Zweites Rebellen-Kapitel: Rasende Wut

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"Yuna!" Mari blickte auf und erkannte ihre Freundin sofort. Sie atmete erleichtert auf und beschloss dann, sie zu unterstützen. "Knakrack, Drachenstoß!" Noch bevor Caesurio sich erholen konnte, setzte Knakrack mit einem mächtigen Drachenstoß nach. Caesurio knurrte und stützte sich zitternd auf dem Boden ab. Um es zu schützen, sprang Kaze vor seinen Partner und starrte dem Drachen mit leerem Blick entgegen. Panzaeron schrie und wollte angreifen, doch Mari hielt es zurück. "Nein, warte. Komm her." Panzaeron gehorchte und landete neben ihr. "Diesen Blick habe ich schon mal gesehen, aber bei jemandem anders..." fiel es Mari auf. "Er ist besessen...", erkannte Yuna und blieb neben ihr stehen. "Wie die vielen Menschen von Hypno damals. Irgendwas muss ihn kontrollieren.", "Das dachte ich mir auch", sagte Mari. "Wenn es wie bei Hypno ist, dann kann Guardevoir ihn befreien, in dem es ihn mit einer Fee-Attacke trifft. Aber... du kannst versuchen, Emotionen in ihm zu wecken. Er kann dich bestimmt hören. Jacky konnte das damals auch.", "Ist das wahr?" Mit neuer Hoffnung wandte sich die Ninja zu Kaze, der ohne zu zögern zur Klinge griff. Augenblicke später trafen sein und Yunas Katana aufeinander. "Kaze, hör mir zu!" flehte sie und wich geschickt vor ihm zurück, als er erneut auf sie zielte. Ein feuriger Zweikampf entbrannte zwischen den beiden. Mari rief Zoroark und Panzaeron zurück. 'Kaze, ich weiß, dass du sie hören kannst.... Hör ihr zu, sie wird Frieden in deinem Herzen wecken. Lass dir helfen. Du bist nicht du selbst. Willst du dich von anderen manipulieren lassen?Willst du dich von anderen wie eine Puppe steuern lassen? Kaze, wach auf!' redete sie via Telepathie auf ihn ein. Selbst, wenn er Yunas Stimme nicht hören konnte, DAS würde er hören. Da führte kein Weg drum herum. 'Du bist stark. Du kannst dich wehren!', "Ich bin es! Erkennst du mich nicht?" rief Yuna und wich seinen Hieben aus, griff aber selbst kein einziges Mal an. Mari konnte ihn um nächsten Moment in seinen Gedanken antworten hören. 'Nngh... Wer...', 'Wir sind es, Kaze. Deine Kameraden. Yuna, diejenige, der du viel bedeutest... und meine Wenigkeit, Mari. Komm. Reiß dich zusammen. Reiß dich los. Du kannst es. Ich weiß es.' Er keuchte auf und hielt sich plötzlich den Kopf. Die Worte schienen ihn zu erreichen. Yuna nutzte diese einzige Chance und nahm mit beiden Händen seine Hand, in der er sein Schwert hielt. "Bitte, Kaze... Hör auf, das bist nicht du", murmelte sie mit vor Anspannung zitternder Stimme. "Vertrau mir. Nein, vertrau uns." Der Ninja rührte sich nicht, sein trüber Blick war gen Boden gesenkt. "Über euch..." Mari sah nun ihre Chance. "Yuna, beiseite." Ihr Guardevoir erschien neben ihr. Yuna nickte zögerlich und trat beiseite, bevor Guardevoir eine Lichtkugel vor sich bildete und auf Kaze abschoss. Das Licht strahlte eine wärme aus, als Guardevoir es auf Kaze abfeuerte. Es traf ihn und hüllte ihn ein.

Über ihren Köpfen war das Kreischen eines Xatu zu hören, das anscheinend während des gesamten Kampfes über dem Wald gekreist und Kaze mit seinen Kräften gefesselt hatte. Wie primitiv. Kaze selbst ging zu Boden und ächzte erschöpft, als sich die hypnotische Kontrolle von ihm löste. "Kleines Drecksvieh." knurrte Mari. Als Knakrack das Xatu entdeckte, ging es ohne Rücksicht auf Verluste auf ihn los. Xatu kreischte, als Knakracks Drachenstoß in seine Rippen donnerte und über ihren Köpfen ein heftiges Gefecht entstand, bei dem Knakrack schnell die Oberhand gewann und das Xatu gewaltsam in den siebten Himmel schickte. Mari ging derweil auf Kaze zu. "Alles in Ordnung, Kaze?" Er sah zu ihr auf und erhob sich langsam und mühselig. "Urgh... Ja... Ich danke dir.", "Kein Problem." Sie nickte Guardevoir zu und Knakrack landete neben ihr, während es sich zurück verwandelte. "Yuna, wo ist Tama? Und hast du Jayden gesehen?", "Tama überwacht auf Washakwil die Gegend. Ist Jayden nicht bei dir?" Sie sah sich verwirrt um. "Er hatte mit dir doch den Kampf verlassen...", "Ja, aber als Reina uns attackiert hat, sind wir abgestürzt. Ich konnte mich auf Panzaeron retten, aber Fiaro und er sind irgendwo anders gelandet. Wir wurden getrennt." Sie seufzte. "Kaze und du, ihr verschwindet. Sucht mit Tama weiter nach dem Versteck, das ist das Wichtigste. Wir dürfen keine Zeit verlieren. Jacky hat etwas gesehen. Es wird wohl etwas Schlimmes geschehen, wenn wir es nicht finden. Ich werde nach Jayden suchen und nachkommen.", "Wir sollen zusammen bleiben, hast du das vergessen?" protestierte Yuna sofort. "Du kannst nicht...!", "Hey!" Yunas Washakwil schlug über ihnen kräftig mit den Flügeln. Auf ihm winkte Tama zu ihnen herab. "Ich hab das Versteck gefunden! Beeilen wir uns!", "Geht schon. Ich komme klar, wirklich. Wir treffen uns am Versteck", beharrte Mari. Hilflos sah Yuna zu ihr und dann zu Tama hinauf, dann nickte sie nur widerwillig und hob leicht den Arm. Ihr Pokémon landet auf dem Boden und kauerte sich hin, sodass Kaze und Yuna aufsteigen konnten. "Pass auf dich auf...", "Versprochen. Vertrau mir." Mari rief Guardevoir zurück und Zoroark wieder heraus. "Zoroark wird mir suchen helfen, euer Part ist der Wichtigere. Und jetzt geht!" Sie wandte sich an Zoroark, das sofort zu verstehen schien und die Nase in die Luft streckte. Washakwil stieß sich ab und verschwand hinter den Baumwipfeln. Auch Reina schien nicht mehr da zu sein. Sie hatte den Trubel wohl genutzt und das Weite gesucht. "Los, Zoroark." Es nickte und zusammen huschten sie durch das Dunkel des nächtlichen Waldes. Mari sah sich um, während Zoroark an verschiedenen Stellen stehen blieb und schnupperte. "Oh Arceus, hoffentlich ist ihm nichts passiert..." Um sie herum war es verräterisch still, als würden die Bäume fernab des Kampfgeschehen nichts von den Gefechten wissen. Mari hob den Blick zu den Baumwipfeln hinauf. "Habt Erfolg..." murmelte sie. Zoroark spitzte plötzlich die Ohren und schien eine Spur erfasst zu haben. Es huschte los. Mari eilte ihm überrumpelt hinterher und versuchte, es nicht aus den Augen zu verlieren.

In den tiefsten Schatten konnte sie zwei Silhouetten erkennen. Die stärker wirkende, stämmigere von ihnen holte immer wieder mit seiner Klinge nach der wendigen, aber bereits verwundeten Person aus. Sie konnte den Hieben haarscharf ausweichen und versuchte, Abstand zu halten, doch als sich die scharfe Schwertkline pfeilschnell in seine Seite bohrte, schrie sie auf und fiel mit einer Hand auf der Wunde auf die Knie. "Ngh... Verflucht...!!" Ja, das war eindeutig Jaydens Stimme. Für einen Moment blieb Mari geschockt stehen. Ihr gesamter Körper schien zu Beben und sich dann spontan auf Autopilot zu schalten, denn plötzlich hielt sie eines von Reinas Wurfmessern in der Hand. Ohne nachzudenken rannte sie auf die stämmigere Gestalt zu und rammte die Waffe in den Arm des Gegners. Der Ninja knurrte wütend und packte trotz des Messers in seinem Arm Maris Hals, hob sie von den Füßen und festigte seinen Griff. "Du..." Masaos machtgieriger Blick heftete sich an sie. "Ma...sao... Du...!" presste Mari hervor und rang nach Luft. "Heheh... Du wagst es, dich mir entgegenzustellen? Mit diesem Spielzeug?"Er riss sich das Messer aus der Haut und wirkte zwar geschwächt, doch der Griff um ihren Hals verstärkte sich. "Es ist vorbei", zischte der Verräter. "Was willst du schon tun..." Mari blieb der Atem weg. Sie klammerte beide Hände fest um seinen Arm, bis ihre Fingerknöchel weiß waren. "Ngh...!!" 


In dem Moment sprang Zoroark laut knurrend wie eine wilde Bestie aus den Schatten und verbiss sich in Masaos Arm. Dieser brüllte auf und riss den Arm zurück. Mari fiel unsanft auf den Boden und hustete und schnappte nach Luft. Hinter ihr konnte sich Jayden mit zusammengepressten Zähnen aufrichten, aber obwohl er sich stark zeigte, sprachen seine Wunden eine andere Sprache. Viele der Schnitte und Stiche drangen tief und die Verletzung an seiner Hüfte wurde von seiner zitternden Hand bedeckt. Mari gelang es, sich auf die Knie zu hieven und ihren Atem wieder unter ihre Kontrolle zu bekommen. Im nächsten Moment jedoch folgte Knakrack Zoroarks Beispiel und griff Masao zornig an. Masaos Toxiquak sprang von einem Ast über ihnen. Gift sprudelte aus seinen Klauen, als es sich Knakrack in den Weg stellte und seinen Angriff abwehrte. Knakrack brüllte wütend und peitschte mit dem Schweif. Zoroark baute sich mit gesträubtem Fell neben ihm auf. "Rrrrrrrrrrgh!!!"  

Mari zwang sich auf die Beine. "J-Jayden...! Oh Arceus, du bist schwer verletzt!" Sie wankte zu ihm so schnell sie konnte. "Warum bist du alleine hier..." keucht er mit gesenktem Kopf und atmete stoßweise. Seine Schmerzen schienen groß zu sein, als er den Blick hob und sie fassungslos anstarrte. Ein fremder Ausdruck stand in seinen grünen Augen. "Verdammt, solltest du dich nicht an den Plan halten?!", "Yuna und die anderen haben das Versteck gefunden", sagte Mari mit rauer, heiserer Stimme. "Denkst du, ich lasse dich zurück?", "Du hast doch nicht mehr alle Tassen im Schrank..." ächzte er. "Das fällt dir spät auf", bemerkte Mari. "Aber zum Streiten ist jetzt keine Zeit. Du verlierst viel zu viel Blut, wenn dir nicht geholfen wird.", "Und die Ninja ihr Leben, wenn der Kampf so weitergeht..." unterbrach Jayden sie und schnappte leise nach Luft, aber seine grünen Augen glühten fast schon vor Rachsucht. "Bringen wir's zu Ende." Mari nickte und stützte ihn, damit er aufstehen konnte und nicht umkippte. "Galagladi, jetzt es geht um alles!" Jaydens Partner erschien vor ihm und fuhr kampfbereit die Klingen an seinen Armen aus. Gleichzeitig blitzte der Schlüsselstein an dem Handgelenk des Trainers auf. "Knakrack!" Der Drache knurrte bereit, als Mari seinen Namen rief und sprang zurück. "Zoroark, kommt her!" Zoroark legte die Ohren an und wich von dem gegnerischen Pokémon. Es kam zu Mari zurück. "Masao!" knurrte Jayden und ballte die Hand zur Faust, als der Ninja ihn anstarrte. "Du wirst für alles büßen, das du uns und den anderen angetan hast. Ich werde nicht aufhören, bis du vor mir im Staub kriechst, du Mistkerl!!!" Bei seinen Worten verband sich das Licht seines Schlüsselsteins mit dem von Galagladis Mega-Stein und hüllte das Pokémon ein. 'Normalerweise ist er nicht so aggressiv...' dachte Mari bei sich. "Zusammen?" fragte sie dann in seine Richtung. Er nickte. "Zusammen." Als das Licht um Galagladi verblasste, stand es in seiner Mega-Form vor seinem Gegner. Seine davor grünen Klingen waren weiß und um einiges größer, in der selben Farbe breitete sich nun ein Umhang hinter seinem Rücken aus. "Psychoklinge!" befahl Jayden. Galagladi warf sich mit leuchtenden Klingen in den Kampf. Seine Energie war bis in die Knochen zu spüren. "Woah..." Mega-Galagladis Anblick ließ Mari fast vergessen, Knakrack einen Befehl zu erteilen. "Steinhagel, Knakrack!" Spitze Steine erschienen überall in der Luft über dem Kampffeld und stürzten wie Meteore herab. Masaos Toxiquak wich geschickt den Felsen aus, doch als sich Mega-Galagladi ihm in den Weg stellte und mit seinen Psychoklingen nach ihm ausholte, konnte es vor den einstürzenden Brocken nicht mehr fliehen. "Zoroark, dein Einsatz. Spukball!" Zoroark gräbt sich mit Schaufler in den Boden, nur um hinter Galagladi aus dem Boden zu springen und einen dunklen Klumpen auf Toxiquak zu schießen. Es konterte mit einer Schlammbombe, wurde aber von dem letzten Felsen so heftig zu Boden geschlagen, dass es aufschrie. Mari sah zu Jayden. "Mach du den Rest." Zoroark knurrte leise und Knakracks Steinhagel hatte tiefe Furchen im Boden hinterlassen. Jayden nickte leicht. Auch Galagladi stimmte zu und machte sich zu einem letzten Angriff bereit. Seine Klingen verlängerten sich und erstrahlten so hell, dass das Licht bis in den Himmel schoss. Mit zusammengekniffenen Augen sprang es ab und feuerte eine Psychoklinge ab, die Toxiquak sofort kampfunfähig machte. Als es aber auf Masao zustürmte, der bereits geschwächt keuchte und nach seinem Katana griff, schien Jayden zu zögern. Auch sein Pokémon konnte die plötzliche Zurückhaltung seines Trainers spüren, denn es führte seinen letzten Angriff nicht aus und kam dicht vor dem Ninja zum Stehen. "..." 

Saviors of Tomorrow 3 (Pokémon-FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt