Kapitel 5

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Als wir am Strand ankommen sehe ich schon von weitem die kleine Bühne und Adam klatscht aufgeregt in die Hände. Colin parkt das Auto und auf dem Parkplatz kann ich Matt, Amilia und Doris sehen die bei den Motorrädern warten. Als sie den Van sehen laufen sie zu uns und Matt grinst mich mal wieder breit an. Er kommt direkt auf mich zu und öffnet mir die Tür, als ich aussteige wird Matts Mund immer größer und ich drehe mich demonstrativ einmal im Kreis.

"Du siehst zum anbeißen aus Prinzessin, da muss ich wohl gut auf dich aufpassen heute." Ich grinse zu Adam der gerade Amilia im Arm hat und die beiden schauen lächelnd zu uns.

Nachdem wir die Sachen der Jungs für das Konzert ausgeladen haben, machen wir uns auf den Weg zum Strand und genießen noch etwas die Sonne. Wir sitzen alle zusammen und unterhalten uns bei ein paar Bier über Gott und die Welt, sogar Colin hat heute mal richtig gute Laune und blödelt mit Adam und Doris rum. Matt sitzt hinter mir und ich habe mich entspannt an ihn angelehnt, Amilia hat sich an Adam angelehnt und hat genießend die Augen geschlossen.

Als es langsam dunkel wird machen wir uns wieder auf den Weg zur Bühne und Matt, Colin, Adam und Doris kümmern sich um den Aufbau und stimmen ihre Instrumente. Amilia und ich haben uns an die Bar gestellt und unterhalten uns. Ich weiß nun das sie bei Carter Corp. arbeitet und dort Matt und Colin kennengelernt hat. Matt hat sie vor einigen Wochen zu einem Konzert der Jungs geschleift und dort hat sie Adam getroffen. Sie erzählt mir von der Arbeit mit Matt und wie lustig es dort mit ihm zugeht was ich mir bildlich vorstellen kann. Irgendwann kommt die Sprache auf Owen und mein Herz verkrampft sich schmerzhaft.

"Du fühlst etwas für ihn, oder?"

"Ja leider, aber er nimmt mich nicht wahr. Egal was ich mache, er sieht in mir nur eine gute Freundin. Er ist von seinem Neid auf Adam so geblendet das er garnicht sieht was vor ihm steht!"

"Bist du dir da ganz sicher? Als du letzte Woche mit Matt davon gefahren bist, hat es ihn ziemlich getroffen. Er war wirklich verletzt."

"Das hat glaube ich nur damit zu tun das ich ihm die Freundschaft gekündigt habe. Mehr auch nicht. Was wollte er überhaupt von dir?"

"Er hat mich etwas über eine Organisation gefragt, SafePlanet oder so. Und ob ich wüsste für wen ich eigentlich arbeite, total wirr alles." Amilia schaut abwesend über die sich füllende Fläche vor der Bühne und als ich auf meine Uhr schaue kann ich erkennen das dass Konzert in wenigen Minuten losgeht.

"Sollen wir uns nach vorne stellen? Ich meine du willst bestimmt deinen hübschen Drummerboy anhimmeln."

Amilia kichert, wird leicht rot und nickt dann. Zusammen machen wir uns auf und stellen uns vor die Bühne. Kurz darauf stellt sich Matt hinter mich und legt die Hände an meine Hüfte. Er schirmt mich schützend von der Menge hinter uns ab und ich grinse. Das Licht geht aus und ich kann drei Personen auf der Bühne wahrnehmen. Kurz darauf beginnt auch schon die Musik und wir drei feiern dazu.

Nach dem Konzert kommen die drei zu uns und dann sehe ich Adam der auf Amilia zustürmt und sie küsst. Grinsend betrachte ich die beiden und freue mich für sie, sie passen wirklich gut zusammen.

"Hübsches Paar, nicht wahr?" Matt stellt sich neben mich und ich nicke abwesend. Wären Owen und ich auch so ein Paar? Würde er mich genauso in den Armen halten wie Adam es tut? Würde er mich genauso anschauen? Ach was denke ich da schon wieder, er hat kein interesse an mir. Ich sollte endlich damit aufhören etwas hinterher zu trauern was nie da war. Ich drehe mich um und Matt zwinkere ich kurz zu und zeige auf den Strand. Er nickt und ich laufe weiter.

Als ich da so am Strand stehe und die Wellen beobachte stellt sich irgendwann jemand neben mich.

"Hey." ich schaue zur Seite und sehe Owen. Dieser blickt starr auf das Wasser vor uns und damit ich nicht komplett wieder den Verstand verliere wende ich mich von ihm ab.

"Kann ich mit dir reden?"

"Warum?"

"Isy, du fehlst mir. Deine Freundschaft fehlt mir und Adam fehlt mir auch. Ihr seid alles was ich noch habe, alles was ich als Familie bezeichnen kann."

"Warum zum Teufel tust du uns dann immer wieder weh? Warum kannst du uns dann nicht so wie eine Familie behandeln? Warum leide ich immer wieder wenn du gehst oder mich anschreist?"

"Isy, ich......es tut mir Leid. Wirklich!"

"Das hilft meinem Herzen nicht wirklich weiter." murmle ich während ich den Kopf nach hinten lege und den Blick zu den Sternen richte.

"Was? Du musst schon deutlicher sprechen wenn ich dich verstehen soll."

"Vergiss es Owen, ich habe es dir schon so oft deutlich gemacht. Aber du siehst es nicht." ich wende mich von ihm ab und laufe in die entgegengesetzte Richtung. Nach einigen Schritten werde ich an der Hand zurückgehalten und als ich mich umdrehe erstarre ich.

Matt steht nun zwischen mir und Owen und hält mich weiter an der Hand.

"Wie blind bist du eigentlich Owen, siehst du es denn wirklich nicht?"

"Was willst du Matt, was mischst du dich überhaupt ein? Das hier geht nur mich und Isy was an!"

Owen wirkt gereizt und Matt spannt sich ebenfalls an.

"Und genau deswegen muss ich mich einmischen. Isy ist so eine tolle Frau und du bist so geblendet von deinem Neid auf Adam und die Welt das du das Offensichtliche nicht siehst. Sie nicht siehst."

"Matt, bitte lass es!" ich will ihn an der Schulter weg ziehen aber er hält dagegen und nachdem er mich kurz anlächelt dreht er sich wieder zu Owen.

"Sorry Isy, aber das muss jetzt sein."

"Willst du mir jetzt was über Isy erzählen? Huh? Ich kenne sie schon wesentlich länger als du!"

"Und genau das ist das traurige daran. Sogar ich sehe was sie für dich fühlt und ich kenne sie erst eine Woche."

"Matt!" ich quitsche auf.

"Nein, er soll es hören. Es soll es wissen." er drückt meine Hand fester und ich schlucke schwer.

"Was soll das heißen? Wir sind Freunde, was soll sie fühlen?" Matt seufzt frustriert auf und Owen senkt traurig den Blick zu Boden. Warum ist er jetzt traurig?

"Sie hat sich in dich verliebt du Vollidiot! Wie kann man das nicht sehen!"

Und bähm! Jetzt ist es raus!

Meine Augen weiten sich und ich verkrampfe mich. Ich bin am Arsch, ich bin sowas von am Arsch! Jetzt ist die Freundschaft zwischen mir und Owen völlig im Eimer. Alles was ich noch hatte, alles was mich noch mit verband, weg!

Tränen stehen in meinen Augen und ich atme hastig. Alles in mir will nur noch weg, weg von hier, weg von allem. Ich löse mich aus Matts Griff und renne los, einfach los. Ohne einen Blick zurück zu werfen.

"Isy!" Matt brüllt mir noch hinterher aber ich bin schnell zwischen den Menschen verschwunden.

Is it Love? OwenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt