Kapitel 2

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Pov Julian

Bernd erzählte mir gerade von dem Mädchen was er seit kurzem datete als die Kabinentür aufgestoßen wurde und ein unbekanntes Gesicht in die Kabine kam.
Ein Junge der noch sehr jugendlich wirkte, braunes lockiges Haar hatte, eine Langen schlaksigen Körper besaß und klitsch nass.
„Hallo ich bin Julian, du musst Kai sein" begrüßte ich ihn freundlich als mir eingefallen war, dass der Trainer schon von ihm erzählt hatte.
Ein Nachwuchsspieler, wie ich es auch war, der nun seine Chance bei uns bekam.
„Ja genau" bestätigte er meine Vermutung als er nach meiner Hand griff und sie Schüttelte.
Bernd folgte meinem Beispiel und tat es mir gleich.
Bei genauerem hinsehen stellte ich fest, dass er echt noch jung für seine Größe aussah, älter als 18 war er auf gar kein Fall auch wenn er einen knappen Kopf größer als ich war.
Abgesehen davon viel mir jetzt erst auf wie nass er doch tatsächlich war, als ob er sich noch Minuten lang draußen in den regen gestellt hatte.
Denn vom Parkplatz zum Eingang war es nun wirklich nicht so weit, dass man so nass werden würde.
„Was ist eigentlich mit dir passiert?" übernahm Bernd meine Frage die mir schon auf der Zunge lag.
„Naja, ich musste mit dem Fahrrad her fahren, darf noch kein Auto fahren" verlegen kratzte sich der jüngere am Hinterkopf als er Bernds frage beantwortete und erinnerte mich so sehr an mich selbst damals wie ich hier frisch war, auch noch nicht volljährig und angewiesen auf andere die mich mit nahmen.
Ich hätte nur das Glück gehabt, dass ich am Anfang im Hotel am Stadion wohnen konnte und keinen langen weg hatte, bevor ich dann nach Köln gezogen bin.
„Soll ich dich nach dem Training bei dir zu Hause vorbei fahren?" bot ich dem neuen an der gerade zielstrebig auf seinen Spind zugegangen war um sich trockene Trainingssachen heraus zu ziehen.
Nun drehte er sich überrascht um mit einem Leverkusen Handtuch in der Hand mit dem er sich gerade die Haare trocken rubbeln wollte.
„Das wäre mega" sein dankbares Lächeln, zeigte mir wie froh er war, dass er nicht auch noch durch den Regen wieder nach Hause fahren musste, wenn er das tun würde wäre er aber wahrscheinlich auch morgen krank und dann war heute erstmal sein erstes und letztes Training.
Irgendwie war mir der Junge von der ersten Sekunde an Sympathisch, ich wusste nicht ob es daran lag, dass er mich so an mich selber erinnerte oder es einfach an seiner Art und Ausstrahlung lag.
„Wir gehen nach oben Frühstücken willst du mit kommen?" schon wieder war es Bernd der das Gespräch suchte, während ich das gleiche auf den Lippen hatte.
Wenig später waren wir zu dritt auf dem Weg zum Essen-Sahl in dem wir immer aßen, vor- und nach den Trainings.
Ich war mir sicher, dass Kai auch den Weg ohne uns gefunden hätte, denn er war sicher nicht erst seit gestern hier, so selbstverständlich wie er durch die Gänge lief, auch wenn ich ihn zuvor nie wirklich wahr genommen hatte.
Oben angekommen saßen schon die üblich verdächtigen vereinzelt an den Tischen und aßen ihr Frühstück, dabei war ich für meine Verhältnisse auch ziemlich früh.
Sonst aß ich meistens nur ein Brötchen auf der Fahrt hier hin und lief sofort zu Training durch.
Auch Bernd hatte mich heute Morgen schon gefragt ob es mir gut ging, dass ich so früh hier auftauchte ohne speziellen Grund.
Mit vollgepackten Teller setzte ich mich an einen viere Tisch am Fenster zu dem wenig später sich auch Bernd und der Neuling setzten.
Um keine unangenehme Stille aufkommen zu lassenlöcherte ich Kai etwas mit fragen die er mir alle geduldig beantwortete,dankbar, dass es ihm nicht sonderlich schwer gemacht wurde.

Auf den ersten Blick- bravertzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt