Namjoon
Wie versteinert stehe ich vor meinem Studenten und weiß nicht, was ich dazu erwidern soll. Ich will Taehung zurück, aber möchte ich dafür meine eigene Freiheit aufgeben? Zudem weiß ich nicht einmal, was genau er damit meint. Meine Erwartung, dass sobald seine Freunde im Spiel stehen, er alles für sie machen würde, hat sich im Luft aufgelöst. Wie konnte ich nur von so einem egoistischen Menschen erwarten, seine menschliche Seite zu zeigen.
Was soll ich nur machen? Taehyung und sein Student vögeln, lassen sich dabei erwischen und Namjoon darf es ausbaden! Ist das fair? Am liebsten würde ich jetzt aufstehen und einfach nur gehen, dabei noch rufen. "Mir doch egal! Macht doch was ihr wollt!", aber ich kann das eben nicht, es geht hier um Taehyung. Taehyung, Yoongi und ich kennen uns schon seit halbe Ewigkeiten und sind durch dick und dünn gegangen, jetzt kann ich meinen Freund nicht im Stich lassen. "Also gut", erwidere ich und mein Gegenüber lächelt mich zufrieden an. "Okay, ich werde mich heute noch um das Problem kümmern.", informiert er mich und schultert dabei seinen Rucksack. Stumm schaue ich ihm zu, wie er das Zimmer verlässt. Ich bleibe noch im Raum und muss verdauen, was sich vorhin abgespielt hat. Noch weiß ich nicht, auf was ich mich da eingelassen habe. Was Seokjin mit "ich will dich", so genau meint, vielleicht ist das so als privat Professor gemeint, oder auch freundschaftlich. Gerade noch pünktlich betrete ich den Hörsaal, eile sofort zum Pult und bereite meine Unterlagen vor, das Gespräch mit Seokjin hat länger als gedacht gedauert, jetzt fehlt mir die Zeit. "Sind wir komplett?", frage ich durch den Raum und schaue alle anwesenden an, alle anwesenden nicken und ich fange ohne weiter Zeit zu vergeuden an mit dem Stoff.
Es fällt mir richtig schwer mich zu hundert Prozent zu konzentrieren, da ich die Gruppe von Seokjin unterrichte. Das er in der ersten Reihe sitzt macht die Gesamtsituation nicht besser. Die Stunden vergehen in Schneckentempo, aber sie vergehen. Am Ende atme ich erleichtert aus und möchte auch den Saal verlassen, als ich ein Räuspern höre. Verwirrt indessen Richtung und Seokin sitzt immer noch an seinem Platz und lächelt mich an. "Ich habe meinen Vater angerufen. Er wird sich darum kümmern, kommende Woche kann Taehyung anfangen.", informiert er mich. Ich bedanke mich bei ihm und möchte aus dem Raum, werde aber aufgehalten. "Wir haben eine Abmachung, schon vergessen?", höre ich ihn sagen. Ich gehe auf meinen Studenten zu und schaue ihn gespannt an. Er steht auf und kommt auf mich zu, nur noch wenige Zentimeter trennen uns. "Du gehörst ab heute mir!", nach diesen Worten schaue ich ihn genauer an, ob er das wirklich so meint. Mein Gegenüber scheint es gemerkt zu haben. Er stöhnt genervt, "Brauchst du eine ausführlichere Erklärung?", fragt er mich rotzig. Ich schüttele auf diese Frage meinen Kopf. Er tippt mit seinem Zeigefinger an meine Brust, dabei sagt er, „Du mein Eigentum!". Stumm lasse ich ihn so mit mir umgehen, ich kann nichts dazu erwidern, bin einfach nur geschockt, dass er mich als sein Eigentum abstempelt, also mich allein für sich beanspruchen möchte, damit habe ich wirklich nicht gerechnet.
Er sucht meine Taschen ab und nimmt mein Handy an sich. Haltet es vor mein Gesicht, damit es sich entsperrt, anschließend tippt er etwas ein, daraufhin klingelt sein Handy. „Hier!", sagt er monoton und haltet es mir vor die Nase. Ich greife nach meinem Handy und stecke es wieder in meine Hosentasche. Seokjin schiebt mich aus dem Zimmer, zusammen möchte er das Gebäude verlassen, doch ich erinnere ihn, dass es nicht geht. Er lacht leicht höhnisch und schaut mich mehr als nur genervt an. „Was wollen die denn machen? Uns rausschmeißen?", fragt er mich mit gerunzelter Stirn. „Das würde böse Konsequenzen für alle hier haben!", knurrt er. Ich erwidere lieber nichts dazu, denn mit ihm ist es wirklich kein Zucker schlecken. Seine Worte werden mich erst beeindrucken, wenn Taehyung tatsächlich zurück als Professor an diese Universität kommt. Noch ist nichts passiert, alles noch beim Alten!
Ich bleibe stehen und schaue ihn an, er macht es mir gleich und neigt seinen Kopf leicht nach rechts. „Ich muss diesen Weg entlang", gebe ich Seokjin zu wissen, dass unsere Wege sich trennen. Ohne auf eine Antwort zu warten, schlage ich meinen Weg ein und gehe in aller Ruhe zu meinem Auto, öffne beim Auto den Kofferraum, um meine Sachen darin zu verstauen. „So jetzt selbst in einsteigen und nach Hause fahren", führe ich Selbstgespräche und steige selbst ein, als ich sehe, wer noch drin sitzt, rutscht mir das Herz in die Hose. Ich muss schwer schlucken, mir weicht augenblicklich die Farbe aus dem Gesicht.
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26.012020
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The Handsome Devil
FanfictionNamjoon hat einige wichtige Menschen in seinem Leben ausgenutzt und aufgeopfert, um sein jetziges Leben leben zu können. Er ist glücklich, sein Ziel hat er erreicht. Nun, kann er sein gewünschtes Leben leben. Für ihn scheint alles perfekt zu laufe...
