Unser Spiel

Kapitel 37

Linda.

Meinen Bruder so fertig zu sehen macht mich fertig, es ist nicht schön wie sich der Abend entwickelt hat.
Es hätte so schön werden können für die beiden und jetzt ist der Alptraum Realität.
Ich habe sehr Mitleid mit Lucy, auch wenn ich noch kein Wort mit ihr gewechselt habe. So etwas wünsche ich niemanden, aber vielleicht bringt es die beiden endlich näher.
So sieht es zumindest aus, wenn ich nach hinten schaue. Sie sitzen Arm in Arm und Lucy hat die Augen zu, sie vertraut Louis und er ist für sie da. So hat Papa auch bestimmt auf Mama aufgepasst.
„Wir sind da." Flüstert Onkel Paul und Louis nickt. Er flüstert Lucy etwas zu, zusammen steigen sie aus und wir folgen den beiden ins Haus.
„Möchtest du etwas warmes zu trinken Lucy?" Fragt Onkel Paul Lucy, doch sie schüttelt nur den Kopf. Ich kann mir gut vorstellen was sie haben möchte, die Sicherheit ihrer Mama. Doch als ich zu Louis schaue, sehe ich das er daran nicht mehr glaubt und er sagt das auch als wir alleine in der Küche sitzen und Lucy im Wohnzimmer liegt.
„Die Polizei wird sie schon finden." Sage ich ernst.
„Aber wer weiß in welchen Zustand. Diese Drogendealer machen alles um ihre Schulde zu beenden." Sagt Louis ernst und ich beiße auf meine Lippe, für einen Moment denke ich auch an Nick. Was ist wenn er seine Dealer auch nicht mehr bezahlen kann?
„Verdammt, Lucy wird es niemals verkraften wenn ihre Mama stirbt." Flucht Louis.
„Sie ist stärker als du denkst und wir werden alle helfen." Sage ich.
„Wir? Wir haben genug Probleme. Papa liegt noch im Koma und Mama braucht immer noch einen Pfleger." Sagt Louis.
„Darum kümmern wir uns, du kümmerst dich um Lucy." Sage ich ernst zurück.
„Wir werden das hin kriegen, als Familie." Rede ich weiter.
„Du stellst dir das so leicht vor." Sagt Louis.
„Es ist auch leicht. Mama und Papa haben das doch auch alles hin bekommen, also kriegen wir das auch hin. Irgendwas muss doch das Blut der Twikker bringen." Sage ich ernst und Loui muss schmunzeln.
„Durch dich fließt eher Blacks Blut." Sagt Louis und ich lächle, Mama ist wenigstens nicht so schwach wie Louis es gerade ist.
„Durch dich fließt auch Mamas Blut, als reiß dich zusammen und bring Lucy ihren Tee und warte mit ihr bis sich die Polizei meldet." Sage ich und schiebe ihn die beiden Tassen mit Pfefferminztee hinüber.
„Du bist die einzige die Ruhe bewahrt." Gibt Louis zu und ich lächle ihn breit an.
„Wenn du es schon nicht tust, dann muss ich es ja tun." Sage ich, zwinkere ihm noch einmal zu und gehe dann hinauf auf mein Zimmer.
Natürlich wird es nicht leicht für uns werden. Es passiert gerade alles auf einmal.
Nicks Abhängigkeit.
Jack der uns hilft den Täter zu finden.
Papa der noch aufwachen muss.
Mama die Hilfe braucht.
Lucy die wahrscheinlich ihre Mutter nie wieder sieht.
Und ich die alles irgendwie retten muss.
Warum habe ich nur gesagt das es so leicht ist?
Es wird das anstrengendste werden, was ich je erlebt habe.

Glaubt ihr das sie das alles schaffen werden?
Eure Soli 💕