The Handsome Devil

•• 28 ••

Jimin

Unsicher sitzen wir am Tisch, keiner von uns bricht die Stille zwischen uns, auch Yoongi nicht. Nun, ist die volle Wahrheit ans Tageslicht gekommen.

Seokjin und Namjoon zählen nicht.

Zu meinem Erstaunen sitzt Taehyungs Kumpel recht ruhig da, zwar hat er ab und zu leicht verstört geschaut, aber das war es dann auch. „Wie geht es jetzt weiter?", bricht Yoongi doch sein Schweigen, dabei schaut er auf Taehyung. So gehe ich davon aus, die Frage ist an ihm gerichtet. „Jimin, kannst du uns bitte für fünf Minuten alleine lassen", sagt Taehyung, dabei schaut er mich nicht mal an. Nickend stehe ich auf und möchte mich in Bewegung setzen, jedoch hält mich jemand am Arm fest.

„Nein, er bleibt!"

Durch die Stimme von Yoongi, wird mir auch klar, er hat mich vom gehen abgehalten. „Schon gut. Es mach mir wirklich nichts aus.", erwidere ich im Flüsterton. Yoongi drückt mich auf mein Stuhl. „Das war zwar nicht geplant aber dennoch. Euer Problem will ich heute noch klären. Und du Jimin kehrst heute noch zurück nach Seoul.", kommt es nun verärgert von ihm. Leise lasse ich mich auf dem Stuhl plumpsen. Taehyung seufzt, dann aber nickt er. „Der Grund, weshalb ich wieder nach Daegu umgezogen bin ist.", Taehyung stoppt und schaut aus dem Fenster. „Neustart. Das Leben in Seoul, sowie die, die mir dort in den Leben getreten sind, zurückgelassen. Jimin ist da keine Ausnahme.", spricht er die Worte aus, welche mein Herz in Stücke zerreißen.  Traurig schaue ich meinen ehemaligen Professor an, versuche ihn dennoch zu verstehen, auch wenn seine Entscheidung mich zutiefst getroffen hat. Ich nicke, gebe den anderen somit zum verstehen, das ich die Entscheidung von Taehyung akzeptiert habe.

Die aufkommende Tränen versuche ich mit voller Kraft zu verdrängen, es gelingt mir einigermaßen. Ruckartig stehe ich auf, „Ich bin gleich zurück", murmele ich und steuere mit schnellen Schritten auf die Toiletten zu, sofort verschließe ich mich in eine Kabine. Die Tränen finden ihren Weg nach draußen, über meine Wangen. Denke immer wieder zurück, was er vor wenigen Minuten gesagt hat. Versuche mich damit abzufinden, ihn gehen zu lassen, mir das Leben ohne ihn vorzustellen. Jedoch ist das nicht so leicht.

Anfangs war es ganz anders, ich wollte ihn ärgern, ihm zeigen, das ich unwiderstehlich bin. 'Ein Spiel', dachte ich mir, oder vielleicht redete ich mir das nur ein. Sein plötzliches verschwinden hat mir gezeigt, das er mehr als ein Marionette für mich ist. Heute hat er mir gezeigt, er hat es satt, ich bin ihm nichts Wert. Ich seufze zittrig ein, dann wieder aus.

Die Tür geht auf und jemand betretet die Toiletten, ich wische mir die Tränen weg, zücke mein Handy aus meiner Hosentasche raus, prüfe mein Aussehen. „Verheulte Augen", murre ich leise. Öffne die Kabinentür laufe direkt in eine Person rein.

———————
10.05.2020