Kapitel 4

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Am Montag gehen Adam und ich zusammen zur Arbeit, von Owen gibt es auch nach einer Stunde keine Spur und ich muss mich alleine um das ganze Essen kümmern. Wenigstens springt Adam ein und hilft mir dabei, sonst würde ich in den Bestellungen untergehen. 

Ich bin furchtbar enttäuscht das Owen uns einfach im Stich gelassen hat, er weiß wieviel hier am Montag immer los ist und trotzdem ist er nicht aufgetaucht. Ok, Adam hat ihm eine mitgegeben und ich habe ihn auch blöd angemacht aber das ist kein Grund nicht auf der Arbeit zu erscheinen. Will er es denn riskieren das er auch noch gekündigt wird? Ich hänge mal wieder meinen Gedanken hinterher und merke nicht das Adam mich wissend anschaut, erst als er sich räuspert wende ich mich ihm zu.

"Hör auf dir über ihn den Kopf zu zerbrechen, er kommt schon klar. Kam er immer."

"Hhmm, wenn du das sagst."

Als auch die letzte Bestellung über den Tisch gegangen ist atmen Adam und ich erschöpft aber auch erleichtert aus.

"Gott sei Dank, ich dachte schon das hört nie auf." Adam lässt den Kopf kreisen und hat die Augen geschlossen. Als ich mich in der Küche umschaue sehe ich das nächste Problem. Da Adam mir geholfen hat ist das schmutzige Geschirr natürlich liegen geblieben. Na toll auch das noch.

"Wenn wir in diesem Jahrhundert noch das Restaurant verlassen wollen, sollten wir uns daran machen!" Ich zeige auf den Berg aus schmutzigen Tellern und Adam stöhnt laut auf, das wiederum bringt mich zum lachen.

"Na komm Blondie, besser wir legen los."

Nach einer weiteren Stunde ist auch das Geschirr erledigt ebenso wie wir. Die Klingel der Tür lässt uns beide aufhorchen und langsam gehen wir nach vorne. Matt und Amilia stehen im jetzt leeren Restaurant und als er mich sieht grinst er mir breit entgegen. Adam geht sofort auf Amilia zu und nimmt sie in die Arme. Matt drückt mich an sich und begrüßt mich ebenfalls.

"Hey ihr beiden, wir dachten wir besuchen euch mal!" Matt grinst zu Amilia die daraufhin leicht rot wird und den Blick senkt um es zu verstecken. Adam schaut grinsend zu ihr und auch ich muss lächeln.

Kurze Zeit später finden wir uns an der Bar wieder und jeder von uns ein Bier vor sich.

"Was haltet ihr davon wenn wir am Freitagmittag zusammen an den Strand fahren? Die Jungs haben dort am Abend einen Auftritt und danach gibt es dort noch eine fette Party." Matt schaut fragend zu Amilia und dann zu mir. Ohne groß darüber nachzudenken nicke ich ihm zu und Adam verschluckt sich an seinem Bier.

"Wie jetzt? Wenn ich dich frage ob wir irgendwo hin gehen, muss ich betteln und flehen. Aber wenn Matt fragt sagst du schon beim ersten Mal ja?"

Ich lache schallend auf und Amilia ebenfalls, ich zwinkere ihr zu und sie nickt wissend. Matt hat ein unglaubliches Talent jemanden zu überzeugen und das freche Lächeln das er immer im Gesicht hat, tut dazu sein übriges.

"Tja, mein Lieber. Matt hat eben eindeutig die bessere Überzeugungskraft!"

Adam verschränkt beleidigt die Arme vor der Brust und streckt mir die Zunge raus, Amilia und ich lachen los und Matt grinst triumphierend von einem Ohr zum anderen.

Den Rest der Woche haben wir nichts von Owen gesehen oder gehört, er hat sich mal wieder verkrochen so wie er es schon oft getan hat. Immer wenn er mit sich und seinem Leben gerade nicht mehr klar kommt verschwindet er für einige Tage und taucht dann wieder auf und tut so als wäre nichts gewesen. Im Verdrängen ist er echt ein Paradebeispiel.

Am Freitag haben Adam und ich frei und am Vormittag stehen wir auf und packen unsere Sachen für den Strand. Als ich nach dem Duschen in mein Schlafzimmer komme um mich anzuziehen sehe ich Adam grübelnd vor meinem Kleiderschrank stehen.

"Was wird das wenns fertig ist?"

"Ich suche dir was zum anziehen, ich will das Matt die Augen raus fallen wenn er dich sieht."

Ich lache los und setze mich auf mein Bett, den Blick auf Adam gerichtet. Verwundert schaut er zu mir, ich denke er hat jetzt mit dem grösten Theater gerechnet. Aber ich denke ich sollte nach vorne schauen und Matt ist dafür die richtige Person, auch wenn ich keine Gefühle in dieser Richtung für ihn habe, kann er doch ein guter Freund werden. Er schafft es das ich Owen für einige Zeit vergesse und wieder zu mir selbst finde. Sein ansteckendes Lachen erreicht das Herz und lässt einen automatisch mitlachen.

Adam zuckt mit den Schultern und wühlt sich wieder durch meine Kleiderberge. Irgendwann schmeißt er mir einen schwarz-goldenen Bikini zu und einen schwarzen Jumpsuit der einen gigantischen Rückenausschnitt hat. Wann zum Teufel habe ich denn den gekauft?

"Anziehen Süße, Colin ist bestimmt gleich da und du weißt wie er Unpünktlichkeit hasst." ich nicke lachend und verschwinde wieder ins Bad.

Nachdem ich mich angezogen habe, habe ich mir meine Haare locker nach oben gesteckt, ein Paar goldene Creolen und meine schwarze Sonnenbrille runden das Outfitt ab und ich grinse in den Spiegel. Tja Owen, das könnte alles dir gehören, aber wer nicht will der hat schon.

"Colin ist da, ich bin schon mal unten!" ruft Adam und ich packe schnell meine Tasche und meinen Schlüssel. Als ich nach dem Handy greifen will halt ich kurz inne und beschließe das Scheißding heute Zuhause zu lassen. Ich schiebe die Sonnenbrille auf meine Nase und gehe nach unten.

Als ich auf den Van zu laufe sehe ich Colin gerade wild mit Adam diskutieren, erst als ich bei ihnen ankomme nehmen sie mich wahr.

"Da bist du ja endlich, was hat da so........lange.....gedauert. Scheiße Isy?"

Colin zieht sich die Sonnenbrille von der Nase und mustert mich von oben bis unten. Ich grinse frech und Adam stellt sich neben mich und legt den Arm auf meiner Schulter ab.

"Ich sollte Stylist werden, sie ist scharf, nicht wahr Colin?"

Dieser nickt nur abwesend und Adam und ich lachen wieder los. Einige Minuten später machen wir uns auch schon auf den Weg zum Strand und da wir eine Stunde fahren müssen mache ich es mir auf dem Beifahrersitz bequem und döse etwas vor mich hin. Adam sitzt hinten im Van und hört Musik über Kopfhörer. Colin ist eh nicht der gesprächige Typ und genießt die Ruhe. Sanft lächelnd schaut er auf die Straße vor sich und trommelt ab und an mit den Fingern aufs Lenkrad wenn ihm ein Lied gefällt.

Is it Love? OwenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt