Vielen Dank für 5k auf diesem Buch!! Als kleines Dankeschön dachte ich an ein kleines Special. Es ist nicht weihnachtlich gehalten, da ich selbst kein Weihnachten feiere und dieses Special nicht durch meine persönlichen Beeinflussungen verschlechtern will. I hope you'll like it!^^
Louis P.O.V
Neujahr, das Ende eines Jahres, manchmal auch eines Jahrzehnts oder sogar eines Jahrhunderts. Der letzte Momente für einige, nochmal ihre schlimmste Seite zu zeigen, dann kann es im nächsten Jahr ja nur besser werden. Für Nico war es das erste Jahr, welches er als Mensch abschließen konnte und nicht mehr als Vampir. Wir hatten nicht oft über Feierlichkeiten geredet, weil Nico in vielen von ihnen den Sinn nicht sah, deshalb hatten wir auch kein Weihnachten gefeiert, aber Neujahr würde für ihn doch etwas besonderes sein. Ich hatte etwas Alkohol besorgt, aber wir würden nur unter uns bleiben. Ic
h wollte ihm nicht irgendwelcher meiner Kollegen aussetzen und zu meiner Ex-Frau habe ich keinen Kontakt mehr. Dass es der Kleinen weh tat war mir bewusst, dennoch konnte ich für niemanden ein Vater sein,der ich nun mal nicht bin, so sehr ich es auch all die Zeit versucht hatte. Es war nicht allein die Schuld meiner Ex, ich wusste von Anfang an, worauf ich mich einlasse und habe es dennoch getan. Ich habe einem unschuldigen Mädchen Schaden zugefügt, da kann ich mich nicht rausreden. Mein ewiger Gedankenstrom wurde von zwei Händen unterbrochen, die sich auf meine Augen legten. "Wer bin ich?" fragte eine mir viel zu bekannte Stimme. "Sofern du kein Einbrecher bist nehme ich mal stark an, dass ich mit dir schon seit einiger Zeit zusammen bin und du auch mit mir hier wohnst." erwiderte ich nur lächelnd und legte meine eigenen Hände auf die warmen Hände, die immer noch meine Sicht bedeckten. "Was, wenn ich doch ein Einbrecher bin?" Das verräterische Kichern erwärmte mir wirklich das Herz. Er war innerlich eben doch noch ein Kind. "Dann würde ich dir selbstverständlich meinen gesamten Besitz überreichen, mein kleiner Vampir." meinte ich und endlich legten sich die Hände von meinen Augen. Als ich mich umdrehte erblickte ich den breit grinsenden Nico vor mir. "Bist du schon aufgeregt?" fragte ich lächelnd und ließ meine Hand durch seine Haare fahren, Sie waren noch leicht nass, er hatte wohl vorhin noch geduscht. "Natürlich, vor allem weil ich unsere kleine Wette gewonnen habe." grinste er. Ja, die Wette. Ich hatte, um Nico einen kleinen schulischen Ansporn zu geben, mit ihm darum gewettet, dass er es nicht schafft, sein erstes Schuljahr mit einem Schnitt von 1,0 zu beenden. Tja, für ihn war die Schule schon von Anfang an ein leichtes Spiel gewesen. Ganz stolz hatte er mir nach seinem letzten Schultag sein Zeugnis gezeigt. In jedem Fach eine glatte Eins. Als Wetteinsatz hatten wir eine Nacht völlige Kontrolle festgelegt. Das heißt, dass Nico eine Nacht lang alles über mich bestimmen darf und ich darf nicht widersprechen. Das ganze hatten wir eigentlich nur aus Spaß gemacht, dennoch wusste ich, dass ich Nico komplett Vertrauen konnte, also hab ich dieser Nacht zugesagt. Er durfte auch frei festlegen, wann diese Nacht stattfinden sollte. Seltsamerweise hatte er sich dafür die Neujahrsnacht ausgesucht. Ich weiß nicht, ob er es als romantische Geste ansah, oder ob er einfach nicht so lange die Kontrolle haben wollte. Vor Mitternacht würden wir sowieso nicht schlafen gehen oder sonst etwas. Einmal hatte ich ihn nach dem Grund gefragt, aber er meinte nur, dass diese Entscheidung sein kleines Geheimnis war. Auch was er vorhatte wusste ich nicht. "Hörst du mir eigentlich noch zu, du ewiger Träumer?" Verwirrt blinzelte ich auf. Eine Eigenschaft, die ich auch im neuen Jahr wohl nicht ablegen würde. Viel zu oft verlor ich mich in meinen eigenen Gedanken und bekam die Außenwelt gar nicht mehr mit. "Entschuldige, was hast du gesagt?" fragte ich verlegen und nahm meine Hand runter. "Ich hab gar nichts gesagt, wusste nur, dass du schon wieder träumst." Frech grinste mich der inzwischen 18-jährige an. Seufzend verdrehte ich die Augen. "Also Chefautor, was machen wir jetzt bis Mitternacht?" Er hatte noch nie ein Silvester Live mitbekommen, bisher hat er jedes menschliche Neujahr in seinem Zuhause, diesem pompösen Schloss, verbringen müssen, auf Wunsch seines Vaters. "Was auch immer du willst. Wir können einen Film schauen, schon mal anfangen zu trinken oder einfach nur auf der Couch gammeln." antwortete ich. "Hast du gerade wirklich gammeln gesagt? Du bist echt Alt geworden." lachte Nico und legte seine Hände um meine Taille. Es störte mich, dass er durch diese Pubertätsschübe inzwischen größer war als ich. Es würde mich nicht wundern, wenn Nico schon die 1,90 Meter erreicht hätte. Er war auch deutlich breiter geworden. Durch seine sehr geringen Blutzunahmen damals hatte er sein Gewicht immer ziemlich gering gehalten, doch inzwischen ernährte er sich deutlich ausreichender und machte auch viel Sport, was sich bemerkbar machte. Wüsste man sein Alter nicht könnte man ihn ohne Probleme schon auf Zwanzig schätzen. "Über mein Alter kannst du dich später noch lustig machen. Sag mir erstmal, was du jetzt machen willst du Riese." schmunzelte ich. Langsam beruhigte Nico sich wieder und sein Lachen verstummte. "Meine Größe liebst du doch so an mir. Sag mir nicht, dass du es nicht liebst so zu mir rauf schauen zu müssen." witzelte er ganz selbstbewusst. "Wenn du dann mal wieder auf dem Boden angekommen bist kannst du dir was zu trinken holen, bis dahin kümmer ich mich mal um was zu Essen." lächelte ich und ging in die Küche. Ich hörte etwas knallen bevor ich schon wieder seine warmen Hände an meiner Hüfte spürte. "Du kannst doch nicht einfach wegrennen." meinte Nico fast schon empört. "Entschuldige mein Baby, ich hatte ganz vergessen, dass man kleine Kinder nicht zu lange unbeaufsichtigt lassen darf. Was hast du da eigentlich gerade kaputt gemacht?" schmunzelte ich, amüsiert über seine Anhänglichkeit. "Gar nichts, bin gegen den Türrahmen geknallt, als ich dir hinterher laufen wollte." erklärte er trocken. Es war wirklich schwer, sich das Lachen zu verkneifen. Er sprach es so lässig aus, als wäre es ihm schon hunderte Male passiert. "Hat es wenigstens auch weh getan?" fragte ich breit lächelnd. "Ne, ging eigentlich. Starke Schulter und so." Ohne auf seinen erneuten Selbstlob einzugehen fing ich an, mich aufs Kochen vorzubereiten. Ich war kein begabter Koch, doch simple Rezepte gelangen mir schon ziemlich gut und Nico schien mein Essen genießen zu können. "Kann ich dir was helfen?" fragte Nico und lehnte sich neben den Ofen. "Du kannst Gemüse klein schneiden, wenn du willst. Aber es wäre sicher gemütlicher auf der Couch zu sitzen und dein Spiel weiter zu spielen." antwortete ich, sofort schüttelte Nico den Kopf. "Jede Minute, die ich mit dir verbringen kann ist besser als alle Spiele dieser Welt." Jaja, Nico hatte drei Seiten. Eine absolut verspielte, kindliche Seite, diese romantische Seite und eine inzwischen stark ausgeprägte dominante Seite. Bisher hatte ich es noch geschafft meine Position zu verteidigen, doch Nico wurde mit jedem Mal gieriger. So verbrachten wir also die letzten Stunden bis kurz vor Ende dieses doch wirklich sehr spektakulären Jahres. Wir kochten, langen auf der Couch, wir taten alles mögliche, Hauptsache wir waren zusammen. Die ersten Homosapien hatten schon vor bestimmt einer Stunde mit den ersten Feuerwerken begonnen. Bei der ersten Rakete hatte Nico sich furchtbar erschrocken. Er war auf der Couch zusammen gezuckt und dachte, jemand würde uns angreifen wollen. So sehr ich das ganze auch belächelte, es besorgte mich auch ein wenig, schließlich hatte das richtige Feuerwerk noch gar nicht angefangen. "Hast du dir Vorsätze gemacht?" fragte ich, als wir beide uns eine dieser ewig langweiligen Neujahrsshows im Fernsehen antaten, was besseres lief einfach nicht. "Nicht wirklich, macht ja auch keinen Sinn. Ich muss mich wahrscheinlich erst noch in dieses menschliche Leben weiter eingewöhnen, bevor ich all diese seltsamen Traditionen nachvollziehen kann. Hast du?" meinte Nico. "Nein, für mich ist es Schwachsinnig zu versuchen, besser zu werden nur weil eine bestimmte Anzahl an Tagen vorüber gegangen ist." antwortete ich knapp. Noch nicht einmal mehr fünf Minuten. Auch wenn ich ebenso wenig ein großer Freund von Feierlichkeiten und sonstigen war, doch war dieses Kribbeln vor Vorfreude auf die großen Raketen da. "Wenn ich doch noch was loswerden darf, bevor jetzt irgendwas ganz groß Neuanfang gemacht wird. Ich will dir noch danken Louis. Ohne dich säße ich jetzt wahrscheinlich immer noch eingesperrt bei meinem Vatershaus und würde mich nach draußen in die Menschenwelt wünschen. Du hast mich verändert, zum positiven. Ich wollte egoistisch wie ich war nur dein Blut, aber du hast irgendwas in mir gesehen, ich weiß bis heute nicht was, und du hast dich um mich gekümmert. Ohne irgendeine Gegenleistung. Louis, du weißt gar nicht, wie dankbar ich dir für all das, was du für mich getan hast bin." meinte Nico völlig plötzlich. Ich war überfordert von seiner plötzlichen Offenheit. Einen langen Moment saß ich einfach nur stumm da und starrte Nico an. Dann aber, als ich meine eigene Überforderung überwinden konnte lächelte ich. "Was ich damals in dir gesehen habe? Ich sah einen Jungen voller Emotionen und ohne Liebe auf der verzweifelten Suche nach jemandem, der ihm ein wenig von seiner Last abnehmen konnte. Ich entschied mich, dir ein wenig Liebe zu geben und dir diese Last abzunehmen. Es war offensichtlich die richtige Entscheidung, denn nun bist du ein Mann auf den ich wirklich Stolz sein kann, ihn meinen Lebensgefährten nennen zu dürfen. Ich liebe dich wirklich sehr Nico." lächele ich. Nico erwiderte mein Lächeln und legte eine seiner Hände auf meine. "Frohes neues Jahr, mein Ritter." flüsterte er und lehnte sich zu mir vor. "Frohes Neues, kleiner Vampir." Ich verband unsere Lippen miteinander. Dieser Moment war wirklich magisch. Hinter uns leuchteten verschiedenste Lichter auf, die Raketen knallten und wir saßen in meinem Wohnzimmer, küssten uns, als würde all das gar nicht passieren. "Jetzt beginnt erst richtig der ganze Spaß. Wir haben eine ganze Nacht, mein geliebter Louis." flüsterte Nico gegen meine Lippen. Natürlich verstand ich seine Anspielung innerhalb einer Sekunde. "Solange ich dieses Jahr mit dir beginnen darf soll es mir recht sein, in welcher Position ich das tue." erwiderte ich also. "Oh glaub mir, du wirst diese Nacht noch lange in Erinnerung behalten, dafür werde ich sorgen." Ich liebe diesen Jungen wirklich über alles. Ein frohes neues Jahr an alle, die das hier lesen!
Vielen Dank an meine geliebte @NozomiBear, der ich so viel Unterstützung zu verdanken habe und die mir wirklich täglich ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Ohne dich wäre ich nicht dort, wo ich heute stehe, danke mein Engel.
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Just one more bite | ManXMan
VampireDas Gefühl, wie sich die Reißzähne langsam in die Haut graben, wie das Blut seinen Weg in den Mund sucht. Nico ist Blutdurstig, doch er hat keinen Wirt. Zumindest, bis er eines Abends dem Mensch Louis über den Weg läuft.