Kapitel 31.

713 24 1
                                    

Linda.

Ich glaube die größte Herausforderung wird nicht das Gespräch mit Jack sein, sondern mit Mama zu reden. Ich schaue aus dem Fenster, während Louis das Lied mit summt was gerade im Radio läuft.
„Versuche dir nichts an merken zu lassen. Wir gehen heute ganz normal Eis essen." Erklärt Louis, als wir vor dem Krankenhaus stehen.
„Ja, dass habe ich schon verstanden." Sage ich leicht genervt und Louis nickt daraufhin. Wir laufen erst gemeinsam zu Papa und fragen dem Arzt wie es ihm geht.
„Der Zustand eures Vater ist immer noch unverändert. Wir warten jetzt noch höchsten drei Tage und dann schalten wir sein Beatmungsgerät ab und gucken ob er alleine weiter atmet." Erklärt er Arzt ruhig.
„Und was wenn er nicht alleine weiter atmet?" Fragt Louis ernst, der Arzt schaut bedrückt zu mir und dann zu Louis. Er brauchte gar nichts mehr sagen, wir wissen schon was passieren wird, wenn er nicht alleine weiter atmet.

Es ist schwer bei Mama zu sitzen und zu beten das Papa auch noch aufwacht. Ich bin so vertieft in meine Gedanken das ich gar nicht mit bekomme das Louis mit mir redet, ich merke es erst als er mich an der Schulter berührt.
„Ist alles okay?" Fragt er und ich nicke, schaue dann zu Mama. Sie lächelt mich ruhig an und ich atme tief durch, vielleicht hat sie es ja vergessen das sie mit mir reden wollte. Vielleicht denkt sie sie hat das alles nur geträumt.
Doch dann schaut sie zu Louis.
„Magst du mir einen Tee aus der Cafeteria holen?" Fragt sie und Louis schaut kurz zu mir, bevor er nickt und den Raum verlässt.
„Nick hat mir erzählt das du dich um ihn sorgst." Beginnt sie und ich kneife meine Lippen auf einander, nur ein leichtes Nicken kommt als Antwort.
„Wieso?" Fragt sie weiter.
„Er tut mir leid. Ich will nicht das er sich sein Leben ruiniert." Sage ich ruhig und Mama nickt.
„Ich verstehe deine Sorgen um Nick, aber du musst wegen ihm nicht dein Leben riskieren." Sagt sie ernst und ich sehe sie fragend an.
„Ich habe auf keiner Weise mein Leben in Gefahr gebracht." Sage ich.
„Er meinte er hat dich Stock besoffen von einer Party abgeholt." Sagt Mama.
„Aber das ist nicht mein erstes Mal mit Alkohol. Das hat auf keiner Weise was mit ihm zu tun." Sage ich, auch wenn ich Mama belügen muss. Die Wahrheit werde ich ihr ganz sicher nicht sagen.
„Warum hast du die nie mit uns darüber geredet?" Fragt Mama.
„Worüber?" Frage ich daraufhin.
„Das du schon Alkohol zu dir nimmst." Antwortet Mama.
„Weil ihr sonst ausgerastet wärt." Sage ich ihr.
„Selbstverständlich. Du bist 14, du hast gerade erst deine Jugendweihe hinter dir. Du kannst mit 16 anfangen zu trinken, aber mit 14 ist das einwenig zu früh." Predigt Mama mich.
„Mama es machen alle aus meinem Jahrgang, es ist nun mal so." Sage ich.
„Und weil es andere machen musst du es auch machen? Sei einzigartig Linda. Hebe dich ab von den anderen und zeige ihnen das man den Alkohol nicht braucht um Spaß zu haben und das man so viel mehr erleben kann." Sagt Mama ernst.
„Nein. Es ist lustig und ich werde mich nicht zur einer Außenseiterin entwickeln." Sage ich ernst.
„Wenn dir so wichtig ist was andere über dich denken, warum versteckst du dich dann noch? Wovor hast du Angst?" Fragt Mama.
„Was meinst du damit?" Frage ich.
„Ich rede davon das du in den ganzen Trends untergehen wirst. Es wird sich keiner darum scheren was mit dir später passieren wird, außer du hebst dich ab und machst aus dir etwas vernünftiges." Sagt Mama, sie scheint immer noch etwas verwirrt zu sein von den Schmerzmitteln.
„Und wie soll ich das machen?" Frage ich.
„Indem du du selbst bist. Du willst Nick helfen? Dann helfe auch anderen. Zeig Nick das du etwas erreichen kannst und das er dir glauben kann, wenn du zu ihm sagst das er dumm ist wenn er weiterhin das Zeug zu sich nimmt." Sagt Mama und ich muss grinsen.
„Ja er ist wirklich dumm." Betont Mama.
„Aber Nick hat ein warmes Herz und wenn man ihm aufrichtig hilft dann kommt es zum Vorschein." Sagt Mama und ich nicke.
„Ich schaue mal was ich so finden kann." Sage ich und Mama lächelt.
„Mach deine Eltern stolz." Flüstert Mama, ich schlucke und schaue hoch zu Mama.
„Das werde ich." Antworte ich ihr selbstbewusst und dann laufe ich zu ihr. Wir umarmen uns kräftig und dann reden wir über Papa und unsere Zukunft.
Aber meine Gedanken schweifen immer wieder zu unseren Nachmittag mit Jack.

Eure Meinung zu diesem Kapitel?
Eure Soli 💕

Unser Spiel Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt