Saviors of Tomorrow 3 (Pokémon-FF)

Pre-League-Kapitel: Angst

Als Jackys Magen knurrte, lächelte diese verzwickt. "Ähm...", "Komm. Es gibt hier ein Lokal, also suchen wir es. Komm schon! Ich sterbe!" Mari rannte aus dem Zimmer. "Hey, warte auf mich!" Jacky eilte ihr überstürzt hinterher. 

Wenige Momente später saßen sie im Restaurant der Pokémon-Liga, das gleichzeitig auch die Cafeteria war. Beide hatten sich einen Teller Spaghetti bestellt. "Meine Mutter hat mir immer gesagt, dass man länger satt bleibt, wenn man langsam isst", bemerkte Jacky, als sie Mari beim Essen beobachtete. "Ach ja?" Mari lachte und drehte Nudeln auf ihre Gabel. "Das klingt nach einer Weisheit.... Hey, aber mal echt. Es ist hier echt cool. Während du weg warst, hab ich ein bisschen was in Erfahrung gebracht.", "Was denn?", "Es gibt einen Garten mit einem Waldgebiet, wo man trainieren kann. Das Areal der Pokémon-Liga ist extrem weitläufig und bietet genug Platz für individuelles Training. Ich hab auch noch was bezüglich des Verlaufs des Turniers herausgefunden. Die erste Runde nennt sich "Selektionsrunde". Dort wird die Teilnehmerzahl auf die Hälfte reduziert. Das ist praktisch so etwas wie eine Vorrunde. Die Paarungen werden per Zufall entschieden. Und dann geht's wie damals im PWT weiter. Es gibt hier übrigens auch eine Bibliothek. Da habe ich mich ein bisschen umgeschaut und... Infos über Kyurem gefunden." Jackys Gabel hielt auf dem Weg zu ihrem Lippen inne, die sich bei ihren Worten aufeinanderpressten. "...Und?", "Laut Legende kann Kyurem nur mit der Kraft eines sogenannten DNS- Keils mit Reshiram oder Zekrom fusionieren. Aus eigener Kraft kann es seinen ursprünglichen Körper wiedererlangen. Nicht jetzt, wo seine anderen beiden Teile ein eigenes Bewusstsein haben. Wenn die beiden in der Steinform sind, sind sie wehrlos... Kyurem ist ein Eis- Typ und kann mit einem Strahl ein ganzes Dorf einfrieren. Es ist immens stark, auch ohne seinen vollständigen Körper. Auch wird gesagt, dass Kyurem... wenn es fusioniert... Noch stärker wird. Es erhält die Kräfte der anderen und seine eigenen werden auch noch viel heftiger." Sie legte ihre Gabel auf den Tellerrand und zeichnete mit ihrem Finger Kreise auf der Tischplatte. Jacky würde am liebsten in ihrem Stuhl zusammensinken.  "Warte..." Mari löste ihren Viso- Caster von ihrem Handgelenk und zeigte ihr die Bilder, die sie aus den Büchern abfotografiert hatte. Es waren alte Zeichnungen von allen drei Kyurem- Formen. "...du siehst, dass es mächtig aussieht... Keine Chance, gegen so ein Monstrum zu gewinnen, sollte es angreifen..." Still betrachtete Jacky die Zeichnungen der einzelnen Kyurem. Ihr Atem stockte, als ich für einen Moment aus der Gegenwart gerissen wurde. Die Gabel glitt ihr aus der Hand... 

Mari zuckte zusammen. "J-Jacky?" Besorgt sah sie ihre Freundin an und stand auf, um zu verhindern, dass sie vom Stuhl kippte. "Nngh..." Jacky stöhnte und richtete sich dann wieder auf. "Danke...", "Was hast du gesehen?" fragte Mari leise. "Eis... Überall." Mühsam versuchte Jacky, ihre Gedanken zu ordnen. "Es war bitterkalt und die Erde bebte, als ich ein monströses Brüllen hörte. Ich lag auf dem Boden, du warst nirgendwo zu sehen... Das Eis zog sich überall entlang, auch in meine Richtung. Aber ich konnte mich nicht bewegen... Es kam immer näher.", "Und was noch? Oder war das alles?", "Das war alles..." Niedergeschlagen lehnte Jacky sich zurück. Maris Mund formte sich kurz zu einer schmalen Linie, bevor sie zu sprechen begann. "Hm. Eins ist klar. Du hast einen Angriff Kyurems vorhergesehen. So viel ist sicher... Kyurem erwacht bereits langsam und es WIRD angreifen. Aus welchem Grund auch immer...", "Aber warum war ich alleine?" Jacky vergrub das Gesicht in den Händen. "Ich verstehe das nicht... Ich habe dich nicht gesehen!", "Es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder du warst zufällig allein, oder... oder ich bin bereits tot gewesen in deiner Vision. Oder vielleicht gibt es auch einen anderen Grund...", "Du kannst nicht... Niemals!" Etwas panisch schüttelte Jacky vehement den Kopf. Ihre Stimme zitterte. "Wieso...", "Keine Panik." Mari legte eine Hand auf ihre Schulter. Jacky schniefte leise und ließ sie Schultern hängen. "...", "Hey. Die Zukunft zu sehen bedeutet auch, dass man sie ändern kann. Man muss nicht das akzeptieren, was eventuell geschehen mag. Es ist nichts Festgeschriebenes. Jede Entscheidung, die wir treffen, jede Tat, die wir vollbringen wird ändern, was noch kommt, also verzweifle nicht. Die Zukunft, die du gesehen hast, wird nicht die sein, die du finden wirst." Mari lächelte sie an. Jacky erwiderte dieses Lächeln matt und rückte dann etwas auf dem Stuhl hin und her. "Unser Essen wird noch kalt werden und wir wollten noch die Gegend erkunden.", "Dann sollten wir uns besser ranhalten! Wir haben einen straffen Zeitplan! ...Aber trotzdem habe ich Angst, das ein Käfer in meinem Bett liegt, wenn ich wiederkomme..." Jacky grinste breit, als Mari das sagte. Ihrer Freundin entging das nicht. "Das ist nicht witzig.", "Tschuldige." Jacky verkniff sich ein Lachen.

Nach dem Essen stand Mari auf. "Okidoki, kann's losgehen?", "Mhm!" Jacky stand ebenfalls auf und schob den Stuhl an den Tisch, dabei sah sie auf und entdeckte jemanden, der an der Cafeteria vorbei lief. Es war eine Frau mit langen, goldblonden Haaren und schwarzem Mantel. "Hey... Das ist doch Cynthia!" Maris Augen wurden groß wie Fußbälle, als sie den Sinnoh-Champion erkannte. "Cy-Cyn- Cynthia?!" Zwei Sekunden später lief sie aus dem Lokal und auf sie zu. "Ha-hallo." Die Dame drehte sich zu Mari und legt leicht den Kopf zur Seite. "Hallo. Du bist Mari, richtig? Ich freue mich, dich endlich richtig kennen zu lernen.", "J-ja, das stimmt", stammelte Mari. "Ich bin auch froh, dich kennen lernen zu können, Cynthia. Damals in Rayono kam man kaum ins Gespräch...", "Das ist wahr." Cynthia nickte mit einem warmen Lächeln. "Aber diesmal bin ich lediglich eine Zuschauerin in den kommenden Kämpfen.", "Ja, das ist mir bewusst. Werden... werden eigentlich Schaukämpfe veranstaltet?", "Ja. Wir haben von der Leitung der Pokémon- Liga noch keinen Zeitplan für die Schaukämpfe bekommen, aber ich freue mich schon sehr darauf. Wer die Schaukämpfe austrägt und wann ist noch nicht bekannt, darauf müssen wir noch warten.", "Verstehe. Ich freue mich auch schon sehr, ich kann mich kaum noch halten.", "Viele sind gespannt darauf, wie ihr euch schlagen werdet", sagte Cynthia und sah auf, als Jacky sich ihnen anschloss. "Selten war ein Jahrgang so interessant wie der dieses Jahr. Man sieht viel Potenzial in einigen hier." Dann zupfte sie ihren Mantel zurecht. "Wenn ihr mich nun entschuldigen könntet, ich möchte noch einmal mit den Organisatoren sprechen.", "Klar. Ich freue mich darauf, wieder mit dir zu reden, Cynthia.", "Es war mir ein Vergnügen." Cynthia verabschiedete sich von ihnen und ging dann davon. 

Als Mari halbwegs ihre Fassung zurückerlangt hatte, atmete sie tief durch. "Hey, wir haben noch zu tun.... Wir wollen hier nicht anwachsen.", "Hey! Ihr zwei!" rief plötzlich jemand von hinten. Sie drehten sich um und entdeckten Kuraiko, die auf die beiden zukam. "Da läuft man sich mal wieder über den Weg, was?", "Sieht so aus!" Jacky lächelte der Kampfsportlerin zu. "Und? Hast du dich schon umgesehen?", "Allerdings habe ich das. Ich habe mich ein bisschen unter den Teilnehmern umgehört. Es gibt viele interessante Gestalten hier. Aber dieses junge Mädchen und ihr Bruder... Die interessieren mich besonders.", "Ein Mädchen und ihr Bruder?" Jacky legte den Kopf schief. "Ja. Braunhaarig, das Mädchen hat Korkenzieher-Zöpfe. Kaum älter als 10. Sie ist ziemlich niedlich.", "Ah, du meinst Melody und Kaoru. Wir haben sie schon getroffen." Jacky erinnerte sich an die beiden Trainer, die sie bei ihrer Ankunft bereits kennengelernt hatten.  "Melody wirkt so jung... Die Tatsache will mir nicht aus dem Kopf gehen.", "Ja, oder? Noch nie hat es jemand, der so jung war, bis zur Pokémon-Liga geschafft. Das ist echt ziemlich be-", "Hey! Banette! Komm zurück!!! Wo bist du?!" schrie plötzlich eine junge Mädchenstimme und unterbrach Kuraiko. "Das klingt nach ihr... Ah!" Ein kleines, geisterhaftes Wesen sauste an ihren Beinen vorbei. Kuraiko blinzelte verdutzt. "Holla das Floette. Was war denn das?"