Zweites Rebellen-Kapitel: Wie es weiter geht...

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Sie kehrten zum Dorf zurück. Mari und Jacky drehten kurz eine Entspannungsrunde durch den Wald, bevor sie entgültig zum Dorf zurück gingen. Jayden war mal wieder nicht aufzufinden. Typisch. Also wandte Mari sich an Umeko, die gerade dabei war, die Klinge ihres Katanas zu schleifen. "Hey, Umeko.", "Mh? Oh, hallo." Die Ninja lächelte. "Hast du Jayden gesehen?", "Ja, er trainiert gerade mit Saizo.", "Er macht was?" Mari klappte die Kinnlade herunter. "Er trainiert mit Saizo", wiederholte Umeko ruhig. ".... Okay", sagte Mari gedehnt. Dann wandte sie sich Jacky zu. "Wie weit bist du eigentlich mit deinem Plan?", "Ich hab mich heute morgen noch ein bisschen umgehört... Kein Plan, der mir in den Sinn kommt, ist bombensicher. Egal, was wir tun... Es wird ein Risiko geben.", "Gab's immer. Hau raus.", "Jayden und höchstens zwei andere Ninja sollten nach dem Versteck suchen." Jacky deutete auf Mari. "Wenn jeder dich, eine Heldin, auf dem Kampffeld sieht, werden sie keinen Gedanken daran verschwenden, dass wir etwas aushecken. Das heißt für sie, dass wir mit allem kämpfen, was wir haben. Erst, wenn der Kampf wirklich begonnen hat, müssen wir einen Weg finden, dich aus dem Geschehen zu schaffen und mit Jayden zu gehen.", "Okidoki.... Das rausmogeln dürfte nicht schwer sein. Ich teleportiere mich einfach ganz fix weg.", "Teleportieren sollte klappen, solange es unauffällig passiert. Ich werde zurückbleiben und den anderen helfen.", "Hm... Auf jedenfall ist's sicher: Wir müssen lange genug zusammenbleiben. Nur dann klappt's." warf Mari ein. "Das Wichtigste ist, dass deine Gruppe sicher ist.", "Ja.... Das stimmt. Da wir keine besseren Optionen haben, ist das das einzige, was wir soweit machen können. Gibst du mir dann ein Zeichen?", "Ich bleibe bei dir, bis ich weiß, wann ihr aufbrechen müsst. Keiner steht mir dabei im Weg, das hab ich mir versprochen...", "Sehr gut! Dann kann ja nix mehr schief gehen, oder?", "Wir haben nur diese eine Chance, es darf nicht schiefgehen." Jacky wirkte angespannt. "Ich bin mir sicher, dass es funktioniert", sagte Mari, als sie Jacky eine Hand auf die Schulter legte. "Dafür lege ich meine Hand ins Feuer.", "Danke... Ich darf nicht wieder den Mut verlieren. Wir sind so nah dran. Jetzt bleibt keine Zeit für Zweifel.", "So kenne ich dich." Mari klopfte ihr auf den Rücken. "Hier." Eine Sekunde später hielt Mari ihr eine Zimtschnecke hin. "Etwas Zucker für die Nerven.", "Woah, wo hast du die denn hergezaubert?", "Ich habe so einiges in meinen Taschen~" kicherte Mari. Dankbar nahm Jacky die Zimtschnecke entgegen und biss hinein. Die Süße trieb ihr eine vergnügte Röte in die Wangen. "Mir ist gar nicht klar geworden, wie lange es her ist... Du bist die Beste.", "Ehehe! Ehrensache!" Auch Mari knabberte an einer Zimtschnecke. "Ich glaube, ich sollte dem Süßkramkönig mal Bescheid sagen, sonst legt er mir wirklich eines Tages noch ein Hornliu in mein Bett. Das will ich lieber nicht riskieren... Huh? Hm...." Mari schien plötzlich eine Idee zu haben. "Ist etwas?" Fragend wischte sich Jacky die letzten Krümel aus dem Gesicht. "Mir ist gerade eine- aus meiner Sicht geniale- Idee gekommen. Wenn ich mich weg teleportiere... dann kann Zoroark oder eine seiner Illusionen meinen Platz einnehmen. Dann kommt keiner auf die Idee, ich wäre weg, oder?", "Wenn es klappen soll, müssen wir deine Illusion in unserer Mitte behalten. Es reicht ein Treffer und sie merken, dass wir sie in die Irre geführt haben...", "Hmh. Korrekt." Mari nickte. "Das überlasse ich dir... Und falls das nicht klappt, habe ich noch ein paar "Fluchtpläne" parat...", "Wir haben nur diese eine Chance. Jetzt oder nie.", "Jap. Versagen ist keine Option. Wir warten, bis es Abend wird... Und dann sehen wir weiter." Mari tippte auf ihren Viso-Caster und schrieb an Jayden: 'Wenn du eine Zimtschnecke haben willst, komm her, sonst esse ich sie auf. ;)'

Keine zwei Minuten später tauchte er auf, als Jacky gegangen war, um mit Yuna zu sprechen. "Sind noch welche da? Wo sind sie? Hast du sie schon gegessen?!" Mari brach in Lachen aus, nahm eine Tüte aus der Tasche und wedelte damit vor seiner Nase herum. "Hier sind noch welche." Sofort schnappte er sich die Tüte und fischte eines der Süßgebäcke heraus. Dann ließ er sich neben ihr auf dem Boden nieder. "Ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann", schmunzelte er vergnügt und biss hinein. "Denkst du, ich lasse dich verhungern?" Mari sah auf ihn herunter. "Auf dich kann ich eben immer zählen." Er grinste und schluckte einen Bissen herunter. "Ich hatte schon Angst, dass mein Blutzucker fällt.", "Tsss, tsss." Mari schüttelte nur kichernd den Kopf. "Wir brauchen dich heute noch. Da können wir es uns nicht leisten, dass dir wegen Süßkrammangel die Puste ausgeht. Nicht wahr?", "Du klingst so, als würde ich mich nur von Süßigkeiten ernähren." Jayden lächelte ironisch. "Tust du doch auch... naja, fast." Sie stieß ihn an. "Wie lief das Training?", "Saizo ist echt eine Hausnummer", nuschelte er zwischen zwei weiteren Bissen. "Aber er unterschätzt mich. Am Ende war er es, der aufgeben musste." Mari lachte leise. "Hm.... ja.... Ich erinnere mich noch an meinen ersten Kampf mit ihm.", "Er ist stark, das muss ich ihm lassen... Aber nichts hält mich auf, wenn ich weiß, was auf dem Spiel steht." Genüsslich dehnte er die Arme hinter seinem Kopf und blickte neckisch zu ihr auf. "Ich glaube sogar, ich hätte eine gute Chance gegen dich.", "Halt doch die Klappe." Sie hockte sich hin und drückte ihn mit einer Hand nach hinten. "Ich hab dir versprochen, dich das nächste Mal zu besiegen und es ist unhöflich, seine Versprechen zu brechen, oder?", "Ich sehe das eher als... eine Warnung. Was passiert, wenn ich gewinne?" Er streckte die Hand aus und strich langsam eine Strähne von ihrer Stirn. "Hm... Dann hast du Glück gehabt. Aber ich werde das nicht zulassen, genauso wenig wie du.", "Was anderes würde ich gar nicht erst wollen", schnurrte er amüsiert. "Trotzdem würde ich mich an deiner Stelle auf eine Niederlage einstellen. Ich hab mehr als nur ein Ass im Ärmel.", "Ich hab viele Asse im Ärmel", konterte Mari. Dann stand sie auf und grinste. "Aber wir müssen etwas tun, was uns komisch vorkommt. Wir müssen zusammen kämpfen. Das erste Mal müssen wir die Rivalität begraben. Komisch, oder?", "Du stürzt dich diesmal nicht in die Front", entgegnete Jayden und setzte sich auf. "Der Plan kann nur klappen, wenn wir vorsichtig sind." Anscheinend hatte Jacky ihn schon ins Bild gesetzt, nachdem sie gegangen war. "Ja, ja, ja. Ich hab's kapiert, bleib mal ganz entspannt." Mari rollte übertrieben mit den Augen. "Ob du's glaubst oder nicht, ich kann mich an Pläne halten.", "Das glaube ich erst, wenn ich's sehe", witzelte er. Mari warf ihm einen warnenden Blick zu. "Ich warne dich." Sie beugte sich vor und flüsterte ihm fies lächelnd ins Ohr: "Ich werd's dir schon noch zeigen.... Wart's nur ab.", "Hmm..." Grübelnd winkelte er ein Bein an, stützte sein Kinn auf das Knie und blickte zu ihr auf. "...Na schön, Süße. Ich hab wohl keine andere Wahl, als dir zu vertrauen." Mari zog die Augenbrauen hoch. "Ach? Vielleicht ist das aber keine so gute Idee", scherzte sie. "Das sehen wir, wenn's soweit ist. Bis dahin genieße ich noch die Ruhe vor dem Sturm." Jayden legte leicht den Kopf schief. "Im Übrigen, Jayden, du hasst es, im Rampenlicht zu stehen und willst Champion werden? Ist das nicht irgendwie widersprüchlich? Ich meine ja nur, als Champ muss man an allerlei Schaukämpfen teilnehmen, jeder will Autogramme von einem und so weiter..." Mari verschränkte neckisch die Arme. "Sicher, dass du das aushältst?", "Champion zu sein heißt nicht zwingend, mit dem ganzen Kram einverstanden zu sein. Für mich ist es nur ein Ziel, das ich für mich selbst erreichen will. Um endlich zu sehen, ob sich alles gelohnt hat...", "Hmm." Mari nickte, lockerte dann die Arme und sah nach oben. "Du hast viel bewiesen, Jayden. Tapferkeit, Entschlossenheit... Ich hoffe, du kommst weit." Ein flüchtiges Lächeln huschte über ihr Gesicht. "Ich auch. Nicht nur für mich... Auch für sie." Mit seinen Worten spielte Jayden deutlich auf seine Familie an. Dabei richtete er sich nun ebenfalls auf und folgte ihrem Blick. "Ich hoffe, dass ich der Sohn und Bruder für meine Familie sein kann, den sie immer wollten. Mehr will ich nicht.", "Hmmh... Für viele ist die Reise nach der Liga vorbei. Aber bei Jacky und mir wird das wohl kaum so sein. Sie hat gerade erst angefangen.", "Gerade erst angefangen? Was habt ihr vor?" Der Rothaarige wirkte sichtlich verwundert. "Ich weiß es noch nicht. Aber vielleicht...." Sie wandte sich ihm wieder zu. "...Vielleicht wird uns unser Weg fort von Einall führen." Zerknirscht wich sein Blick zu Boden, seine Hände formten sich zu Fäusten. Er wirkte für einen Moment wie ein verletztes Felilou. Erst, nachdem er tief durchgeatmet hatte, sah er wieder auf. "...Na schön. Ich meine... Nicht, dass ich daran etwas ändern könnte." Mari lächelte leicht. "Hey, wir kommen wieder. Es ist nur... kurz, nachdem wir unsere Reise begonnen hatten, haben wir davon geträumt, andere Regionen zu bereisen. Vielleicht werden wir diesem Wunsch folgen...", "Nur unter einer Bedingung: Kein ‚Vielleicht'", antwortete er und schüttelte den Kopf. "Geht. Diese Chance habt ihr nur einmal." Mari sah ihn verwundert an, nickte dann aber. "Okay. Einverstanden. Aber wir werden, denke ich, noch eine Weile in Einall bleiben. Viel zu tun und so.", "Ich kann dich immer noch besuchen. Das wird kein Abschied für immer, so leicht wirst du mich nicht los." Leise lachend trat er näher zu ihr und legte ihr kurz die Hand auf die Wange. "Ich werde auch viel zu tun haben, besonders im Kloster. Dort muss aufgeräumt werden fürchte ich.", "Du wirst abnehmen, wenn du den ganzen Kram hin-und herschleppen musst." bemerkte Mari. "Hey!" Mürrisch verschränkte er die Arme und verzog das Gesicht. "Siehst du an mir irgendwo Fettpolster?!" Mari lachte und tat so, als würde sie ihn genauer mustern. "Hmh, ich glaube...", "Sehr witzig", murrte er und schnaubte. Mari legte sich die Hand auf den Bauch, als sie so heftig zu lachen begann, dass sie kaum noch Luft bekam. "Sorry, aber wie sagt man? Ein bisschen Spaß muss sein." Dann zwinkerte sie ihm zu. "Na, von wem hab ich das wohl?", "Wenn ich in der Liga mit dir fertig bin, sind meine Fettpolster für dich das letzte Problem." Jayden deutete herausfordernd auf sie und konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. "Noch kannst du Witze machen, aber wie sieht es danach aus?", "Das liegt noch in weiter Ferne, mein Guter. Noch kann ich's mir leisten", erwiderte sie keck.

Saviors of Tomorrow 3 (Pokémon-FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt