3 Ein ganz normaler Tag

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Müde strecke ich mich und meine Arme über meinen Kopf aus. Lustlos drehe ich mich auf die andere Seite und vergrabe meinen Kopf nochmal in meinem Kissen. Warum muss es nur so hell sein? Blöde Sonne ich kann noch weiterschlafen. Gerade bin ich wieder am Einschlafen, da werde ich von einem nervigen Klingeln geweckt. Laut stöhnend drehe ich mich wieder um und sehe mit Blicken, die töten können, den Wecker an, der auf meinem Nachttisch klingelt und keine Ruhe gibt. Langsam meinen Arm hebend schlage ich schnell zu und bringe ihn zum Verstummen. Müde streiche ich meine Hände über mein Gesicht und stoße nochmal die Luft aus meinen Lungen. Ich spreize nochmal meine Finger und blicke zur Sonne. Ich muss nochmal laut seufzen, um mich danach langsam aufzusetzen. Meine Ellenbogen stütze ich auf meine Knie und reibe mir nochmal über mein Gesicht. Letzte Nacht konnte ich kaum schlafen, ich musste erstmal noch über die Mission nachdenken. Heute darf ich mir nichts anmerken lassen, niemand soll wissen, dass wir auf diese Mission gehen sollen, bzw dass die Drachen entführt wurden.

Ich stehe auf und wandere erstmal in mein Badezimmer, welches an mein Zimmer angrenzt. Mit noch verschlafenen Augen blicke ich in den Spiegel und wende recht schnell meinen Kopf wieder ab. Ich drehe mich zu der Dusche und mache das Wasser an. Nachdem es warm geworden ist, stelle ich mich unter den Wasserstrahl und entspanne erstmal meine Muskulatur. Meine nassen Haare hängen in mein Gesicht und ich mache einen Moment einfach nichts. Nachdem ich mich gewaschen habe, steige ich aus der Dusche und wickle mich in ein Handtuch. Ich mag es einfach nicht das Handtuch nur um die Hüfte zu wickeln, deswegen wickle ich mich immer direkt ganz ein. Ich stelle mich wieder vor mein Waschbecken und den Spiegel und greife nach meiner Zahnbürste. Als auch das erledigt ist, föhne ich noch meine Haare trocken. Wacher trotte ich in mein Zimmer zurück und zu meinem Kleiderschrank. Ich suche mir meine schwarzen Skinny Jeans raus zusammen mit einem hellblauen Shirt, dass ich dann in die Hose stecke. Ich ziehe noch eine graue Strickjacke drüber und wandere zu meiner Tasche. Nachdem alles eingepackt ist, was ich brauche, verlasse ich mein Zimmer und gehe den Flur runter nach draußen. Dort strecke ich mich nochmal und genieße die frische Luft. Endlich bin ich richtig wach.

Mein Blick richtet sich in den Himmel und wandert dort ein wenig umher. Ich pfeife einmal laut und warte. Mein Blick liegt weiter im Himmel und wenig später sehe einen weißen Fleck näherkommen. Dann landet ein großer weißer Drache vor mir und schnauft einmal aus. Ich strecke meine Hand aus und streichle über ihre warme Schnauze. Sanft schmiegt sie sich an meine Hand und schließt ihre lilanen Augen. „Guten Morgen meine Hübsche. Ich hoffe du hast gut geschlafen", lächle ich sie breit an. Sie nickt mit ihrem eleganten Kopf und zeigt mir so, dass sie das tatsächlich hat. „Das freut mich. Wollen wir eine Runde fliegen?", frage ich sie immer noch lächelnd. Langsam legt sie sich mit ihrem Oberkörper hin und zeigt mir so, dass ich aufsteigen kann. Ich steige auf und halte mich an ihren Schuppen und Stacheln fest. Feather hebt ihren Kopf und breitet ihre Flügel aus, um sich vom Boden abdrücken zu können. Schnell steigt sie in die Luft auf, bis wir hoch im Himmel sind. Laut lachend, weht mir der Wind um den Körper und durch die Haare. „Ach Feather es bringt einfach jedes Mal wieder Spaß mit dir zu fliegen. Danke, dass du mich lässt", rufe ich ihr zu. Feather brüllt einmal laut auf, was ich als Bestätigung sehe. In diesem Moment vergesse ich alle meine Sorgen und bin einfach frei.

Wir fliegen gut eine viertel Stunde einfach durch die Luft und genießen unsere Zeit zusammen. Aber irgendwann muss ich auch in den Unterricht, also landen wir vor dem Schulgebäude und Feather lässt mich wieder von ihrem Rücken runter. Ich streichle sie zum Abschied nochmal und laufe dann ins Gebäude rein. Ich schlängle mich schnell durch die ganzen Massen zu meinem Klassenraum und auf meinen Platz. Ich merke wie irgendwann mein Lehrer reinkommt und wir einen wirklich unwichtigen Unterricht anfangen. Lustlos blicke ich aus dem Fenster und lasse die Zeit einfach an mir vorbeischweifen. Irgendwann klingelt es und wir haben Pause. Auch wenn ich eigentlich immer sehr fleißig bin und immer aufpasse, so ist das heute einfach nicht der Fall. Ich hab nicht mal meine Sachen ausgepackt. Also schnappe ich mir meine Tasche und gehe einfach zügig in die Cafeteria. Ich bin zum Glück einer der Ersten und bekomme auch schnell mein Essen. An einem leeren Tisch angekommen setzte ich mich hin und blicke einfach ins Leere und ignoriere die erste Zeit mein Essen.

An meinem Tisch wird eh kein anderer sitzen, ich hab nicht wirklich Freunde gefunden in meiner Zeit hier. Langsam fange ich an zu essen und werde bald von einem Rempler getroffen. Erschrocken blicke ich auf, als ich einen Arm um mein Schultern spüre. Dort steht doch tatsächlich die ganze Truppe, mit der ich bald auf Reisen gehen werde. Und Hobi hat seinen Arm um mich geschlungen. „Hey Tae, können wir uns zu dir setzten?", fragt mich Namjoon mit seinem Grübchenlächeln. Mit weiterhin großen Augen greife ich nur meine Tasche vom Nachbarstuhl, die ich dort abgestellt hatte, und stelle sie auf dem Boden ab. Sofort lassen sich die Anderen auf die leeren Stühle fallen und Hoseok muss sich tatsächlich noch einen dazu holen. Augenblicklich bricht Gemurmel und lautes Lachen um mich herum raus. Ich werde auch gleich in ein Gespräch mit Jin gezogen, der mich fragt, ob ich Vegetarier bin, da ihm mein Essen aufgefallen ist, was ich sofort bejahe. Ich merke, wie meine Stimmung immer besser wird und ich unbeschwert mit den Anderen lachen kann. So geht die Pause sehr schnell um und wir sind wieder auf dem Weg in den Unterricht. Ich verabschiede mich breit grinsend von ihnen, um weiter zu laufen.

Den Rest des Tages passe ich komplett auf im Unterricht und schreibe fleißig mit. Glücklich verlasse ich am Ende des Tages den Klassenraum und auch das Gebäude. Ich strecke mich erstmal und genieße meine Ration Sonne. Es ist ein wirklich schöner Tag mit viel Sonnenschein. Ich glaube ich mache nachher mit Feather noch einen Ausflug und lasse die Hausaufgaben einfach liegen. Als wenn sie mich gehört hätte, sehe ich meinen Drachen auf mich zu fliegen und landen. Freudig lauf ich auf sie zu und umarme sie stürmisch. „Hey Taehyung, möchtest du einen Flug mit deinem Drachen machen?", schreit eine Stimme hinter mir. Ich kann sie als die Stimme von Jimin ausmachen. Ich drehe mich um und zeige ihnen meine Daumen, als alle fünf auf mich zu gelaufen kommen. „Wow dein Drache ist echt hübsch", sagt Hoseok staunend. „Danke", grinse ich breit. „Hey, wollen wir nicht alle zusammen irgendwo hinfliegen?", schlägt Yoongi vor. „Oh ja, AUSFLUG!", schreit Hoseok neben mir laut. Ich sehe wie sie alle ihre Drachen rufen und ich bin bald von fünf anderen Drachen umgeben.  Wow sie sind wirklich eindrucksvoll, kein Wunder das sie ausgesucht worden. Alle unsere Drachen sind ungefähr gleich groß und scheinen ungefähr im gleichen Alter zu sein. „Okay, kennt ihr den See hier in der Nähe? Wer als letztes da ist muss uns allen was ausgeben", schreit Jin und ist schon auf Bloosoms Rücken und am Wegfliegen. Auch ich springe schnell auf Feathers Rücken und fliege los. „Komm Feather, wir schaffen das", rufe ich ihr zu. Sie wird immer schneller und schon sind wir an Jin vorbeigeflogen. Ich merke, wie ich von Jimin überholt werde. Auch Yoongi überholt uns beide, aber bald ist er auch schon an Jimin vorbei. Ich kann den See schon sehen und gehe in den Sturzflug. Ich kann noch an Jimin vorbeischießen und lande neben Yoongi auf dem sanften Gras. Er streckt mir seine Hand hin und wir klatschen miteinander ein.

Nach und nach landen die Anderen auch, wobei Jimin elegant im See landet. Es fehlen nur noch Jin und Hoseok und die beiden landen dann auch noch zeitgleich. Sie wollen gerade anfangen zu meckern, da fällt ihnen Yoongi dazwischen. „Cool, dann bekommen wir jetzt zwei Sachen." Damit hat sich die Diskussion dann auch erledigt. Wir steigen alle ab und machen es uns unter einem Baum bequem. „Und seid ihr nervös, wegen der Mission?", fragt Jimin leise. „Nein, ich sehe es eher als eine Reise mit Freunden", sagt Yoongi. Verblüfft sieht Jimin ihn an. „Genau, ich meine wir bekommen das hin, schließlich sind wir Freunde", setzt Namjoon dran. „Sie haben recht. Ich finde, wir sollten uns keine Sorgen machen und einfach unser Bestes geben. Wenn wir uns jetzt Stress machen, wird es glaube ich nicht wirklich gut werden. Lasst es uns langsam angehen und dann gucken", sagt Jin aufmunternd. Ich glaube, damit nimmt er uns allen ein bisschen die Angst, vor dem Unbekannten. Gemeinsam sitzen wir weiter am See, bis es spät geworden ist und die Sonne untergeht. Zwischendurch sind Jin und Hoseok nochmal losgeflogen und haben uns allen was zu essen und trinken geholt. Fast während der ganzen Zeit haben unsere Drachen miteinander gespielt und ihren Spaß gehabt. „Na kommt, lasst uns wieder fliegen. Es wird spät und wir müssen morgen wieder früh aufstehen", meint Namjoon und genau das machen wir dann auch. An den Schlafgebäuden angekommen, verabschieden wir uns voneinander und gehen getrennt auf unsere Zimmer. Dort angekommen mache ich mich bettfertig und lege mich dann auch schon hin. Ich schnappe mir noch mein Buch, um noch ein wenig zu lesen. Also alles ein ganz normaler Tag, mit ein paar Veränderungen.

Dragon (Vkook)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt