Kapitel 33

2.3K 92 3
                                    

Pov Kai

Überwältigt saß ich dort und musste erstmal den unglaublich schönen Kuss verarbeiten.
Es hatte sich total gut angefühlt seine Lippen auf meinen zu spüren, ganz anders als mit Sophia, nicht unbedingt besser oder schlechter, einfach anders.
Dennoch fühlte ich mich um einiges wohler Julian zu küssen als die kleine Braunhaarige, denn bei Jule hatte ich niemanden außer ihn im Kopf.
„Wow" brachte ich immer noch überwältigt heraus.
Erleichtert atmete der Blondschopf aus der wohl erleichtert war, dass ich den Kuss nicht schrecklich gefunden habe.
„Ich glaube wir müssen das noch mal wiederholen, ich bin mir noch nicht ganz sicher ob ich das gut fand"
„Ach ja, dann werde ich mich wohl mehr ins Zeug legen müssen" antwortete er mir grinsend und kam mir wieder näher.
Diesmal kam ich ihm auf halber Strecke entgegen und spürte im nächsten Moment wieder diese unglaublich weichen Lippen auf meinen.
Wie könnte ich diese Berührung nicht gut finden?
Ich lehnte mich noch etwas mehr zu ihm woraufhin er reflexartig seine Hand auf meine Taille legte.
Und seine Worte, das er sich noch mehr ins Zeug legen muss, bewahrheitete er mit so einer Intensivität, dass er mir schon fast keine Zweifel mehr ließ.
In der Zeit wo ich mir die ganze Zeit Gedanken gemacht habe wie es sich wohl anfühlt Julian zu küssen habe ich es mir kein einziges Mal so intensiv und fesselnd vorgestellt wie es sich jetzt letztendlich anfühlt.
Ich weiß gar nicht mehr ob ich bei Sophia auch so ein aufgeregtes Kribbeln verspürt habe immer wenn sie mich berührt hat.
Doch so sehr ich auch von den ganzen Gefühlen überwältigt war schaltete sich nun mein Kopf wieder ein der mit dem wehleidigen Thema 'schwule Fußballer' kam.
Sofort distanzierte ich mich von dem älteren und blickte betreten auf meine Hände die nun wieder sich hektisch ineinander flochten.
„Aber das geht nicht" murmelte ich leise, eher zu mir selbst als zu Jule.
„Wieso? Weil wir Fußballer sind und wir männlich sein müssen?"
Betreten nickte ich, denn genau das war der Punkt.
Ohne weiter was zu sagen stand ich auf und lief in Richtung Flur, dicht gefolgt von dem Blondschopf.
„Wo willst du hin?" fragte mich dieser als ich dabei war meine Schuhe anzuziehen.
„Nach Hause, ich denke das Beste ist wenn wir beide wieder auf unser Leben klar kommen, denn wie du schon sagst, wir sind Fußballer. Das hier ist Falsch" sagte ich uns zeigte zwischen uns hin und her.
Mir tat es selber weh zu sagen, dass die Küsse und die Anziehung falsch sind, denn es fühlte sich so gut und richtig an, doch die Realität war ne andere.
Auch Julian schienen meine Worte weh zu tun, denn sein Blick wurde auf einmal ganz traurig und enttäuscht.
Am liebsten wäre ich zu ihm gegangen, hätte ihn in den Arm genommen und gesagt, dass es nicht so gemeint war aber das konnte ich nicht.
„Kai, ich weiß, dass vom dfb und allen anderen internationalen Liegen wird das Bild vermittelt, dass es falsch ist einen anderen Mann zu lieben aber wie falsch kann es schon sein wenn es sich so gut anfühlt?" versuchte sich Jule mir wieder zu nähern aber als er direkt vor mir stand und seine Hände auf meine Schultern legen wollte schubste ich ihn vielleicht etwas zu grob weg.
Der ältere kam ins straucheln und konnte sich so gerade noch fangen.
Ich nutzte meine Gelegenheit und verschwand ohne ein weiteres Wort aus seiner Wohnung.
Im Flur kam mir dann auch noch Julians Cousin entgegen der mich überrascht begrüßte, ich hingegen ignorierte ihn einfach, ich wollte und musste hier so schnell wie möglich weg.
Mich überforderte gerade alles.
Ein Gefühl was mich leider zu oft in letzter Zeit begleitete.

Auf den ersten Blick- bravertzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt