Als wir über die Hügelkette reiten, in das Gebiet mit den dunklen Wolken, fängt es augenblicklich an zu regnen. Ich ziehe mir die Kapuze von meinem Umhang über den Kopf und neige meinen Oberkörper nach vorne, um den Regen ein wenig zu entweichen. Vor mir reitet Jin, sein eigener Umhang tief in das Gesicht gezogen und versucht möglichst denselben Weg wie Namjoon zu reiten. Das Gras unter uns ist ziemlich rutschig und steil, so dass wir gucken müssen, dass unsere Pferde nicht ausrutschen. „Namjoon! Bist du sicher, dass wir diesen Weg nehmen sollten?", höre ich Jin vor mir rufen. „Ja! Da vorne ist ein halbwegs befestigter Weg, dort kommen wir langsam runter ins Tal", schreit Namjoon über den heulenden Wind zu uns nach hinten. „Was hat Namjoon gesagt?", schreit Jimin direkt hinter mir. „Da vorne ist ein Weg, über den wir sicherer runter in das Tal kommen", rufe ich über meine Schulter zurück, um die drei hinter mir zu informieren, dass der Boden hoffentlich gleich besser wird. Wir folgen Namjoon noch ein paar Meter weiter über den matschigen Boden, bis wir auf einen kleinen steinigen Weg gelangen. Der Boden hier wird wirklich besser und fester und so gelangen wir besser voran runter in das Tal.
Unten im Tal angekommen, wird der kleine Pfad zu einem matschigen Sandweg. Diesem folgen wir weiter in die Mitte des Talkessels und gelangen zu einem kleinen Stadteingang. Namjoon bleibt stehen und wir anderen daneben. „Ich würde sagen, wir steigen ab und gehen zu Fuß in die Stadt. Da vorne können wir die Pferde stehen lassen, da ist ein Mietstall, sie können sich etwas ausruhen, was essen und trinken. Wir hören uns dann in der Stadt um, ob jemand was von den verschwundenen Drachen gehört hat, oder irgendwas anderes in den Zusammenhang weiß. Ich würde sagen, wir teilen uns auf und gehen in Zweier Gruppen. Jin geht mit mir, Yoongi und Hoseok gehen zusammen und Jimin und Taehyung. Sammelt alles an Informationen, was auch immer ihr könnt", erklärt Namjoon uns das weitere Vorgehen. Ich gucke neben mich und sehe Jimin mir zu lächeln. Ich schenke ihm selber eines meiner breiten Boxlächeln. „Alles verstanden?", fragt Namjoon nochmal und wir alle nicken. „Dann los. " Wir steigen ab und gehen mit unseren Pferden zu dem kleinen Stall am Stadteingang.
„Hallo, was kann ich für sie tun?", fragt der Mann, der am Stalleingang steht, gelangweilt. „Wir würden gerne unsere Pferde hier unterstellen", sagt Namjoon, was wir wollen. „Ja alles klar, dahinten sind 6 Boxen frei, Sättel und so könnt ihr davor aufhängen. Zahlen sie gemeinsam oder getrennt?", erklärt uns der wahrscheinliche Inhaber des Stalls. Wir zahlen alle zusammen und gehen dann durch zu den freien Boxen. Nachdem unsere Pferde versorgt sind, gehen wir aus dem Stall wieder raus in den Regen. „Okay ich würde sagen wir hören uns für zwei Stunden um und treffen uns dann dort in dem Gasthaus, danach besprechen wir, wie wir weiter vorgehen", erklärt Namjoon und deutet auf das Gasthaus zwei Häuser weiter. Wir stimmen ihm nickend zu und machen uns auf den Weg in das Stadtinnere.
„Muss es den wirklich so regnen? Ist ja schlimm, ich werde nie wieder trocken werden", murrt Jimin neben mir, als wir Richtung Markt gehen. „Ist River nicht ein Wasserdrache?", frage ich ihn verwundert. „Doch aber deswegen mag ich noch lange keinen Regen. Baden und Schwimmen ist was anderes, aber dieser Regen macht mich noch wahnsinnig", murrt er weiter. Das Lachen, was mir auf diese Aussage entkommt, kann ich bei bestem Willen nicht zurückhalten. Da hat er einen Wasserdrachen und mag keinen Regen. Jimin guckt mich an und fängt auch an zu lachen. Mit gehobener Laune kommen wir auf dem Marktplatz an, der doch recht klein ist. Man sieht mehrere Stände, wo verschiedene Bauern und Händler ihre Waren anbieten. Die Stimmung, die auf dem Marktplatz vorherrscht, ist gedrückt, es gibt nur ein paar Kinder, die unbesorgt im Regen über den Marktplatz laufen. Die Erwachsenen gehen in gebückter Haltung, sprechen leise mit den Händlern. „Wollen wir uns erst bei einem der Händler umhören?", frage ich Jimin leise. Dieser nickt zur Zustimmung.
Wir gehen zu einem Händler, der Stoffe verkauft. Der Stand hat momentan keine Interessenten, deswegen kann man dort gut in das Gespräch mit dem Verkäufer kommen. „Hallo die Herren, was kann man für sie tun? Suchen sie vielleicht feine Seide, für die Angebetete? Oder vielleicht doch lieber etwas unauffälliges für die Jagt? Was immer sie begehren, ich habe es, oder kann es besorgen", stellt uns der Händler enthusiastisch sein Sortiment vor. Etwas überrumpelt, weiß ich erst nicht, was ich sagen soll. Zum Glück hilft Jimin mir aus. „Hallo, wir suchen Informationen, vielleicht können sie uns weiterhelfen", grinst er den Verkäufer an. Mit zusammen gezogenen Augen sieht er uns skeptisch an. „Was für Informationen suchen sie." „Wissen sie etwas von verschwundenen Drachen?"
Eineinhalb Stunden später sind wir immer noch durchnässt und gehen über den Marktplatz. Wir haben mit drei verschiedenen Händlern, 5 Einwohnern und 2 lokalen Bauern gesprochen, niemand wusste etwas oder wollte etwas dazu sagen. „Das kann doch nicht sein? Wir haben jetzt mit so vielen Menschen gesprochen und niemand will was von mindestens einem verschwundenen Drachen gehört haben", beschwert sich Jimin, seine Laune ist schlechter geworden in den vergangenen Stunden. „Vielleicht haben die Anderen mehr Glück?", gebe ich leise zu bekennen. „Ja möglich, arg. Komm lass uns noch eine Person fragen und dann zu diesem Gasthaus gehen. Dieser Ort macht mich noch ganz wahnsinnig", gibt meine Begleitung von sich und stapft weiter. Ohje ich hoffe er ist jetzt nicht sauer auf mich. Mit gedrückter Stimmung gehe ich ebenfalls weiter.
Auch bei der weiteren befragten Person haben wir nichts erfahren können. Die Stimmung ist endgültig in den Keller gerutscht. Jimin geht vor Wut kochend vor mir her zum Gasthaus, während es mir innerlich nicht gut geht. Ich habe das Gefühl, dass ich bedrückt und einfach nur traurig bin. Was stimmt mit diesem Ort nicht? Wieso wirkt er sich so auf unsere Stimmung aus? Nach kurzer Zeit kommen wir bei dem Gasthaus an und gehen auch ohne zu Zögern rein. In der hinteren Ecke sehe ich schon Yoongi und Hoseok, beide sehen auch nicht wirklich gut gestimmt aus. Yoongi hat seinen üblichen neutralen Blick im Gesicht. Hoseok jedoch sieht wirklich schlecht aus. Seine Augen sind leicht gerötet, er ist in sich zusammengesunken und er zittert ziemlich. Auch Jimin hat die beiden entdeckt und geht zielstrebig auf sie zu. Als ich auch ankommen bin, sehe ich, dass auch Yoongi ziemlich mitgenommen wirkt. Hoseoks Zustand sieht noch schlimmer aus. „Was ist den passiert?", frage ich leise. „Ich weiß es nicht. Mir ging es einfach immer schlechter und ich bin einfach so traurig", schnieft Hoseok gedämpft. „Komisch uns geht es genauso. Ich bin auch bedrückt und Jimin ist aus irgendeinem Grund total wütend", gebe ich leise zu bekennen.
Gerade in dem Moment kommen Namjoon und Jin in das Gasthaus. Sie entdecken uns und kommen ebenfalls auf unseren Tisch zu. „Ich sehe, euch geht es auch schlecht. Ich glaube es liegt an diesem Ort. Hat den jemand von euch Informationen bekommen? Jin und ich haben leider nichts herausfinden können, keiner hat was gesehen", sagt Namjoon, sobald sie am Tisch angekommen sind. Immer noch wütend schüttelt Jimin kurz seinen Kopf. „Wir haben was herausfinden können", meldet sich Yoongi zu Wort. „Ein Bauer hat gesehen, wie in schwarz gekleidete Leute auf Drachen zwei gefesselte Drachen Richtung Osten geschleppt haben. Wir müssen also nach Osten in das Land der Seen", teilt uns Yoongi mit. „Okay ich würde sagen, dieser Information folgen wir mal. Eigentlich war geplant, dass wir eine Nacht hier im Tal der Tränen bleiben, aber so wie es uns allen geht, würde ich sagen, reiten wir weiter. Richtung Osten kommt man gut aus dem Tal raus, dort ist eine Senkung. Nur ein kurzes Stück weiter kommt man an den Rand des Landes der Seen. Ich würde sagen, dort suchen wir uns dann ein Lager für die Nacht. Wir haben noch ein paar Stunden, bevor es Dunkel wir. Lasst uns los", bestimmt Namjoon. Und so gehen wir aus dem Gasthaus zurück zu dem kleinen Mietstall, um unsere Pferde zu holen.
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Dragon (Vkook)
FantasiaEs ist eine unglaubliche Ehre an die Dragon High zu gehen. Dort dürfen nur besondere junge Menschen hingehen. Um genau zu sein dürfen dort nur Menschen hin, die Drachen zähmen können. Für Taehyung ist es sein erstes Jahr dort, mit seinem Drachen is...