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Namjoon

„Namjoon, du kannst jetzt keinen Rückzieher machen!", muss ich an die Worte von Yoongi denken, während noch die Worte von Taehyung in meinem Kopf herumschwirren. „Lass dich von niemanden beeinflussen. Nimm dir die Zeit und werde deinen Gefühlen in klaren."

Ich fühle mich einfach nur schlecht, ich hätte mit Seokjin auch reden können, statt ihm solche Spielchen zu spielen, schließlich sind wir erwachsene Menschen! Immer wenn ich ihn sehe plagt mein schlechtes Gewissen, aber ich kann mit ihm nicht darüber reden, jetzt ist es zu spät denke ich. Gestresst seufze ich, mache mich auf dem Bett breit. Ich bin so durcheinander und weiß nicht mehr, was richtig und falsch ist. Seit Yoongi wieder aufgetaucht ist, hat sich unser Leben auf den Kopf gestellt. Taehyung, mit dem ich alles über alles reden konnte, ist gegen diesen Plan. Wir streiten nur noch, sobald wir mehr als drei Sätze miteinander austauschen. Bleibt nur noch Jimin über, ob das eine gute Idee ist, schließlich ist er der beste Freund von Seokjin.

Es klopft an meiner Tür, ich ignoriere das klopfen, schließe die Augen. Ein weiteres Mal klopft Yoongi an meiner Tür, dann öffnet er sie. „Namjoon?", flüstert er leise, betretet das Zimmer. Seine leisen, vorsichtigen Schritte höre ich auf mich zu kommen. „Ich weiß du schläfst nicht", ertönt seine Stimme leise wie vorhin, so als wäre eine weitere schlafende Person im Zimmer, die er nicht aufwecken will. „Hm?", erwidere ich. Er drückt mich auf dich Seite, verwirrt schaue ich zu ihm. „Mach mal Platz!", höre ich ihn sagen. Immer noch verwirrt rücke ich etwas auf die Seite, er lässt sich auf die freie Stellen fallen. „Schau nicht so. Ist ja nicht das erste Mal, das wir ein Bett teilen.", gibt er zufrieden seufzend. Ich runzele die Stirn. Stimmt, aber da waren wir noch Teenager. Er lächelt zufrieden, „es ist schön wieder bei meinen Freunden zu sein.". An diese Worte von ihm kein Glauben schenken, deshalb erwidere ich nichts dazu, schließe die Augen.

Ich muss es so machen, wie es mir Taehyung empfohlen hat, in Ruhe intensiv darüber nachdenken und meine eigene Entscheidung treffen. Ich rapple mich auf und gehe auf meinen Kleiderschrank zu, erst nehme ich meinen Koffer aus dem Schrank, und packe meine Sachen rein. Yoongi schaut mich mit gerunzelter Stirn an, vermute mal, er kann das nicht nachvollziehen. Soll mir auch recht sein, ich muss alleine sein. Schnell packe ich meinen Koffer, richte mich auf und schaue zu Yoongi. „Ich brauche etwas Zeit für mich.", dies sollte ausreichen, mehr braucht er auch nicht wissen. Er nickt, sagt nichts dazu, er war schon immer so.

Stumm verlasse ich mein Zimmer, dann unsere gemeinsame Wohnung, vor mein Auto halte ich kurz inne. Mit Auto oder ohne Auto? Genervt stöhnend laufe ich um meinen Kraftfahrzeug und verstaue meinen Koffer in den Kofferraum, anschließend steige ich selbst ein. Bevor ich los fahre, muss ich wissen, wohin ich möchte. „Jeju", rufe ich fast schon überglücklich. Starte den Motor und fahre direkt los, denn die Fahrt dauert länger als sonst.

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Am Hafen warte ich auf das Schiff, wie andere hier auch. Über die Fahrt habe ich einiges durch den Kopf gehen lassen, auch wenn ich kein Stück weiter bin, habe ich mir ein vorgenommen. Wenn ich zurück bin, wird sich einiges verändern. Ich werde nicht mehr der alte Namjoon sein, dementsprechend werde ich mein Leben dort angehen, verändern. Jetzt aber klaren Kopf  verschaffen und im Klaren sein, wie ich weiterleben möchte.

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24.07.2020

The Handsome DevilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt