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Seokjin

Mit geweiteten Augen sitze ich immer noch am selben Fleck. Ich hätte auf Jimin hören sollen, und nicht heimlich an seinen Sachen herumstochern. Ich habe Fotos gesehen, die ich nie sehen wollte, so wie Texte gelesen, die mir auf irgendeiner Weise das Herz zerbrochen hat. Seine wahren Gedanken über mich, und ich dachte immer, er hat Gefühle für mich.

Ich stehe vom Tisch auf und gehe im Zimmer auf und ab. Diesen Schock, was die Wahrheit über Namjoon mir verpasst hat, muss ich erst einmal verarbeiten. Zittrig atme ich ein und wieder aus. Ich schaue mich im Zimmer um, brauche dringend etwas zum ablenken, seine Texte gehen mir nicht mehr aus dem Kopf.  Vor allem, was er vorhat. „Das kannst du doch nicht machen!", presse ich schwach über meine Lippen, so als könnte er mich hören.  Die halbe Nacht  verbringe ich wach auf dem Bett, meine Gedanken kreisen um Namjoon. Ich habe so viele Fragen, die ich an ihn nicht stellen kann.

Frustriert wälze ich mich im Bett, die Uhr zeigt bereits fast drei Uhr morgens. Greife nach meinem Handy, suche nach Jimins Nummer. Ich muss mit ihm darüber sprechen. Ohne groß darüber nachzudenken rufe ich ihn an. Müde geht er ans Telefon, kurz herrscht eine Stille. „Hallo?", durchdringt seine müde Stimme durch die Hörer. „Jimin, kann ich Taehyung sprechen?", frage ich ihn zögerlich. „Ja?"

„Ich kenne die volle Wahrheit über Namjoon.", erwidere ich leise. Taehyung verschluckt sich an eigener Spucke, dann fragt er mich „Wie meinst du das?". Wieso tut er so, er kennt doch Namjoon seit dem sie kleine Kinder sind, dazu habe ich noch eine weitere Person gelesen, Min Yoongi.

„Du weißt ganz genau, was ich meine. Er hat sein Laptop bei mir vergessen.", füge ich das letztere hinzu, um es für ihn etwas zu verdeutlichen, was ich damit sagen will. Ein leises seufzen seinerseits ist zu hören. „Also meinte Jimin das", höre ich ihn sagen. „Hör zu Seokjin, wir fliegen morgen zurück nach Seoul. Wir reden dann Angesicht zu Angesicht", dabei klingt er fast schon genervt. „Okay. Tut mir leid, euch um diese Uhrzeit geweckt zu haben.", entschuldige ich mich bei Jimin und Taehyung, anschließend legen wir auf. Das Gespräch mit Taehyung ist anders verlaufen, als vorgestellt und beruhigt hat es mich nicht.

Mir bleibt auch nichts anderes über, als ab zu warten. Ich schließe die Augen und warte bis mein Wecker klingelt, währenddessen denke ich an Namjoon.

So verbringe ich die ganze Nacht, auf den Wecker warte ich nicht. Steige aus dem Bett, mache mich auf den Weg ins Bad. Wer die Nacht schlaflos verbringt, braucht eine erfrischende Dusche, plus ganz viel Kaffee, um den Tag zu überlegen. So werde ich das machen, erst einmal eine kalte Dusche, dann ganz viel Kaffee.

[....]

Nervös betrete ich das alte Gebäude, mit schnellen Schritten gehe ich in den Hörsaal, wo Namjoon unterrichten wird. „Puh, er ist noch nicht da!", stelle ich erleichtert im inneren fest, lege sein Laptop auf den Pult und möchte den Raum wieder verlassen, laufe gegen eine Person. Erschrocken keuche ich auf, schaue mit zu ihm rauf. „Danke", bedankt er sich ruhig und läuft an mir vorbei. „Danke?", frage ich verwirrt. „Du hast mein Laptop mitgebracht", antwortet er auf meine Frage, anschließend lächelt er mich sanft an. Verwirrt schaue ich meinen Professor an, wieso ist er so drauf?

Nickend verlasse ich den Raum und möchte in den Saal, wo unsere Vorlesung stattfinden wird, doch werde aufgehalten. Dieses Mal sind es Jimin und Taehyung, auf irgendeiner Weise fühle ich mich glücklich und umarme sie herzlich. „Okay, wollen wir rausgehen?", fragt Taehyung und Jimin nickt.

Wir verlassen das Gebäude und suchen uns einen ruhigen Ort, wo ich mit ihnen in Ruhe mit ihnen reden kann. Namjoon muss geholfen werden! Ich bin zwar eine verwöhnte Person, die meistens egoistisch handelt, jedoch kein Unmensch!

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04.06.2020

The Handsome DevilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt