Namjoon
Die frische Meeresluft atme ich ein, dabei genieße ich endlich die Ruhe und versuche erst garnicht an die zu denken, die ich zurückgelassen habe. Ich habe sogar mit den Gedanken gespielt, hierher umzuziehen, hier ein Neuanfang zu machen.
Damals als Taehyung nach Deagu umzog und nicht mehr zurück wollte, schon gar nichts mehr über Seoul hören wollte, kann ich jetzt voll und ganz nachvollziehen. Die Menschen in unserem Leben bringen schon einen dazu, einfach das Koffer zu packen und abzuhauen, ohne sich dabei einmal umzudrehen. Ich verbeuge mich und suche nach kleine Kreaturen, dabei muss ich unwillkürlich an Seokjin denken. Ich muss einen reinen Tisch verschaffen, anschließend kann ich immer noch hierher umziehen. Es wäre nicht fair ihm gegenüber, schließlich ist es auch meine Schuld. Ich hätte mich besser beherrschen können. Meine Probleme links liegen lassen und einfach feige davon zu laufen, ist keine dauerhafte Lösung.
Über meinen Gefühlen und wie ich in Zukunft weiterleben möchte über klaren geworden. Die Warnung von Taehyung behalte ich auch im Hinterkopf! Seine Worte kann ich klar und deutlich hören, die Angst in seiner Stimme, auch mit Yoongi habe ich gesprochen, seine Sorge kann ich ebenfalls nachvollziehen. Mein nächster Schritt wird nicht nur mein eigenes, sondern auch die von meinen Freunden und Familie beeinflussen. Nach langer Suche finde ich endlich ein kleines Lebewesen, einen kleinen Krebs nehme ich in die Hand und schaue ihn schmunzelnd an. „Wäre doch mein Leben auch so wie deiner. Einsam.", nuschle ich. Ist es aber nicht, ganz im Gegenteil als würden meine eigenen Sorgen reichen, werden mir noch die von den anderen an den Schultern geworfen, so ist der Last gleich ums einiges schwerer, so auch die Entscheidung.
Ich lasse das winziges Ding wieder frei laufen und schmeiße mich rücklings auf den Sand, atme dabei zittrig aus. Einige Minuten verweile ich so, dieser Ort könnte so um einiges angenehmer vergehen, wenn ich meinen Kopf frei vom Stress bekommen könnte. Eine weibliche Stimme holt mich aus meinen Gedanken, verdutzt schaue ich zu ihr. Eine ältere Dame hat sich zu mir gesellt und ihr Blick starr auf das Meer. „Du wirkst so bedrückt.", wiederholt sie scheinbar ihre Worte, dabei würdigt sie mir keines Blickes zu. Ich richte mich auf, mache es der Dame gleich, betrachte das Meer, wie die Wellen sich hin und her bewegen, irgendwie fühle ich mich innerlich erleichtert, so als würden meine Sorgen im Meer davon treiben. Einige Minuten schweigen wir vor uns hin.
Die Anwesenheit der fremden Frau stört mich keinesfalls, ganz im Gegenteil sie gibt mir das Gefühl für mich da zu sein, mir zuhören zu wollen, mir helfen, obwohl noch keine Worte zwischen uns gefallen ist. Ich atme tief durch und erzähle ihr mein fast ganzes Leben, insbesondere den Teil mit Seokjin, wie wir uns kennengelernt haben und was zwischen uns passiert ist, auch erzähle ich ihr, wer Seokjin ist. Sie hört mir stumm zu, nickt dabei mit ihren Kopf, dies soll vermutlich ein Zeichen sein, dass sie mir aufmerksam zu hört. Meine Gefühle wie ich mich dabei gefühlt habe, jetzt im Moment fühle lasse ich nicht weg. „Danke fürs zu hören", beende ich. Die Erleichterung macht sich breit, fühle mich dennoch etwas mies, da ich ohne sie zu fragen drauflos erzählt habe. Sie hat mich kein einziges Mal unterbrochen und mich daraufhin aufmerksam gemacht, dass sie mir kein Angebot gemacht hat. Nein, im Gegenteil teil, sie hat mir zu gehört.
„Eine sehr komplizierte Geschichte.", gibt sie anwesend von sich. „Hhmm", folgt. Dies zeigt mir, dass sie meine Worte noch einmal durch ihren Kopf passieren lässt, und vielleicht sogar nach einem Lösungsweg sucht. Neugierig schaue ich die Frau an, vielleicht kann sie mir weiterhelfen.
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29.08.2020
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The Handsome Devil
ФанфикшнNamjoon hat einige wichtige Menschen in seinem Leben ausgenutzt und aufgeopfert, um sein jetziges Leben leben zu können. Er ist glücklich, sein Ziel hat er erreicht. Nun, kann er sein gewünschtes Leben leben. Für ihn scheint alles perfekt zu laufe...
