13 - Wie in einem Film

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Es sind zehn Minuten vergangen, seit ich Jason angerufen hatte und dieser fremde, ist noch immer in der Wohnung und versucht mich aus meinem Versteck zu locken. Für mich fühlt es sich so an, als wäre ich in einem Film gefangen, wo das Mädchen sich ebenfalls versteckt, jedoch gefunden und entführt wird.

Scheiße, noch nie in meinem gesamten Leben, hatte ich solch eine Angst wie jetzt gerade. Mein gesamter Körper ist am zittern, welches ich nicht unterdrücken kann.

Mit einem mal höre ich, wie jemand mit schnellen Schritten durch die Wohnung geht und höre auch, wie es rumst. Es hört sich an, als würden da zwei miteinander kämpfen und ich hoffe so sehr, dass es Jason ist.

Erst nach mehreren Minuten, klopft es an der Badezimmertür und ich wimmere auf.

„Kate? Du kannst jetzt raus kommen”, höre ich eine mir bekannte Stimme und ich atme erleichtert aus.

Schnell stehe ich auf, öffne die Tür und sehe in das Gesicht von Henry, der mich anlächelt. Noch nie war ich froh, dass mir jemand geholfen hat und ich falle Henry dankend in die Arme.

„Alles ist gut kleines. Er wird dir nichts mehr tun. Jason hat ihn gepackt und aus der Wohnung geschleift”, spricht er und ich fange an zu weinen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit, habe ich mich wieder beruhigt und sitze nun im Wohnzimmer mit einer Decke und einem Tee auf der Couch.

Dad, Henry sowie Jason sitzen ebenfalls im Wohnzimmer und unterhalten sich leise. Ich kann das alles noch gar nicht richtig realisieren, was vor einer knappen Stunde passiert ist. Aber ich bin froh, dass Jason überhaupt so schnell hier war und mich beschützt hat.

„Kate? Hast du gerade zugehört?”, fragt mich mein Dad, weshalb ich aus meinen Gedanken aufschrecke und ihn fragend ansehe.

Zwar lächelt er, aber ich weiß, dass er innerlich vor Wut kocht.

„Tut mir leid Dad, ich war mit meinen Gedanken woanders”, entschuldige ich mich und sehe wie er verständlich nickt.

„Wir haben gerade entschieden, dass du mit zu Jason gehst. Sowas wie vorhin will ich nicht noch mal haben. Ich habe Angst um dich und Jason, kann bei sich zu Hause, besser auf dich aufpassen”, meint er und sieht mich liebevoll an.

––––

Nach gut einer halben Stunde, stehe ich nun mit Jason vor seinem Haus, was ich mit großen Augen bestaune. Verdammt, er muss reich sein!

Als ich zu Jason schaue, kann ich auf seinen Lippen ein fettes grinsen erkennen und verdrehe daraufhin auch schon meine Augen. Um ehrlich zu sein, wollte ich mich gegen sowas wehren, aber ich hab's meinem Dad zu liebe gelassen. Er hat recht, wenn ich bei Jason bin, kann mir sowas wie heute nicht noch mal passieren, was ich auch hoffe.

„Willkommen in meinem bescheidenen Heim”, spricht Jason, öffnet die Tür und lässt mich zuerst eintreten.

Erneut muss ich staunen, da alles in einem schwarz weißen Ton gehalten wurde. Aus dem Staunen herausgerissen werde ich, als ich Jason hinter mir lachen höre und es beschert mir eine verdammte Gänsehaut.

„Fühl dich ganz wie zu Hause Kate. Während du dich in Ruhe umschaust, werde ich dir dein Zimmer einrichten und deine Sachen in dieses stellen. Lass dir ruhig Zeit kleines”, sagt er und verschwindet daraufhin nach oben.

Wie bitte, soll ich mich hier jemals zurechtzufinden können? Ich meine, in New York hatte meine Mom auch ein großes Haus, aber das hier ist eine verdammte Villa und ich bezweifle, dass ich mich hieran gewöhnen werde.

–––

Nachdem ich mir wirklich alles angeschaut habe, laufe ich die Treppen nach oben und bleibe dann allerdings stehen. Ich habe Jason nicht wirklich gefragt, was für ein Zimmer ich bekomme.

„Jason?”, rufe ich also und bekomme auch schon sofort eine Antwort.

Ich folge seiner Stimme, komme an einem Zimmer an und bleibe geschockt stehen. Jason steht vor einem Schrank und hat doch tatsächlich meine Sachen beziehungsweise meine Unterwäsche in seiner Hand und grinst dämlich.

„Das ist nicht dein Ernst. Was zur Hölle machst du da mit meiner Unterwäsche?”, rufe ich und gehe mit schnellen Schritten auf ihn zu.

Schnell reiße ich ihm meine Unterwäsche aus der Hand, sehe ihn böse an und räume sie schnell in das Schubfach ein.

„Ja grins nicht so doof. Das sind meine Sachen, du hast gesagt, du stellst sie nur ins Zimmer. Schon mal was von Privatsphäre gehört? Kein Mädchen will, dass ein Junge, ihre Unterwäsche einräumt”, zische ich und schubse ihn vom Schrank weg.

–––

Müde falle ich nun in das Bett, schaue zur Decke und lasse den Abend beziehungsweise die Nacht Revue passieren. Wäre Jason oder Henry nicht da gewesen, dann wüsste ich nicht, was dieser Typ mit mir gemacht hätte. Allein daran zu denken, lässt mich zitternd einatmen.

Kurz schaue ich auf mein Handy, da es anfängt zu blinken und schrecke auf. Wieso um alles in der Welt, schreibt er mich schon wieder an?

Unbekannt
Glaub nicht, dass du vor mich in Sicherheit bist. Nur weil du beschützt wirst, heißt das noch lange nicht, dass ich dich in Ruhe lasse kleine Kate. Ich werde dich zu mir holen und da kann auch dein kleiner Freund nichts unternehmen.

Zitternd lasse ich das Handy fallen, stehe auf und setze mich in einer Ecke auf den Fußboden. Scheiße, was muss noch passieren?

Als hätte Jason meine Unruhe bemerkt, kommt er ins Zimmer, macht das Licht an und sieht mich in der Ecke sitzen.

„Was ist passiert?”, fragt er sofort und ich zeige nur mit meiner Hand zu meinem Handy.

Schweigend nimmt er es in seiner Hand, liest sich die Nachricht durch und knurrt wütend auf. Dann holt er sein eigenes heraus, tippt irgendwas ein und nach ein paar Minuten, nimmt er mich in den Arm.

Sofort wird mir warm, das zittern lässt langsam nach und ich seufze müde auf.

„Dir wird nichts passieren. Ich werde morgen mit Henry reden, du wirst mich begleiten und wir finden eine Lösung, dass verspreche ich dir Kate”, sagt er und ich nicke.

The fight for you - gefährliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt