Just one more bite | ManXMan

¿18¿

Louis P.O.V

Lächelnd legte ich meine Arme um Nicos Körper und erwiderte den Kuss. "Geht doch." flüsterte ich lächelnd, als er langsam den Kopf wieder hob. Für eine Sekunde sah er mich stumm an. "Was genau hat dir das jetzt gebracht?" fragte er leise. "Ich wollte wissen, wie es ist dich zu küssen." lächelte ich. "Weil ich ein Vampir bin?" Lächelnd ließ ich eine Hand, die bis eben noch au seinem Rücken geruht hat vorsichtig hoch zu Nicos Haaren fahren. "Nein, weil du du bist." lächelte ich. Sein Körper zuckte, als ich sanft sein Ohr entlang strich. "Hör auf damit." murmelte er.

Leise lachend ließ ich wieder von ihm ab, aber Nico setzte sich nach wie vor nicht auf. "Du bist nervig!" meinte er. "Warum tötest du mich dann nicht einfach?" lächelte ich. "Scheiß drauf!" Nico legte erneut seine Lippen auf meine. Doch nicht so gefühllos wie man immer tut. Er setzte sich auf mein Becken und fixierte mich mit seinem Blick. Wollte er, dass ich zurück weiche? Grinsend setzte ich mich auf und erwiderte seinen Kuss. Es war ein dummer Wettkampf. Wer würde zuerst abbrechen und sich wegziehen? Wer würde zuerst aufgeben. "Weißt du, was der große Unterschied zwischen uns ist?" fragte Nico.

Abwartend sah ich ihn an. "Du bist von Gefühlen, Instinkten und all dem geleitet. Ihr Menschen seid schnell überwältigt! Eine einfache Berührung reicht und ihr verliert euch selbst. Ich dagegen gebe nichts auf Gefühle und all das. Mir ist es egal, was andere mit mir tun!" erklärte er. "Weil du emotional so stark bist?" fragte ich amüsiert. "Nein, weil ich in 117 Jahren gesehen hab, wie ihr Menschen euch bekriegt, vollheult, Versprechen bricht und so weiter. All das ist nichts besonderes für mich. Für euch hat Sex, Liebe und Freundschaft an Bedeutung verloren. Es gibt nichts, was für euch noch besonders ist."

"Genau deswegen provozierst du mich doch, oder? Um zu beweisen, dass das hier alles dich nicht abschreckt, dass du ja ach so mutig bist!" knurrte er. "Vielleicht. Vielleicht war ich es aber auch einfach Leid auf Sex zu verzichten, nur weil meine Frau kein Fan davon war." antwortete ich. "Außerdem scheint meine Provokation ja doch irgendwie zu funktionieren oder ist deine Hüfte einfach nur plötzlich größer geworden." fügte ich lächelnd hinzu. "Gegen manche Instinkte kann selbst ich nichts tun." meinte er nur und zuckte mit den Schultern, ehe er aufstand. "Schon fertig?"

"Ich habe noch zu tun. Du solltest dich auch langsam fertig machen. Soweit ich weiß, wolltest du zur Arbeit." meinte er. "Sag mal, hast du überhaupt schon mal mit einem Mann geschlafen?" Ich brachte ihn zur Weißglut, meine Fragen nervten ihn mehr als alles andere. "Das geht dich einen Scheißdreck an! Du bist meine Blutquelle, mehr nicht!" Lächelnd stand ich vom Bett auf. "Weißt du, ich bin Schriftsteller geworden, weil ich es liebe mir Situationen auszudenken, sie zu analysieren und zu hinterfragen. Über die Jahre hab ich eine relativ gute Menschenkenntnis erlangt und in dir sehe ich einfach nur ein Kind ohne Erfahrung und Halt."

Für einen Moment sah mich Nico stumm an. Wieder wirkte er völlig tot. "Sieh ihn mir was du willst, am Ende des Tages bist auch du nur ein Mann, der seine Frau nie glücklich machen konnte und seine sexuelle Frustration jetzt auf andere überleitet, sogar auf die, die ihm eigentlich weh tun." meinte er schließlich völlig kalt. "Du bist selbstzerstörerisch Louis. Du versuchst herauszufinden wie weit du gehen kannst, bis ich dich endlich umbringe. Das ist das schöne an euch Menschen. Ihr seid so selbst verhasst, dass euch alles egal ist. Sogar euer eigener Tod. Du lebst in der Sicherheit, ich tu dir nichts, weil ich dich brauche, oder?"

Natürlich war mir mein eigenes Leben egal. Ich bin ein Bürger der unteren Mittelschicht, mit anderen Worten im Auge der Gesellschaft unwichtig. "Ich werde dich nicht umbringen. Nicht, weil du ja ach so wichtig bist, sondern weil dein Selbstmitleid so groß ist, dass er sogar mich angesteckt hat. Du bist einfach nur bemitleidend." Nicos Worte bohrten sich in mich, risse das auf, was ich vor Jahren vor mir selbst versteckt habe. "Beantworte mir eines." bat er, während er die Tür öffnete. "Was denkst du, ist der Grund warum die Menschen sich noch nicht alle selbst umgebracht haben, wenn ihnen ihr Leben doch so egal ist?"