Kapitel 21

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Pov Kai

Ein, zwei Wochen brauchte es noch, doch dann war Jule endlich wieder zurück, zwar war er erstmal nur im Aufbautraining aber wenigstens war er davor und danach bei Essen dabei.
Dazu holte er mich auch wieder jedes Mal form Training ab und brachte mich auch wieder nach Hause.
Jetzt wo er wieder da war merkte ich nochmal mehr wie öde es ohne ihn war.
Keiner mehr mit dem ich so rum albern konnte wie mit Julian, obwohl ich mit Mitch auch ganz gut klar kam und er meinen Humor verstand.
Aber trotzdem war es was anderes wenn der Blondschopf wieder zurück sein würde.
Ich hatte die Hoffnung, dass wir dann auch mal zusammen auf dem Feld stehen würden obwohl ich wusste, dass ich erstmal wieder auf der Bank sitze wenn die Stammspieler gesund sind.
Das konnte ich natürlich nachvollziehen immerhin hatten wir das Ziel International zu spielen und da würde man mir immer wieder Chancen geben um mich beweisen zu können aber genauso wurde auf den schon eingespielten Spielern gesetzt.
Trotzdem versuchte ich im Training alles zu geben, das der Trainer auch sah wie sehr ich das ganze hier wollte.
Etwas erschöpft von der anstrengenden Einheit heute ließ ich mich neben Julian an der Tisch fallen, der mit seinem Essen schon fertig zu sein schien.
„Du brauchst mich heute nicht mit nach Hause nehmen, bin gleich noch mit Sophia verabredet" murmelte ich irgendwann zwischen Hauptgang und meiner Nachspeise.
Als sein Blick meinen traf, kam ich nicht drum rum schnell meinen Blick zu senken und woanders hin zu gucken, weil es mir aus irgendeinem Grund so unangenehm war, dass ich Jule alleine nach Hause fahren ließ.
„Okay, na dann euch viel Spaß, was habt ihr denn so vor?" fragte er unverbindlich und eigentlich war es ja auch komplett in Ordnung und unverbindlich sowas nach zu fragen, doch trotzdem beschlichen mich ein schlechtes Gewissen.
„Naja wir wollen in so ein Café was Soph ausprobieren will und dann wollen wir zu ihr nach Hause und unseren Urlaub langsam mal planen. Wir wollen ja Ski fahren gehen aber sie hat es noch nie gemacht, ich bin mal gespannt wie sie sich machen wird" erzählte ich von unserem heutigen Plan, bevor wir beide aufstanden um unsere Teller weg zu bringen.
Gemeinsam liefen wir zur Umkleide um unsere Sachen zu holen, doch danach trennten sich unsere Wege.
Jule verabschiedete sich mit einem 'Bis morgen' Richtung Auto während ich zum Treffpunkt lief, den ich mit meiner Freundin ausgemacht hatte.
Eigentlich freute ich mich das Treffen wenn nicht immer Julian in meinem Kopf rum schwirren würde.
Egal was ich tat, dachte ich darüber nach was er darüber denken könnte, ob er enttäuscht ist weil ich mich mit meiner Freundin traf, was ja eigentlich total dumm ist.
Und wenn mich diese Gedanken nicht beherrschten, dachte ich über das Geschehen an dem Abend als Julian sich verletzt hatte nach.
Sophia wartete schon auf mich als ich zu unserem Treffpunkt kam.
Sie trug ihre langen, braunen Haare in einem hohen Zopf und trug wie die letzten Wochen immer den Matschgrünen Mantel für die Übergangszeit bei dem man mit schnüren sie Talje betonen konnte.
Dazu guckten schwarze Hosenbeine unter der Jacke hervor und an ihren Füßen trug sie weiße Converse.
Ich beugte mich leicht zu ihr runter um ihr einen kurzen flüchtigen Kuss zu geben.
Ich fühlte mich ein bisschen unwohl dadurch, dass ich wusste, dass uns hier jeder sehen konnte.
„Wollen wir los?" fragte ich sie, denn ich wollte so schnell weg wie möglich von dem Ort wo Julian mich eventuell mit Soph so sehen konnte.
Händchenhalten liefen wir zu dem Café wo die Braunhaarige hin wollte während sie mir enthusiastisch von ihrem Tag erzählte.
Wie sehr ich ihre Lebensfrohe Art doch an ihr liebte, dass sie immer das gute sah und immer gut gelaunt war.
Doch egal wie sehr ich dies an ihr schätzte das aufgeregte Gefühl was ich vor kurzem noch verspürt hatte war weg und das verunsicherte mich.

Auf den ersten Blick- bravertzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt