3 - Alte Freunde

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Am nächsten Morgen von Sonnenstrahlen geweckt werde, blinzle ich müde und setze mich dann auf. Gott ich habe schon lange nicht mehr so gut geschlafen wie in dieser Nacht. Das Bett war so verdammt weich, sodass ich gar nicht aufstehen wollte, aber ich zwang mich dazu. Denn heute will ich unbedingt die Stadt anschauen, um zu sehen, ob sich viel in den letzten sechs Jahren verändert hat.

Da ich gestern Abend schon geduscht hatte, brauchte ich mir nur etwas Wasser in das Gesicht spritzen und mich dann anziehen. Der morgen war schon relativ schön, draußen schien die Sonne und es verspricht, dass es ein schöner warmer Tag wird.

Mit allem fertig, begebe ich mich aus dem Zimmer, laufe in die Küche, wo ich schon mein Vater am Tisch mit einer Zeitung sitzen sehe.

„Guten morgen, Dad”, begrüße ich ihn und sehe wie er aufschaut und mir ein Lächeln schenkt. Danach nehme ich mir eine Tasse, schenke mir Kaffee ein und setze mich zu ihm.

Das Frühstück ist eher klein gehalten, was mich nicht stört. Ich bin jemand, der frühs nicht so viel isst und schon mit einer Tasse Kaffee zufrieden ist.

Während dem Frühstück, erkläre ich meinem Dad, dass ich gleich in die Stadt fahren werde, um mich nach einem Job umschauen möchte. Mir ist natürlich nicht entgangen, dass mein Vater sich darüber freut, auch wenn ich mir schon in der Nacht überlegt habe, sein Angebot anzunehmen.

„Ich bin in eins bis zwei Stunden wieder da”, sage ich und verabschiede mich von ihm.

Als ich draußen an der frischen Luft angekommen bin, atme ich die warme Luft ein, setze ein glückliches Lächeln auf und laufe zum Auto, was mir Dad gegeben hat. Ich komme immer noch nicht darauf klar, dass er mir ein Auto als Willkommensgeschenk geschenkt hat. Als hätte er das schon alles geplant, als würde er wissen, dass ich zu ihm ziehen würde.

–––——

Nach etwa einer kurzen Fahrt, bin ich in der Stadt angekommen und kann mich nicht wirklich an ihr satt sehen. Verdammt, es hat sich rein gar nichts verändert, außer das es ein paar mehr Läden gibt. Zuerst ging ich in die kleine Shoppingmeile, wo ich in die verschiedensten Läden ging und mir das ein oder andere Outfit kaufte.

In einem kleinen Café, was wirklich süß eingerichtet ist, mache ich eine kleine Pause und bestelle mir ein Kaffee und ein kleines Frühstück. Während ich auf das zweite kleine Frühstück warte, schaue ich aus dem Fenster und muss einfach nur Lächeln. Es ist so verdammt schön, wieder hier zu sein und keiner wird mich mehr hier weg bekommen.

„Ihre Bestellung”, werde ich aus meinen Gedanken gerissen und ich schaue auf zur Bedienung. Wem ich da vor mir sah, konnte ich nicht glauben.

Meine beste Freundin Kiara steht mit einem Tablett und einem freundlichen Lächeln auf den Lippen vor mir und reicht mir meine Bestellung. Noch hat sie mich nicht erkannt, aber als sie mir direkt in die Augen sieht, weiten sich ihre und Tränen bilden sich.

„Das ist eine uberraschung. Oh mein Gott Kate, wie lange ist es her? Was machst du denn hier und wie lange bleibst du?”, fragt sie und nimmt mich sofort in ihre Arme.

Scheiße! Wie hab ich ihre Umarmungen vermisst?

„Bin seit gestern hier und ich bleibe ab jetzt für immer hier”, meine ich und setze mich wieder auf mein Platz.

Kiara, die sich jetzt die Tränen aus dem Gesicht gewischt hat, setzt sich mir gegenüber und quetscht mich regelrecht aus. Sie will unbedingt wissen, was mich wieder zurück nach L.A gebracht hat und ich erzähle ihr das, war ich auch meinem Dad erzählt habe.

„Wow, also ich wusste ich ja das deine Mom damals nicht gut auf uns zu sprechen war, aber das sie dir in New York fast alles verboten hat, ist echt krass”, meint sie und ich nicke.

„Wie geht es den anderen, hat sich bei euch irgendwas verändert?”, will ich wissen und sehe sie gespannt an.

Sie seufzt, dann schaut sie traurig aus dem Fenster und ich habe eine böse Vorahnung. Nach einer Weile, in der sie ziemlich still war, fängt sie an zu erzählen.

„Naja, wir waren alle zusammen auf der High School, danach haben wir uns getrennt, weil jeder etwas anderes machen wollte. Zwei sind von L.A weggezogen, haben woanders studiert und ich denke mal, sie arbeiten. Wie du siehst, bin ich noch hier ach und Felix ist auch hier geblieben”, sagt sie und hat einen verliebten Blick aufgesetzt.

Unglaubwürdig schaue ich sie an, bis sie mir wieder in die Augen sieht und mich angrinst. Das konnte nicht sein, meine beste Freundin ist mit Felix zusammen gekommen ist, klingt so unwirklich. Aber ich freue mich, denn schon damals konnte ich ihre Blicke sehen und wie sie immer so vertraut miteinander umgegangen sind.

„Da bin ich sechs Jahre lang nicht hier und schon höre ich an meinem zweiten Tag, dass meine beste Freundin mit Felix zusammen ist. Wow Kiara, wie lange seit ihr nun schon zusammen?”, frage ich sie aufgeregt und sie fängt an zu lachen.

„Ich erzähle es dir, wenn meine Schicht vorbei ist ja? Wie wäre es wenn wir unser Wiedersehen heute Abend so richtig feiern gehen?”, fragt sie und ich stimme ihr zu.

–––––

Als ich mein zweites Frühstück beendet habe, mache ich mich auf den Weg, um nun wirklich einen geeigneten Job zu finden. Es ist schwer in einer so großen Stadt, etwas zu finden. Aber nach ein einhalb Stunden, stehe ich vor einem Club, der zwar noch nicht geöffnet hat, aber ein Zettel hängt an der Tür.

Dringend Aushilfe gesucht. Bei Interesse bitte melden!

Das wäre die perfekte Gelegenheit, mein eigenes Geld zu verdienen. Schnell schreibe ich mir die Nummer auf, danach begebe ich mich zurück zum Auto und fahre in die Wohnung.

Meine gedanken werden jedoch unterbrochen, als ich gerade in die Parklücke fahre und aussteigen will. Genervt, weil ich weiß, dass es nur meine Mutter sein kann, nehme ich den Anruf entgegen.

„Wie kannst du es wagen, einfach so abzuhauen? Ich will das du sofort wieder hier nach New York fliegst. Du hast keine Ahnung, was ich alles für dich getan habe”, zischt meine Mutter und ich atme tief durch, ehe ich ihr antworte.

„Mom, du kannst mir keine Vorschriften mehr machen. Ich bin nun alt genug, um selbst entscheiden zu können wo ich sein will und das ist nun mal bei Dad. Ich habe ihn Sechs verdammte Jahre nicht gesehen, glaubst du ich würde nichts unversucht lassen, wenn ich noch bei dir wäre? Ich habe die Schnauze gestrichen voll von dir und deinen Vorschriften”, presse ich hervor, versuche dabei, ruhig zu bleiben.

Im Augenwinkel kann ich mein Dad erkennen, der gerade zum Auto kommt und ich schenke ihm ein Lächeln.

„Du undankbares Kind. Du glaubst doch nicht wirklich, dass du bei deinem Vater leben kannst. Er hat nichts und kann dich nicht mal ernähren. Wie stellst du dir das vor? Komm zurück und lerne einen jungen Mann kennen, der für dich Sorgen kann”, sagt sie und ich halte die Luft an. Wie kann sie nur soetwas sagen?

„Nein Mom, ich komme nicht zurück und Dad kann sehr wohl für mich sorgen, er hat genug Geld um uns beide zu ernähren”, knurre ich und lege ohne sie Antworten zu lassen auf.

The fight for you - gefährliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt