14. Geheimnisse

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14. Geheimnisse

Die Nacht war bereits fortgeschritten, als Hermione ihren Entschluss gefasst hatte und sich daraufhin auf den Weg zu ihm ins Schlafzimmer machte.

Sie vermisste seine Nähe, seine Wärme.

Auf leisen Sohlen tapste sie durch die Räume und schlich sich in sein Bett.

Sie schlüpfte unter die Laken und schmiegte sich an ihn.

„Wo bist du gewesen, Lioness?"

„Oh Severus, es tut mir leid, wenn ich dich geweckt habe."

„Hast du nicht. Also, wo kommst du jetzt her?"

„Ich brauchte ein wenig Zeit zum Nachdenken", lächelte sie ihn sanft an.

„Du hast geweint", stellte er fest.

„Was? ..äh..nein, ich habe nur..."

„Hermione, lüg' mich nicht an. Ich muss kein Spion sein, um zu erkennen, dass du geweint hast. Also, was ist los?"

„Es ist nichts weiter, Severus."

„Hab ich dir Angst gemacht? Wir müssen nicht, wenn du nicht willst. Ich dachte nur, es würde dir gefallen?"

„Oh, Severus", errötete sie, "nein, das ist es nicht. Ich war nur eingeschlafen und hatte wieder diesen Traum. Es ist schon wieder gut. Jetzt bin ich ja bei dir. Bei dir schlafe ich immer gut. Du hälst die bösen Träume fern...

Und außerdem fand ich dein possessives Verhalten heute sehr heiß", raunte sie und ihre Wangen glühten förmlich.

„So Madame, fanden Sie dass?"

Mit einer geschmeidigen Bewegung war er über ihr und eroberte jeden Zentimeter ihres Körpers mit seinen Küssen.

„Severus", seufzte sie selig.

„Alles meins", grunzte er wie ein Höhlenmensch und Hermione lachte.

>War er wirklich so eifersüchtig gewesen? Auf diesen jungen Schnösel

McLaggen? <

Hermione konnte das nicht nachvollziehen, fühlte sich in dieser Nacht aber äußerst begehrt.

>Sie bevorzugte richtige Männer. Sie bevorzugte ihren Mann.<

                                                                             ~~~

Hermione hatte beschlossen ihren Gemahl nicht mit ihren Vermutungen zu konfrontieren.

Erstens wäre er mehr als ungehalten, wenn er wüsste, dass sie ihn belauscht hatte und zweitens barg dieses Wissen auch ein Risiko. Sie wollte nicht, dass er noch mehr auf seine Schultern laden musste und ebenso fürchtete sie, er würde sich wieder von ihr distanzieren, nur um sie zu schützen.

Sie war mittlerweile ein so guter Okklumentor, dass selbst ihr Mann ihre Gedanken nicht mehr lesen konnte, wenn sie das nicht wollte. Zwar hatte sie ihre Gefühle nicht so gut in Griff, doch dafür gab es genug plausible Erklärungen.

In Anwesenheit ihres Mannes spielte sie also glaubhaft die Unwissende und genoss die Weihnachtsfeiertage in trauter Zweisamkeit mit ihm.

Es hatte sich herausgestellt, dass die beiden sich über mehr als nur das Wetter austauschen konnten; privat war sie keineswegs die nervige kleine Gryffindor aus dem Klassenzimmer, sie war zwar strebsam, doch verständig, geduldig und liebevoll. Severus war überrascht, dass sie wissenschaftliche, philosophische oder auch literarische Debatten mit ihm führen mochte und eigene Thesen und Konklusionen aufstellte. Er musste zugeben, dass ihre Argumente stets zwingender Logik folgten. Er hatte ihr immer einen beengten Geist vorgeworfen, doch musste er feststellen, dass dies nicht stimmte. Sie hatte einfach die Fähigkeit einen einmal gelesen Text wortgetreu zitieren zu können und sie hatte auch ihre starren Prinzipien und dennoch, wenn sie gefordert wurde, weil zum Beispiel jemanden ein Unrecht drohte, war sie die erste, die alle Regeln über Bord warf. Im Grunde genommen hatte sie die Eigenschaften eines Slytherins, doch setzte sie diese nur für andere ein und niemals für sich selbst.

Vermählung  mit dem dunklem Prinzen- SevmioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt