²

485 18 0
                                    

,,Kyra! Schatz! Mach auf!"

Ich weiß, dass sie zuhause ist und ich weiß auch, dass wenn sie nicht bald die Tür öffnet, irgendeiner ihrer scheiß Nachbarn die Bullen rufen. Ist nämlich schonmal passiert. Und nicht nur einmal.

Ich höre, wie sie die Tür entriegelt und einen Spalt breit öffnet. Ich lehne mich gegen sie, aber sie hat das Sicherheitsschloss zugelassen, weshalb sich die Tür nicht breiter als fünf Zentimeter öffnet.

,,Komm schon! Vertraust du mir nicht?" Ich klinge erbärmlich.

,,Schatz! Lass mich rein!"

,,Du hast gesagt, du brauchst mich nicht." ,höre ich sie zum ersten mal heute etwas sagen.

,,Nein! Nein, ich brauch dich mehr als alles andere. Bitte! Ich liebe dich."

,,Deine Drogen brauchst du aber mehr." Ihre Stimme ist kühl.

Ich verdrehe meine Augen und beiße mir auf die Unterlippe. Ich will nicht sagen, dass sie Recht hat. Aber so weit daneben liegt sie mit ihrer Tatsache nicht. Also nein! Ich brauche sie mehr als alles andere. Die Drogen aber genauso.

,,Du weißt, dass das nicht stimmt! Bitte! Lass es uns drinnen bereden."

Ohne Vorwarnung entriegelt sie das letzte Schloss und die Schwerkraft erledigt den Rest. Ich falle in ihre Wohnung rein und liege ihr vor den Füßen. ,,Danke."

~

,,Was ist gestern genau passiert?" Ich will es nicht wissen. Absolut nicht. Nichtmal für Geld. Aber um alles mit ihr wieder zu klären, muss ich mich ja für etwas entschuldigen. Und dafür muss ich wissen, was ich gemacht habe.

Unglaubwürdig sieht sie mir in die Augen. Ich sehe, wie sie mich mit ihrem Blick versucht zu erwürgen, aber Gott sei Dank funktioniert das so einfach nicht.

,,Dein Ernst Martinus? Wir hatten abgemacht uns zu treffen. Nach EINEM Monat, in dem ich weg war. Wir haben das so lange geplant gehabt. Und was passiert? Richtig! Ein dummer Idiot steht auf der falschen Straßenseite und kriegt den Schlüssel nicht durchs Schlüsselloch. Wie warst du bitte drauf?! Und überhaupt. Du meintest, dass du den ganzen Monat clean warst."

,,Kyra.."

,,Nichts Kyra!"

,,Lass mich aussprechen! Es tut mir Leid! Ich wollte das nicht." Und das ist die Wahrheit. Es tut mir Leid, dass ich vergessen hatte, dass wir uns treffen. Das ich wieder geschluckt hab, das tat mir dann doch weniger leid. Eher gesagt garnicht.

Two Addictions | 𝗆𝖺𝗋𝗍𝗂𝗇𝗎𝗌Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt