Drei lange Jahre waren seit dem Tod von Naraku in die Lande gezogen. Ich, ein Mädchen mit schwarzen Haaren und braunen Augen, eine ganz normale Schülerin in Tokio, hatte bei diesem Kampf geholfen. Es war mir damals vergönnt gewesen durch einen Brunnen der Neuzeit in das mittelalterliche Japan zu reisen. Ach ja, ich heiße übrigens Kagome und bin die Wiedergeburt einer Miko aus der alten Zeit. Unglaublich aber wahr. Jedoch kehrte ich nach dem Sieg über Naraku in meine Zeit zurück, um zumindest meinen Schulabschluss zu machen. Doch jetzt war ich heimgekehrt in die mittelalterliche Zeit, in der ich so viele Freunde gefunden hatte.
Sango und Miroku hatten geheiratet und schon 3 Kinder, Kouga und Ayame hatten ebenfalls geheiratet, Rin lebte bei uns im Dorf, während Sesshomaru mal hier und mal dort war. Ach und dann war da noch Inu Yasha, der Mann, dem ich auf diesem langen Weg gefolgt war...
Mein Gesicht verzog sich zu einer angespannten Grimasse, während ich um den Brunnen im Wald tigerte. Er stand auf einer kleinen Lichtung. Der knochenfressende Brunnen, der unsere Zeiten verband. Es hatte natürlich einen Grund, denn ich war stocksauer auf diesen Idioten. Was dachte er sich denn? Er hatte ein riesen Aufriss daraus gemacht, weil ich seine Ninjachips vergessen hatte. Dieser... argh!
Fluchend starrte ich den Brunnen an, während meine Miko Kleidung im Wind wehte. Ich trug eine rote Hakama und ein weißes Oberteil, während meine Haare zu einem offenen Zopf gebunden waren. Meine Lippe bibberte. Sollte ich denn nachgeben und in die andere Zeit springen? Ich war schon ein Miststück gewesen und hatte ihn auf die Strafbank gesetzt. Nein, eigentlich zu Boden geschrien...
Vielleicht war ich jetzt ganze 18 Jahre alt, aber Inu Yasha schien nicht gealtert zu sein. Dabei hatten wir uns doch eigentlich vorgenommen immer zusammen zu bleiben, aber so wie er mich zurzeit nervte, wusste ich das gar nicht mehr so genau. Er hatte wohl einfach keinen Ausgleich mehr, wodurch er ständig einen Streit vom Zaun brach. Das war wohl auch der Grund, warum ich ständig nachgab, denn es brachte einfach nichts, nur dass wir uns Stundenlang zofften.
Brummend schritt ich zum Brunnen und blickte jetzt hinein. Mit meinen Fingern strich ich über das sonnengebleichte Holz. Meine Mutter würde fragen, warum ich schon wieder da bin, da ich doch nur monatlich heim kehrte, um mir ein paar Kleinigkeiten zu besorgen. Ich dankte meiner Mutter dafür, dass ich mir um Geld keine Sorgen machen brauchte. Mein Vater war gestorben und sie erhielt Witwen und ich Halbwaisenrente, des Weiteren verkaufte mein Opa genug... Ich zuckte leicht, als ich mir einen Splitter rein riss.
»Autsch...«, fluchte ich und sah den Splitter an. Ich verfluchte diesen Tag, das konnte doch nicht wahr sein! Ich setzte mich auf den festen Rand des Brunnens und war gerade dabei, den Splitter zu entfernen, weil ich auf der anderen Seite mit dem Splitter die Strickleiter hochklettern müsste, als mich ein Rascheln zwischen den Bäumen aufschrecken ließ.
Überrascht zuckte ich nach hinten und verlor unweigerlich mein Gleichgewicht. Meine Beine sah ich noch in den Himmel eintauchen, als ich kreischend mit dem Kopf voran in den Brunnen stürzte. »AHH!« Es würde schmerzhaft werden, wenn ich nicht schaffte, mich zumindest etwas umzudrehen, doch noch bevor ich mich umdrehen konnte, griffen lange starke Arme nach mir. Einer erwischte mein Arm, während der andere sich geschickt um meine Hüfte schlängelte und so den Fall stoppte. Leicht ängstlich riss ich die Augen auf, als die Arme mich wieder nach oben holten und die Sonne mir die Sicht auf denjenigen versperrte. Ich hatte eine dunkle Aura gespürt, doch in meiner Panikattacke konnte ich nicht feststellen, wer es war.
Oben angekommen, spürte ich, wie wir uns von dem Brunnen entfernten und meine Füße langsam den Boden berührten. Stöhnend hob ich die Hand vor die Augen, während ich mein Gleichgewicht fand und die Arme sich langsam von mir lösten und ich... Sesshomaru erblickte. Irritiert zwinkerte ich ein paar Mal. Da stand der Hundedämon in voller Pracht vor mir. Sein langes silbriges Haar glitzerte in der Sonne, während sein Körper den meinen überragte. Er war der große Bruder von Inu Yasha und ein vollwertiger Dämon. Einst hatte er uns im Kampf gegen Naraku geholfen, doch sonst hatten wir noch nie viel Kontakt gehabt, auch wenn Rin ihn etwas sanfter werden ließ.
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Isshun no Shunkan - Flüchtige Momente
FanfictionKagome kehrte nach der Abschlussprüfung zurück ins Mittelalter um zu Erkennen, dass das Leben miteinander doch komplett anders war als zu der Zeit, in der sie gegen Naraku kämpften. In einer Zeit des Kummers und der Verwirrung erscheint ihr Sesshoma...