Kapitel 32

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Seit Wochen verstecke ich mich nun schon auf Long Island in dem kleinen Ferienhaus unserer Familie. Die Arbeit mache ich größtes Teils Online und schicke alles ins Büro oder kläre es telefonisch. Ryan und ich telefonieren jeden Abend und auch mit Matt bin ich in regem Kontakt. Wenn ich mich nicht melden würde dann würde er mit großer Wahrscheinlichkeit hier her kommen und mich suchen, das ist sicher. Mein Bruder und Matt geben mir den Halt den ich gerade so dringend brauche und dafür bin ich den beiden unendlich dankbar. Den ich glaube ohne die beiden wäre ich schon längst durchgedreht.

Auch Jake ist mir mittlerweile eine große Stütze und er ist ein guter Freund geworden, anfangs war das Verhältnis zwischen uns eher kühl und hat sich auf seine Arbeit beschränkt. Ich habe erfahren das Ryan, Jake als meinen persönlichen Leibwächter abbestellt hat und er deshalb nicht nach Hause ging als ich ihm gesagt habe das ich klar komme und er gehen kann.

Ich habe mich in den vergangenen Tagen verändert, ohne Owen bin ich nicht mehr die bodenständige Frau die mit dem Geringsten auskommt. Ich habe beschlossen das Geld meines Großvaters zu nutzen und habe mir gegen den Frust und den Liebeskummer ein paar schöne Dinge gekauft. Auch ein Besuch beim Friseur und bei der Kosmetikerin war dabei.

Ich telefoniere gerade mit Gabriel, in dessen Abteilung gerade Land unter herrscht.

"Gabriel, beruhigen sie sich! Ich mache mich auf den Weg zu Ihnen, geben sie mir eine Stunde, ok?" Gabriel atmet erleichtert aus, bedankt sich und ich lege auf. Also ab zu Carter Corp.

"Jake, würdest du mich bitte zur Firma fahren?"

Jake, der auf der Couch sitzt und die Zeitung liest, schaut mich mit großen Augen an. Dann legt er die Zeitung auf die Seite und greift nach seinem schwarzen Jackett und dem Schlüssel für den SUV. Ich ziehe mir noch schnell etwas schickeres an und schon befinde ich mich auf dem Weg nach New York.

Eine Stunde später parkt Jake den Wagen vor dem großen Gebäude im Herzen New Yorks. Ich weiß das ich gleich sehr wahrscheinlich auf Owen treffen werde und atme tief durch.

"Bist du soweit?"

Ich nicke zu Jake der mich durch den Rückspiegel beobachtet und dann steigt er aus und öffnet mir kurz darauf die Tür. Die Blicke der Menschen vor dem Gebäude richten sich nach und nach auf mich und sie schauen interessiert dabei zu wie ich mit Jake im Rücken Carter Corp. betrete.

Lange gezielte Schritte führen mich auf die Aufzüge zu und als ich in der 42. Etage ankomme legt Jake mir die Hand auf die Schulter, nickt mir zu und dann öffnen sich auch schon die Türen. Mein Auftritt scheint die Leute völlig aus dem Konzept zu bringen denn alle Augen richten sich nach und nach auf mich. Meine HighHeels kann man über die gesammte Etage hören und ich steuere zielsicher auf den Konferenzraum zu in dem ich erwartet werde.

Als Jake mir die Tür öffnet sehe ich als erstes Matt und Amilia, dann Adam und Gabriel. Als mein Blick sich auf Owen richtet, der mich mit großen Augen anstarrt, verschwindet mein Lächeln und ich wende mich schnell wieder Gabriel zu der mich herzlich begrüßt. Ich setzt mich und die Diskussion beginnt.

Die ganze Zeit über spüre ich Owens durchdringenden Blick auf mir und muss mich schwer zusammenreißen das ich nicht durchdrehe. Er hat nach wie vor die gleiche Wirkung auf mich und ich erzittere unter seinen Blicken.

Als nach drei Stunden die Probleme mit der neuen Firma geklärt sind verabschiedet sich Gabriel und verlässt den Raum. Alle anderen starren jetzt mich an und ich grinse in die Runde. Matt ist der erste der sich wieder rührt und er kommt grinsend auf mich zu.

"Heilige Scheiße, Long Island tut dir sichtlich gut!"

"Danke Matt, ja das tut es wirklich." Kurz schweift mein Blick zu Owen der die Augen zusammen kneift.

"Du hast dich verändert." Adams Stimme klingt weniger erfreut, eher vorwurfsvoll.

"Ich weiß, aber das liegt wahrscheinlich daran das ich zu dem geworden bin das mir immer nach gesagt wurde. Das Miststück das nur auf Geld und schöne Dinge aus ist." ein leichter unterton von Sarkasmus liegt in meiner Stimme als ich mich den anderen wieder zuwende.

"Das bist aber nicht du, Isy. Das warst du nie!" Amilia schließt mich kurz in die Arme und schaut mich mitfühlend an. Ich habe mir einen harten Panzer angelegt über die vergangenen Wochen, mein Aussehen hat sich verändert und auch mein Kleidungstil ist anders geworden, weiblicher, schicker.

"Das sehen manche hier im Raum anders."

Owen steht wütend auf, knallt die Hand auf den Tisch und starrt mich unverblühmt an. Seine Hände sind zu Fäusten geballt und ich lächle ihm provozierend zu.

"Was hast du Owen? Ist es nicht das was du mir profezeiht hast? Ist es nicht das der Grund warum du mich verlassen hast? Warum trifft es dich mich jetzt so zu sehen?"

"Das bist nicht du, meine Isy würde sich nie so verhalten!" seine Stimme wird wieder etwas sanfter aber dennoch ist sein Blick wütend.

"DEINE ISY, gibt es nicht mehr! Und weist du was das beste daran ist, das habe ich alles dir zu verdanken." Ich habe mich ebenfalls aufgestellt und starre zu Owen, meine Stimme ist bedrohlich und stark und das scheint ihn sichtlich zu verwirren. Das letzte Mal als wir miteinander gesprochen haben war ich so zerbrechlich und schwach, ich war am Ende und gebrochen. Das hat sich in den letzten Wochen stark verändert.

Mit einem fiesen Grinsen laufe ich um den Tisch herum und zu Jake der mir meinen Mantel bereit hält damit ich ihn anziehen kann.

"Matt, wie sieht es aus? Ich bin noch bis morgen Abend in der Stadt, treffen wir uns heute Abend im Starlight?" Ich wende den Blick nicht von Owen ab der wieder kurz davor steht die Kontrolle zu verlieren.

Matt stimmt mir zu und wir verabreden uns für acht Uhr. Ich weiß das Owen auch aufschlagen wird und das will ich nutzen. Ich werde ihn in den Wahnsinn treiben, ich weiß genau das er sich nach mir sehnt, seine ganze Körpersprache verrät es mir. Er wird sich in den Arsch beißen mich gehen gelassen zu haben.

Jake öffnet mir die Tür und ich verabschiede mich von den anderen. Mein Weg führt mich noch zu Ryan und als ich sein Büro betrete während er gerade einen Schluck Wasser nimmt, prustet er alles wieder aus.

"Was zur Hölle,.....Isy?" mit seinem Stofftaschentuch wischt er das Wasser von seinem Schreibtisch und legt immer wieder die Augen auf mich. Ich kichere und Jake veruscht sich das Lachen zu verkneifen, das kann ich genau sehen.

"Ryan, so schockiert mich zu sehen?"

"Ähm,....was ist da passiert?" er zeigt auf mich und ich grinse wieder breit.

"Das was alle von mir erwartet haben. Jetzt bin ich das was alle aufgrund meines Names und meines Geldes von mir dachten."

Ich lasse mich auf einen der Sessel vor Ryans Schreibtisch sinken und überschlage die Beine die in einer knallengen Lederleggins stecken.

"Du machst das um ihn zu ärgern, habe ich recht?" Ryan grinst wissend und ich ebenfalls.

Is it Love? OwenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt