gefunden?", fragt Hoseok in die Runde. Etwas ratlos sehen sich alle an, während ich meinen Blick gesenkt halte. „Ja, er hat es geschafft", meine ich mit einer leisen Stimme. Alle Blicke ruhen auf mir, als ich meine Hand in meine Tasche schiebe, um den kleinen Stein aus der Tasche zu holen. Mit einer offenen Hand halte ich ihn vor mir, dass alle den kleinen, blauen Gegenstand sehen und begutachten können.  Er lässt ein sanftes Licht auf uns fallen. „Das ist der Stein der Hoffnung?", fragt Yoongi verwirrt. „Woher hast du ihn, Taehyung?", fragt mich Namjoon. „Jiminie hat ihn mir in die Hand gedrückt, als er noch bei Bewusstsein war", sage ich, den Stein betrachtend. „Irgendwie ist er ja schon hübsch, oder?", fragt Jin in die Runde. Ich kann ihm da nicht ganz widersprechen, aber momentan ist das eher von den anderen Ereignissen überschattet. Ich gebe Namjoon den kleinen Stein in die Hand und ziehe mich in eine Ecke des Zimmers zurück. „Was machen wir jetzt?", wird die Frage in den Raum gestellt. „Ich denke einer sollte bei Jimin bleiben, wir anderen können auf unsere Zimmer gehen, oder die Stadt erkunden, wie ihr wollt. Heute späten Nachmittag würde ich aber den Stein wegbringen und weiter planen, je nachdem was wir erfahren", meint unser Leader. „Ich würde euch nur bitten, zu zweit loszugehen, das macht das ganze sicherer", meint er noch in einem Nachsatz. Wir stimmen ihm zu und verlassen erstmal das Zimmer, um Jimin, Yoongi und Hoseok ein wenig Ruhe zu geben.

Ein wenig verloren sitze ich auf meinem Bett und gucke mit leerem Blick das Zimmer an. Vor einer halben Stunde bin ich zurück in mein Zimmer gekommen, aber die Sorge um Jimin macht mich irgendwie wahnsinnig. Jungkook, mit dem ich mir das Zimmer teile, ist schnell duschen gegangen. In dem Moment höre ich, wie die Tür zum Badezimmer geöffnet wird. Ich merke, wie er im Zimmer umhergeht, schenke ihm aber keine Beachtung. „Okay, jetzt reicht es!", meint er laut und stellt sich mitten in mein Blickfeld. Langsam hebe ich meinen Kopf und sehe ihn an. „Wir gehen jetzt raus. Hier rumzusitzen, bringt nichts und wir können das schöne Wetter genießen", meint er und streckt seine Hand nach mir aus. Langsam ergreife ich sie. Sanft zieht er mich auf die Füße und nimmt sich meinen Umhang von der Tür.  Er legt ihn mir um, damit er mich danach aus dem Zimmer ziehen kann. „Aber ich will nichts unternehmen. Das ist Jiminie gegenüber nicht fair", meine ich, während ich meine Füße in den Boden stemme. „Ihm geht es gut. Der Grund ist der Energieaustausch. River ging es gut als sie gelandet sind. Würde es Jimin nicht gut gehen, hätte sie ganz anders reagiert. Es ist an sich ein Wunder, dass Jimin noch so lange durchgehalten hat", erklärt er mir mit einer sehr ernsten Stimme. „Ihm geht es gut? Aber warum ist es ein Wunder, dass er so lange durchgehalten hat? Was meinst du damit?", frage ich ihn. „Normalerweise ist es nach einer Energieübertragung, wie bei dir. Man wird sofort ohnmächtig, wegen der neuen Energie. Jimin aber musste noch aus dem See kommen und zu uns fliegen. Das muss ein ziemlicher Kraftaufwand gewesen sein. Wenn es ihm nicht gut gegangen wäre, hätte River es gemerkt und sich bemerkbar gemacht, oder wäre gar nicht erst weggeflogen", erklärt Jungkook ruhig. „Und jetzt unternehmen wir etwas!"