22. Pläne und Gewissensbisse

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22. Pläne und Gewissensbisse

Mit einem Schlenker ihres Zauberstabes deckte Hermione das letzte Möbel mit einem Laken ab. Ihre Sachen waren gepackt, nur das Nötigste, alles befand sich in der kleinen Perlenhandtasche um ihr Handgelenk, der man nicht ansah, dass sie eine kleine Bibliothek und sogar ein Zelt barg.

Sie schnappte sich ihren Kater, hob ihn auf dem Arm und war bereit das Haus zu verlassen. An der Tür blickte sie sich noch einmal wehmütig um.

>Wer wusste, ob sie ihr Elternhaus je wieder sehen würde. Ihre Zuflucht, ihr Heimathafen.<

Szenen glücklicher Augenblicke zogen an ihrem inneren Auge vorbei. Erlebnisse, die sie mit ihren Eltern verband, Momente in denen sie zusammen gelacht, aber auch solche in denen sie geweint hatten.

>Ihr erster Hogwartsbrief, welcher ihr von Professor McGonagall gebracht wurde. Dann waren da noch frischere Erinnerungen. Severus, wie er auf ihrer Couch saß und ihr erklärte, dass sie heiraten müssten. Ihr Mann, wie er sie hielt und küsste.<

Hermione seufzte.

>Wer konnte schon wissen, ob dies alles wiederkehrte. Ob sie wiederkehrte. Und Severus. Ihre Eltern waren tot. Sie zog nun in den Krieg, das Ende ungewiss.<

Sie drehte sich auf dem Absatz herum, trat aus der Tür und ließ sie ins Schloss fallen. Ohne sich noch einmal umzublicken, begab sie sich mit lang ausholenden Schritten zum Apparierpunkt. Sie war bereit.

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Auch im Fuchsbau hing eine Wolke drohenden Unheils schwer über den Köpfen der Bewohner, dennoch ging es hier lebhafter und geschäftiger als gewohnt zu, grad so wie im Bahnhof King's Cross. Leute kamen und gingen. Das Zuhause der Weasleys war zum neuen Hauptquartier des Ordens auserkoren worden.

Zudem würden Fleur und Bill ihre Hochzeit hier feiern und die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren. Die Anspannung war greifbar.

Hermione wurde wieder bei Ginny einquartiert, doch was früher immer eine fröhliche Runde gewesen war, fühlte sich nun steif und reserviert an. Die junge Frau erinnerte sich, wie misstrauisch Ginny sie zuletzt in Hogwarts beäugt hatte.

Hermione ließ sich davon nicht beirren und stürzte sich in die Arbeit.

Eines Abends bei einer Versammlung brachte Mad-Eye den Tagedieb Mundungus mit und sie offenbarten „ihren" Plan der 7 Potters.

Sofort erklärten sich einige Mitglieder zu diesem Vorhaben bereit. Die Weasley- Zwillinge und Ron, sehr zum Erschrecken ihrer Mutter, doch was sollte sie tun, die Jungen waren volljährig. Fleur war ebenfalls bereit in Harrys Rolle zu schlüpfen, da sie nie vergessen hatte, was der Junge für ihre Schwester getan hatte. Mundungus wurde zwangsverpflichtet, immerhin war es seine Idee und Hermione war natürlich mehr als bereit für ihren Freund zu kämpfen, schuldbewusst dachte sie an ihren kleinen „Verrat", den sie begehen musste. Der Gedanke verknotete ihr den Magen.

Für jeden Potter würde es einen Beschützer geben. Arthur und Bill Weasley, Kingsley, Remus und Tonks, die endlich geheiratet hatten, Hagrid und natürlich Moody selbst. Sie würden fliegen, denn der Himmel war am schwersten zu überwachen. Der Orden war überzeugt, dass das Ministerium längst infiltriert war, somit schieden das Flohnetzwerk, Portschlüssel und auch Apparation  aus.

Hermione hoffte nur, dass sie nicht vom Besen fallen würde, doch Hagrid machte den Vorschlag auch Thestrale zu nutzen. Die Gryffindor war erleichtert. Sie konnte Fliegen zwar in jeglicher Form nicht leiden, aber die Tiere gaben ihr ein sicheres Gefühl als ein Besen.

Vermählung  mit dem dunklem Prinzen- SevmioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt