Nico P.O.V
Mehrere Tage vergingen. Die ersten paar Nächte hatte ich noch relativ große Schmerzen, aber mit der Zeit wurden sie immer geringer. Rennen konnte ich immer noch nicht ohne Probleme, das Laufen ging mittlerweile wieder ganz gut. Louis verbrachte die letzten Tage nur damit zur Arbeit zu gehen, nachhause zu kommen und zuhause weiter zu arbeiten. Er verräumte irgendwelche Dinge, putzte jeden Abend das gesamte Haus und machte einfach nie Pause. Ich verstand, dass er nervös war, wegen diesem Jugendamt, aber deswegen soll er sich doch nicht so fertig machen. Deswegen überlegte ich mir etwas, womit ich ihn endlich ein bisschen zur Ruhe bringen konnte.
Als er morgens zur Arbeit ging, putzte ich für ihn erstmal alles, damit er heute Abend nicht auf die Idee kommen kann. Danach fing ich an zu kochen. Gemüseteigtaschen, alles von Hand gemacht. Geschlagene zwei Stunden stand ich deshalb hinterm Herd, aber das war es wert. Als alles fertig war packte ich es in eine Tasche und ging damit los zu Louis Arbeitsstelle. Den Weg kannte ich noch sehr gut und weit war es auch nicht wirklich. Ich klingelte und mir wurde ziemlich schnell geöffnet. "Ich wollte was für Louis vorbeibringen." erklärte ich der Dame an der Rezeption.
"Den Gang entlang bis zur vierten Glastür." Sicherheit gleich hundert. Ich bedankte mich und ging zu besagtem Büro. So leise wie möglich öffnete ich die Tür. Louis saß an seinem PC und hatte sich tief über den Bildschirm gebeugt. Ich holte die kleine Tuperdose mit dem Essen raus und hielt sie ihm vors Gesicht. "Wenn du weiter so nah am Bildschirm hängst brauchst du bald ne Brille." lächelte ich. Louis drehte sich um und nahm mir das Essen ab. "Danke dir." lächelte er und stellte das Essen auf den Tisch, ehe er seine Arme um meine Hüfte legte.
"Was verschafft mir die Ehre?" fragte er. "Ich wollte dich einfach nur sehen." Da sein Stuhl keine Armstützen hatte konnte ich mich ganz einfach auf seinen Schoß setzen. "Wie weit bist du mit dem Buch?" fragte ich. "Bald fertig. Es fehlen nur noch ein paar Feinschliffe." antwortete er und drehte sich, mit mir auf dem Schoß wieder um. Ich lehnte meinen Kopf auf seine Schulter und hörte zu, wie er weiter auf der Tastatur rum tippte. "Alles okay?" fragte Louis, während er weiter tippte. Ich nickte gegen seine Schulter. Louis legte seine Hand auf meine Schulter und strich mir sanft über den Rücken.
"Du wirkst so müde, hast du nicht gut geschlafen?" fragte Louis weiter. "Nein, mir geht's gut. Ich hab einfach nur deine Nähe vermisst." antwortete ich und hob leicht den Kopf. "Tut mir leid, ich hab in letzter Zeit gar nicht mehr auf dich geachtet." murmelte Louis. Ich schüttelte den Kopf und legte meine Lippen auf seine. "Alles gut." versicherte ich ihm. Seine Hand lag noch immer beruhigend auf meiner Schulter. "Komm, lass uns mal essen." seufzte Louis und klopfte mir sanft auf den Rücken. Ich stand langsam wieder von seinem Schoß auf. Hinter uns ging die Tür auf.
Dieser Kollege, den ich schon damals nicht leiden konnte kam rein. "Ah, hast du wieder den Freund deiner Nachbarin dabei?" fragte er und reichte Louis einen Stapel Papiere. "Willst du später mal hier arbeiten, kleiner Mann?" fragte er und fuhr mir grob durch die Haare. Ich antwortete nicht, sondern drehte mich zu meiner Tasche und zog mir selbst mein eigenes Essen raus. "Ist wohl nicht sehr gesprächig, aber so ist wohl die Jugend." Allein seine Stimme ging mir schon auf die Nerven. Louis lächelte nur amüsiert. "Er mag keine Fremden." erklärt er sichtlich amüsiert. "Verstehe, dein Abgabetermin wurde um zwei Wochen nach hinten geschoben. Der Verlag ist momentan komplett überfordert. Ich war grad mit einem am Telefon."
Louis nickte verstehend und dieser Typ wartete noch einen Moment, bevor er sich endlich umdrehte und ging. "Er ist nervig." meinte ich. "Das bist du auch, Engelchen, nur mit einem Unterschied." lächelte Louis und griff nach meiner Hand. "Dich liebe ich." Seine Worte brachten mich wieder ein wenig zur Ruhe. "Sieh ihn nicht als Gefahr an, er ist kein Gegner für dich." lächelte Louis völlig entspannt und zog mich wieder auf seinen Schoß. "Und jetzt iss du kleines Monster. Eifersucht macht hungrig." grinste er und fuhr mit seiner Hand sanft durch meine Haare."
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Just one more bite | ManXMan
VampireDas Gefühl, wie sich die Reißzähne langsam in die Haut graben, wie das Blut seinen Weg in den Mund sucht. Nico ist Blutdurstig, doch er hat keinen Wirt. Zumindest, bis er eines Abends dem Mensch Louis über den Weg läuft.