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Namjoon

Mitten in der Nacht schrecke ich auf, da ein Vollpfosten wie wild gegen meine Haustüre hämmert. Mein Herz schlägt wie wild, mitten in der Nacht, so gegen eine Tür hämmern, geht's noch? Im Flur bleibe ich stehen und bin ernsthaft am überlegen, ob ich die Polizei anrufen soll, welch' ein normaler Mensch macht denn so etwas? Zwar weiß ich nicht wer sich hinter der Tür steht, um ehrlich zu sein, will ich es auch nicht wissen. Was wenn dieser kranker Seokjin meine Adresse herausgefunden hat und jetzt vor der Tür steht. Sein letztes  Verhalten hat mir wirklich Angst gemacht. Dieser Junge hat sie nicht mehr alle, seinen Professor an die Wäsche gehen!

Ich fühle meine Wangen glühen und mein Herz schneller schlagen. Es hat mich nicht kalt gelassen, es war ein seltsames Gefühl, ein mir ein unbekanntes Gefühl.... Die Gedanken über meinen perversen Studenten schüttele ich aus meinen Kopf und öffne die Tür. Die Person, die vor meiner Tür, total fertig mit der Welt steht, lässt neine Augen weiten, wie automatisch trete ich zur Seite, damit er die Wohnung betreten kann. Er torkelt in das Wohnzimmer und lässt sich dort auf den Boden fallen. Ich habe ihn noch nie so fertig sehen. Ohne zu zögern laufe ich auf ihn zu und helfe ihn wieder auf die Beine. Ich helfe ihn sich auf die Couch hinzulegen. "Tae, ist alles in Ordnung mit dir?", will ich wissen. Was für eine doofe Frage, wäre alles in Ordnung, würde er nicht so aussehen. Seine Haare zersaust, blutige Kratzer schmücken sein Gesicht, seine Klamotten sind an einigen Stellen zerrissen. Er schüttelt stumm nur den Kopf. "Warte, bin gleich zurück", rufe ich und eile in mein Zimmer und in das Bad. Mit frischen Sachen und die Medikamente box kehre ich zurück in das Wohnzimmer. Ich halte inne in meiner Bewegung, sein leises Schluchzen hat sich breit im Zimmer gemacht. Ihn so zu sehen, macht mich traurig.

Ich setze mich in Bewegung, setze mich auf die Tischkante und ziehe ihm sein Oberteil aus, auch wenn ich gerne wüsste, was passiert ist, verkneife ich mir die Fragen. Es geht ihm nicht gut, da brauche ich nicht mit meinen Fragen an seinen Wunden durchzubohren. Taehyung wird es mir schon erzählen. Ich behandle mit äußerst Vorsicht seine Wunden, eigentlich bin ich da sehr schlecht, ein Trampel wie mich. Zwischendurch zischt er schmerzerfüllt, ich habe meinen Kopf und schaue direkt in seine Augen. Entschuldige mich bei ihm. "Schon gut", erwidert er, dabei lächelt er mich traurig an.

Zugern wüsste ich, was meinen Kumpel in diesen Zustand versetzt hat. Währenddessen führt die Behandlung fort. Er greift nach meiner Handgelenk und hindert mich die Wunden weiter zu behandeln. "Danke", murmelt er. Er seufzt zittrig, schließt seine Augen. "Ich wurde gefeuert, denn ein Professor hat mich mit meinem Studenten erwischt", lässt er mich wissen. Seine Worte treffen mich wie ein Schlag ins Gesicht, Taehyung mit einem Studenten? Nein, so eine Person ist er nicht! Da muss etwas anderes dahinterstecken. Ich lege eine Hand auf seine, übe leichten Druck aus, so das er mir in die Augen schaut. "Taehyung, willst du weiter erzählen?", erwidere ich. Er schaut mich verdutzt an, was hat er erwartet, das ich einen Aufstand mache und ihn für einen perversen Professor halte? Nein, das ist er nicht, ich kennen ihn zu gut, um das wissen zu können. "Wie meinst du das?", fragt er mich verdutzt.

"Wir sind zusammen aufgewachsen, Tae. Mir brauchst du nichts vorzuspielen. Was genau ist passiert?"

Er lächelt mich an, ein ehrliches Lächeln. "Park Jimin! Ganz am Anfang, war er sehr aktiv in meinen Kursen, ein ganz lieber Mensch. Aber nach'ner Zeit, hat er sich verändert, er machte mir Andeutungen, die ich gekonnt ignorierte, auch wenn er Volljährig ist, ist er mein Student, ich sein Professor. Er bat mich ihn privat zu Unterrichten, da er hier und dort seine Probleme hatte. So einer lieben Person wollte ich die Bitte nicht abschlagen. Bis ich geschaut habe, sind wir uns nähergekommen.", er legt eine Pause und schaut bedrückt auf seine Hände. "Nicht immer konnte ich ihm widerstehen. Jimin hat es geschafft mich zu verführen, auch in der Universität. Jetzt ist es raus und ich bin mein Job los." beendet er. Ich überlege fieberhaft, diesen Namen habe ich schon einmal gehört.

"Park Jimin", fange ich, nun, laut an zu grübeln. "Er gehört zu den engsten Freunden von Kim Seokjin.", hilft mir nach. Bei den Namen von Seokjin läuft mir ein kalter Schauer über den Rücken. Ach, er hat es tatsächlich geschafft, allein bei seinem Namen mir schlecht wird. "Namjoon?", holt mich die Stimme meines Freundes aus meinen Gedanken. "Was kann man da machen?", frage ich Taehyung, denn er darf nicht entlassen werden, er hat hart für diesen Job kämpfen müssen. "Ich weiß es nicht.", gibt er bedrückt von sich....

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Die ganze Nacht verbrachte ich schlaflos....

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Überpünktlich sitze an meinem Pult und mache die letzten Vorbereitungen, dabei achte ich auf jeden einzelnen Studenten, um nur Park Jimin nicht zu verpassen. Kurz vor dem Kursbeginn, betretet er mit seiner Clique den Raum. Wortlos laufen sie an mir vorbei. "Park Jimin", mache ich ihn auf mich aufmerksam. Sie schauen sich alle untereinander verwirrt an, dann dreht er sich in meine Richtung. "Ja, der bin ich.", gibt er arrogant von sich. "Haben Sie einen Moment Zeit", dabei deute ich vor die Tür. Er schein kurz zu überlegen, er stellt sich stur an und meint, das ich ihm auch vor Ort ihm das sagen kann. "Ok, wie Sie möchten. Es geht um Ihre Nachhilfe Stunden beim Herrn....", er schneidet mir das Wort ab und läuft bockig aus dem Raum. "Ich warte!", murrt er. Meine Hände in den Hosentaschen vergrabe ich folge ich meinem Studenten nach draußen.

Vor der Tür fährt er mich an, er denkt sich, ich will ihn damit erpressen. Stumm warte ich, bis er sich abreagiert hat. "Taehyung wurde wegen Ihnen gefeuert! Sorgen Sie dafür, das er seinen Job wieder bekommt, sonst...!", knurre ich ihn an.  Dem jüngeren weicht die Farbe aus seinem Gesicht. "W-was?", erwidert er ungläubig, dabei ballt er seine Hände zu Fäusten.   "Sonst was?!", knurrt er zurück. Ich grinse, bevor ich meinen Satz vervollständige. "Kehrt er zurück in seine Heimat und Sie werden ihn nie wieder sehen können. Liebeskummer für Sie ist vorgeplant". Geschockt schaut er mich an. "Was haben Sie gedacht, das ich nichts davon wusste? Wir sind enge Freunde und das seit unserer Kindheit!", füge ich hinzu.

Nun, kann ich wieder in den Saal, er kann sich in Ruhe darüber Gedanken machen. "Warten Sie.", flüstert er fast schon. "Ich kann da leider nichts machen, aber ich kenne eine Person, er könnte dafür sorgen, das Taehyung morgen schon wieder weiter seine Kurse geben darf und alles in Vergessenheit gerät." Neugierig schaue ich ihn an, nichts wissend. "Kim Seokjin, ihr lieblings Stundent. Ich werde ihn daraufhin ansprechen, aber wird sicherlich auch wollen, dass Sie das auch tun."

Schon wieder dieser Seokjin! Was soll ich nur machen?....

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05.01.2020

The Handsome DevilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt