13 See der tausend Spiegel

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Jin hat uns ein kleines Frühstück gemacht, bevor wir weiter geritten sind. Wir sind jetzt schon seit ungefähr 3 Stunden unterwegs und auf dem Abstieg des letzten Hügels. Vor uns liegt ein kleiner Wald, durch den wir noch durch reiten müssen, bevor wir auf der anderen Seite direkt an den See der tausend Spiegel kommen. Jungkook reitet heute direkt neben mir und guckt mich immer wieder prüfend an. „Mir geht es wirklich gut, ich bin nur ein wenig müde", besänftige ich wieder. „Ich will mich nur versichern. Diese Energieübertagung zieht an den Kräften und ich möchte nicht, dass dir was passiert", meint er und hält sein Pferd weiter dazu an, langsam neben mir zu reiten. Aufgebend seufze ich nur.

„Dieser Wald pulsiert nur so von Leben, das ist wirklich schön", schwärmt Jin und betrachtet glücklich die einzelnen Bäume und Pflanzen, die im Wald stehen. „Ja Schatz ich weiß, es ist ein wirklich schöner Wald", meint Joon liebevoll und lächelt Jin mit seinen Grübchen an. „Sie sind ein schönes Paar, oder?", fragt Kookie mich. „Ja. Sie sind wirklich toll zusammen. Irgendwann möchte ich auch den richtigen Partner für mich finden und das selber erfahren", meine ich und sehe sie lächelnd und auch ein wenig sehnsüchtig  an. „Du hast keinen Partner?", fragt mich Jungkook perplex. „Nein, wie kommst du darauf?", frage ich ihn verwundert und richte meinen Blick wieder auf ihn. „Ich verstehe nicht, warum du keinen Partner hast. Du bist doch ein toller Mensch", meint er mit schief gelegtem Kopf. Ich merke, wie meine Wangen heiß werden und ich senke den Kopf. „Danke."

„Guckt mal da! Der See ist ja wunderschön!", ruft Hoseok begeistert und treibt sein Pferd in den Galopp zum See. Wir anderen treiben unsere Pferde ebenfalls an und folgen ihm. Unter lautem Spritzen läuft Hoseok mit seinem Pferd in den See und lässt es trinken und spielen. Begeistert treten unsere Pferde ins Wasser und spielen miteinander. Wir lassen sie ein wenig und dann gehen wir wieder auf den Weg am Ufer. „Dort hinten ist die Stadt Nauvie, sie ist die Größte hier in der Gegend. Ich würde sagen, wir reiten jetzt erstmal dorthin", meint Namjoon und zeigt auf die Stadt am Ufer. Wir stimmen im zu und machen uns auf dem Weg.

Die Stadt ragt am Ufer auf mit vielen Häusern und einigen Türmen, die in den Himmel wachsen. Das besondere an der Stadt sind die Türme aus Glas und eigentlich leuchtet die ganze Stadt in einem Weiß bis Hellblau, wirklich wunderschön. Einige der Türme verbinden Brücken und auch die Häuser verbinden Brücken. Es ist wunderschön. Die Stadt scheint aus dem Inneren heraus zu leuchten. Wir kommen der Stadt näher und ich erkenne die große Brücke, die zum Stadteingang führt. Wir reiten auf die Brücke und weiter auf die Stadt zu. „Halt! Was ist euer Begehren in der Stadt?", fragt einer der Wachen und hält uns an. „Wir sind auf Reisen und eigentlich nur auf der Durchreise. Wir brauchen neue Vorräte", antwortet unser Leader Namjoon. „Von wo kommt ihr?", fragt die Wache weiter. „Wir kommen von der Dragon High." Die Wache nimmt eine entspannte Position ein und auch die anderen Wachen entspannen sich merklich. „Oh dann heißen wir euch willkommen in Nauvie. Holt euch die Vorräte, die ihr braucht und bleibt gerne über Nacht", meint die Wache und geht uns aus dem Weg. Die Dragon High genießt wirklich einen ausgezeichneten Ruf.

Wir passieren das Tor und reiten in die Stadt. Sie wirkt wie ein Traum. Überall sind Menschen unterwegs, Paare, Freunde und Familien. Einzelne Pferdekarren sind unterwegs und transportieren Waren und Lebensmittel. Wir folgen der breiten Hauptstraße und kommen zu dem Hauptmarktplatz. Wir steigen ab und führen unsere Pferde weiter. Wir gehen zu einem Reisverkäufer und gucken uns seine Waren an. „Guten Tag ich hätte gerne 2 kg Jasminereis", bittet Jin den Verkäufer. „Ja klar kein Problem", meint er und macht uns gleich den Sack fertig. „Wissen sie hier in Nauvie jemanden, der viele Dinge weiß?", fragt Yoongi den Verkäufer im Nachgang. „Ja. Wenn ihr zum Hafen geht, wendet euch rechts und geht bis zum Ende. Dort ist ein kleines Haus. Dort wohnt Silvane. Sie weiß eigentlich alles. Versucht es bei ihr", meint der Händler und wendet sich schon an den nächsten Kunden.

„Wollen wir versuchen, bei ihr etwas herauszufinden?", fragt Jimin in die Runde. „Ja das machen wir. Ich glaube wir holen danach erst unsere Vorräte und essen heute einfach hier in der Stadt. Hier gibt es bestimmt auch Hotels, dann bleiben wir über Nacht in Nauvie", entscheidet Namjoon. Gemeinsam machen wir uns auf den Weg in den Hafen. Immer wieder sieht man Wachen in der Stadt, die mal älteren Menschen helfen oder ein Auge auf die Situation haben.

Der Hafen ist sehr belebt und viele Fischer bieten ihre Waren von kleinen Booten an. Größere Boote bringen Waren und Güter von weiter weg und werden beladen oder abgeladen. Familien schlendern an der Promenade entlang und lachen miteinander. Einige essen Eis. Pferde stehen in der Sonne und warten auf ihren Einsatz. Wir wenden uns nach rechts und wandern ebenfalls die Promenade entlang. Wir lachen miteinander und bewundern die Läden am Rand. Ich bin sehr glücklich darüber, dass wir langsam gehen, denn ich merke, wie meine Müdigkeit und Erschöpftheit wächst. Am Rand sehe ich einen kleinen Eisladen, der sehr gut aussehende Eissorten und Kugeln hat. Mein Blick bleibt an ihm hängen, bis wir daran vorbei gegangen sind.

„Wartet mal kurz bitte", höre ich die Stimme von Jungkook. Verdutzt sehe ich in seine Richtung, aber er drückt mir nur seine Zügel in die Hand. Er eilt zurück zu dem kleinen Eisladen und spricht kurz mit dem Verkäufer. Er lächelt und wartet einen kurzen Moment. „Was macht Kookie denn da?", höre ich Hobi Hyung fragen. Der Verkäufer reicht Jungkook eine Eistüte mit zwei großen Kugeln Eis und Jungkook reicht ihm etwas Geld. Ich sehe wie Kookie ihm noch einmal zu winkt und wieder in unsere Richtung kommt. „Na hattest du Lust auf ein Eis Kooks?", fragt Jimin schelmisch. „Ich nicht", meint Jungkook, als er neben mir stehen bleibt. Verwundert blinzle ich ihn an. Er nimmt mir aber nur seine Zügel aus der Hand und reicht mir dann das Eis. Mit großen Augen sehe ich ihn an und verliere mich in sein Lächeln. Langsam nehme ich ihm das Eis ab, während ich es intensiv betrachte.  „Danke schön", sage ich sanft und probiere direkt das Eis. Es ist superlecker, das beste Eis was ich je probiert habe. Meine Augen leuchten auf, während ich anfange zu strahlen. Aus dem Augenwinkel sehe ich Jungkook lächeln, als er sich abwendet, um weiterzugehen.

Wir kommen langsam an das Ende der Promenade und des Hafens an. Ich sehe ein kleines Häuschen, dass ein wenig auf das Wasser raus ragt, während sanft Rauch aus dem Schornstein steigt. Wir laufen weiter zu dem Haus und binden unsere Pferde davor an. Gemeinsam gehen wir zu der Tür und Namjoon klopft sanft an. Ich höre Schritte hinter der Tür und ein Rascheln, bis die Tür aufgeht. Vor uns steht eine kleine Frau. Ihre grau/ weißen Haare sind wild hochgebunden und mehrere Strähnen sind geflochten. Sie sieht recht fit aus, ihr Körper ist von leichten Muskeln durchzogen und ihre Augen sehen uns scharf an. „Was kann ich für euch tun?", fragt sie mit einer rauen Stimme und mustert uns kritisch.

„Guten Tag Frau Silvane. Wir wollten fragen, ob sie uns helfen können", meint Namjoon freundlich. „Was für Hilfe braucht ihr denn?", fragt sie uns scharf. „Wir suchen Informationen zu verschwundenen Drachen. Wissen sie irgendwas dazu?", fragt Namjoon weiter sehr freundlich. „Warum sucht ihr diese Informationen?", fragt sie misstrauisch. "Wir wollen den Drachen helfen", meint Jin leise. „Kommt rein", meint die Frau in der Tür und wendet sich von uns ab. Wir folgen ihr in das Innere des Hauses und landen in einem kleinen Zimmer. Sie setzt sich vor uns auf einen Sessel und deutet auf das Sofa. Etwas planlos sehen wir zu dem doch recht kleinen Sofa. Ich merke, wie Namjoon seine Hand auf meinen Rücken legt und mich vorwärts schiebt. Bestimmt drückt er mich an das eine Ende des Sofas und schiebt dann Jimin in meine Richtung. Bestimmt platziert Namjoon noch Hoseok und Jin auf dem Sofa und bucksiert Yoongi an uns allen vorbei, um sich neben mich auf die Lehne zu setzen. Er lenkt dann noch Jungkook auf die zweite Lehne und bleibt dann neben ihm stehen.

„Ihr wollt also Informationen?", fragt sie uns. „Ja", antwortet Namjoon. „Wozu?", fragt sie wieder scharf. „Um sie zurückzubringen?", antwortet Joon, aber es hört sich eher nach einer Frage an. Sie verschränkt ihre Arme vor der Brust und lehnt sich in ihrem Sessel zurück. „Es gibt einen Stein im See. Den Stein der Hoffnung. Wenn ihr mir den bringen könnt, helfe ich euch", meint sie. Etwas verwundert sehen wir uns an. „Sie wollen einen Stein von uns? Und wie sollen wir den erkennen?", fragt Hobi verwirrt. „Den erkennt ihr schon", meint sie und steht wieder auf. Wir stehen ebenfalls auf und verlassen das Haus.

„Was war das denn gerade?", fragt Jimin verwirrt. „Ich habe keine Ahnung", meint Hobi kopfschüttelnd. „Es wird langsam dunkel, lasst uns ein Gasthaus suchen, dann reden wir nochmal darüber", meint Namjoon und geht zurück ins Stadtinnere. Wenig später haben wir ein Gasthaus gefunden, dass zeitgleich ein Hotel ist. Wir essen zu Abend und unsere Gesprächsthemen fallen auf unseren Besuch zurück. Wir beschließen, den Stein zu suchen und zu versuchen ihn zu bekommen. Ebenfalls beschließen wir ein paar Tage in der Stadt zu bleiben. Wir teilen die Zimmer noch ein und schon bald mache ich mich mit Jungkook auf den Weg in unser Zimmer, um uns auszuruhen.

Dragon (Vkook)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt