Linda.
Eine Woche ist vergangen und ich wusste nicht was sich in einer Woche alles so entwickeln kann.
Papa ist aufgewacht.
Lucys Mama beerdigt.
Die Anklage an Jacks Frau.
Das Gericht das uns in zwei Tagen vorgeladen hat.
Mama die inzwischen wieder meckern kann.
Das einzige was gleich geblieben ist, ist Nick.
Und nun werde ich ihm die Augen öffne, ich hoffe das mein Plan auf geht.
Ich Klingel bei Nick und hoffe das er wie jeden Abend zu Hause ist.
„Ja?" Fragt er durch den Lautsprecher.
„Du bist in 5 Minuten hier unten." Sage ich.
„Linda?" Fragt er.
„Na klar, wer geht dir sonst so spät auf die Nerven." Antworte ich ihm und er stöhnt leise.
„Bin gleich da." Sagt er und ich warte auf ihn, ich wische meine Hände trocken. Ich weiß noch ob es ihm hilft oder ich mich total zum Affen mache, aber ich will es wenigstens versuchen.
„Was willst du?" Fragt Nick und ich zucke zusammen.
„Komm mit." Sage ich und laufe los.
„Ich habe nicht wirklich Lust auf einen Spaziergang." Gibt Nick zu, ich zucke nur mit meinen Schultern.
„Ich auch nicht." Antworte ich ihm und Nick sieht mich fragend an.
„Erzählst du mir von früher?" Frage ich nach fünf Minuten still schweigen.
„Was willst du denn wissen?" Fragt Nick.
„Wie hast du Mama kennengelernt?" Frage ich, Nick schaut kurz hinter uns und dann zu mir.
„Ich sah's bei meinen Psychologen, als sie den Raum betrat. Sie ist mir sofort aufgefallen, schon alleine wegen ihrer Schönheit." Schwärmt Nick und ich lächle.
„Sie war frisch mit Liam zusammen und es gab einige Verschiedenheiten zwischen den beiden. Davon mal abgesehen das es Lina echt scheiße ging." Sagt Nick.
„Als sie mir damals erzählte warum sie zum Psychologen musste, war ich so verblüfft und stolz auf sie dass sie das alles überlebt hat und weiter kämpft." Redet Nick weiter.
„Doch ich habe ihr Gesicht bröckeln sehen, sehr oft und es hat lange gedauert sie wieder zusammen zu flicken. Aber Liam war für sie und ich war für sie da und zu zweit haben wir deiner Mama geholfen." Sagt Nick und war so in Gedanken versunken, dass er nicht mit bekommt auf welchen Weg wir laufen.
„Warum hast du Mama geholfen?" Frage ich.
„Weil sie mir geholfen hat. Sie stand immer zu mir und hat mich bei allen unterstützt. Das war ich ihr einfach schuldig und abgesehen davon dass ich sie über alles geliebt habe." Gibt Nick zu und ich stocke.
„Du hast Mama geliebt?" Frage ich und Nick lächelt in sich hinein.
„Und wie. Doch sie war für Liam bestimmt und umgekehrt, ich habe mich zurückgezogen und Laura für mich entdeckt und nun bin ich alleine." Sagt er und schaut sich um.
„Und auf dem Friedhof." Sagt er, als er die Umgeben erkennt.
„Genau, wir sind gleich da." Sage ich nur.
„Nick, du bist nicht alleine." Rede ich weiter.
„Ja ich weiß, ich habe dich, deine Eltern und auch wenn Louis es nicht zu geben will, bin ich ihm auch wichtig." Sagt Nick.
„Richtig. Du hast uns, deine Familie. Und wir wollen dich nicht verlieren." Ich mache halt an meinem Ziel und drehe mich zu ihm.
„Hier liegt Lucys Mama. Sie wurde letzte Woche ermordet, weil sie ihre Drogen nicht mehr bezahlen konnte." Fange ich an und Nick schaut auf das Grab.
„Willst du das Mama hier steht und um dich weint? Willst du das ich um meinen Paten Onkel trauere?" Frage ich ihn, er schaut kurz zu mir und dann wieder zum Grab.
„Ich habe ein gutes Einkommen, ich werde in keinen Schuldenberg kommen." Sagt er trocken.
„Und was wenn nicht? Was ist wenn du mal zu viel von deinem Zeug nimmst? Oder du tödlich verunglückst an deinen Drogen? Nick, ich will das du verstehst das der Tot ein stetiger Begleiter ist von uns, deswegen braucht man ihn aber nicht als besten Freund nehmen." Sage ich sauer, Nick atmet durch.
„Was willst du von mir Linda?" Fragt Nick ernst und stellt sich vor mir.
„Ich will das du dir Hilfe suchst, damit wir hier nicht stehen und um dich trauern müssen, glaubst du Mama wird es verkraften ihren besten Freund zu verlieren, der so viel für sie getan hat und du hast selber gesagt du würdest alles für Mama machen." Sage ich und Nick holt tief Luft.
„Die Chance das ich Clean werde ist so gering Lin, ich will euch keine Hoffnung geben wo es keine gibt." Erklärt Nick.
„Du hast nur Angst den Kampf zu verlieren." Flüstere ich.
„Und wenn schon! Wen interessiere ich denn schon?" Fragt Nick sauer.
„Mich verdammt!" Schreie ich ihn und fange an zu weinen.
„Ich habe früher zu dir aufgesehen! Du warst immer mein Held ohne Umhang, du warst immer für mich da wenn Papa wegen Arbeit weg war und Mama keine Zeit hatte. Du bist der einzige der mir hilft wenn ich irgendeine Scheiße mache! Du bist der einzige der mich versteht und das ich manchmal nicht aufgeben will nervt dich, aber innerlich freust du dich das dich wenigstens eine Person nicht aufgibt." Sage ich sauer und drehe mich dann weg, ich wische verärgert meine Tränen weg.
„Weißt du es war ein Fehler hier her zu kommen." Sage ich und laufe los.
„Lin warte." Sagt Nick, doch ich höre nicht auf ihn.
„Ich will euch doch einfach nur keine Hoffnung geben." Ruft Nick mir hinter her.
„Dann verreck doch!" Schreie ich ihn sauer an, ich bin unendlich enttäuscht von ihm das er sich aufgeben hat und ich immer noch um ihn kämpfe.
Ich werde an einen Körper ran gezogen und als ich Nicks Parfüm rieche, wird mir warm im Bauch.
„Das willst du doch gar nicht." Flüstert Nick in mein Ohr, er ist viel zu nah. Viel zu nah.
„Natürlich will ich das nicht." Sage ich und bin unfähig mich zu bewegen. Nick drückt mich an sich und sein Gesicht ruht auf meine Schulter, ich lege meine Hand auf seine, die auf meinen Bauch ruht und so stehen wir. Auf einen Friedhof, im Dunkeln, ohne zu wissen was als Nächstes passiert. Aber das ist mir egal, Hauptsache dieser Moment vergeht nie.Glaubt ihr Nick wird eine Therapie machen?
Eure Soli 💕

DU LIEST GERADE
Unser Spiel
Roman d'amourNach einem Autounfall liegen Louis und Lindas Eltern im Koma. Während Louis sich daran macht den Täter zu finden, versucht Linda mit allen Mitteln Nick aus seiner Drogenabhängigkeit zu bringen. Die Geschwister begeben sich auf eine Reise die die V...