Kate Pov
Lächelnd schaue Jason dabei zu, wie er schläft. Er sieht sie entspannt aus, alles was vorher war, scheint weg zu sein. Mir geht das Gespräch nicht aus dem Kopf, dabei wusste ich ja, dass dieser andere Junge, sein großer Bruder ist und Jason diesen für tot geglaubt hat.
Ich kann ihn da sehr gut verstehen, auch wenn ich keine Geschwister habe und nie habe werde. Mir tut er so leid, wenn man erfährt, dass der eigene Bruder von seine Vater gejagt wurde.
„Schläft er?”, holt mich eine Stimme aus meinen Gedanken, worauf ich hochschrecke und mir eine Hand auf mein Herz lege.
Verdammt, ich habe vergessen, dass er auch hier ist. Tief atmete ich durch, ehe ich nicke und dann wieder zu Jason schaue. Sanft streiche ihm durch sein Haar, lächle und drücke ihm einen sanften Kuss auf die Stirn.
Dann rutsche ich unter seinem Gewicht von der Couch, stehe auf und Decke ihn zu, bevor ich in die Küche gehe. Jason's Bruder folgt mir, scheint fragen zu haben und ich seufze.
„Was ist?”, will ich wissen, schenke mir ein Glas Wasser ein und trinke einen Schluck.
Dave schaut mich einmal von oben bis unten an, ehe er grinst und dann seine Arme verschränkt. Mit hochgezogenen Augenbrauen, sehr ich ihn und warte darauf, dass er endlich spricht.
„So so, du bist also die neue von meinem kleinen Bruder?”, fragt er mich, was mich verwirrt.
Ist der doof? Jason hat dich gesagt, dass ich seine Freundin bin! Gott ich verstehe solche Leute einfach nicht.
„Sieht so aus. Aber deswegen bist du mir sicher nicht hinter gelaufen”, bringe ich gefasst von mir und sehe ihn misstrauisch an.
Ich weiß nicht wieso, aber irgendwas an ihm, scheint nicht zu stimmen. Er kommt mir so unsympathisch rüber und langsam bekomme ich Gänsehaut, unter seinem Blick.
„Du hast Recht, ich will dich warnen. Jason ist nicht der, für den du ihn hältst. Er hat mehr Dreck am Stecken, als du dir je vorstellen kannst”, meint er, dreht sich um und verschwindet.
Fassungslos stehe ich alleine in der Küche, verfluche mich im nächsten Moment und umfasse das Glas so fest, bis es zerbricht und ich mir somit schneide.
„Scheiße!” fluche ich laut und kurz darauf steht ein verschlafener und alamierter Jason in der Küche.
Er schaut sich angespannt um, bis sein Blick auf mich trifft und erleichtert ausatmet. Ups?
Mit langsamen Schritten kommt er auf mich zu, nimmt sanft meine Hand in seiner und schaut mich dann besorgt an. Ich grinse unschuldig, was ihn den Kopf schütteln lässt und er mich aus der Küche und in sein Badezimmer zieht.
Dort drückt er mich auf den Toilettendeckel, kramt in einem Schrank herum und holt einen Verbandskasten hervor. Mit diesem kniet er sich vor mir hin, nimmt erneut meine Hand und fängt an, die einzelnen Glassplitter zu entfernen.
Bei jeder einzelnen, zucke ich zusammen und verkneife mir ein aufschreien. Es tut höllisch weh, aber Jason scheint es zu amüsieren, da er mir ein Selbst-Schuld Blick zu wirft.
„So fertig und jetzt erkläre mir, warum du das Glas kaputt gemacht hast?”, fragt er und ich schlucke.
Soll ich ihm das wirklich sagen? Ich meine, Dave ist sein Bruder und ich vertraue Jason.
„Dein Bruder-”, fange ich an und sofort spannt er sich an und unterbricht mich.
„Was ist mit ihm? Hat er dir weh getan? Ich schwöre, ich bringe ihn eigenhändig um”, zischt er, jedoch lege ich ihm beruhigend eine Hand auf seiner und schüttel den Kopf.
„Er hat mir nichts getan, aber er hat gesagt, dass du nicht der bist, für den ich dich halte. Er meinte, du hättest mehr Dreck am Stecken als ich es mir je vorstellen kann. Was meinte er damit Jason? Stimmt das, was er gesagt hat?”, will ich wissen und Jason entfernt sich von mir.
Schweigend steht er an der Wand, würdigt mir keines Blickes und das macht mich verdammt nervös. Ich hab das Gefühl, er verheimlicht mir etwas, was ich nicht wissen soll.
„Jason, bitte sprich mit mir. Du weißt ich würde dich nicht fragen, aber er hat so abfällig gesagt und so langsam habe ich das Gefühl, dass du mir etwas verheimlichst”, spreche ich, erhebe mich langsam und gehe vorsichtig auf ihn zu.
Als ich direkt vor ihm stehe, sein Gesicht in meine Hände nehme und ihn sanft anlächel, atmet er aus und schüttelt gequält seinen Kopf.
„Ich kann das nicht. Tut mir leid Kate, aber ich muss hier raus”, presst er hervor, geht an mir vorbei und verschwindet aus dem Bad und auch aus dem Haus.
Verdammt hab ich jetzt was falsch gemacht? Warum ist er auf einmal geflüchtet? Hat Dave doch Recht und mein Gefühl ebenfalls?
––––
Zwei Stunden sind vergangen, seit Jason fluchtartig das Haus verlassen hat und ich nur in seinem Zimmer saß und nachgedacht habe.
Ich bin verdammt müde, aber ich kann nicht schlafen. Mittlerweile ist es Recht spät, Sorge macht sich in mir bereit und ich blicke langsam aus dem Fenster. Die Sonne ist dabei unterzugehen, als die Tür sich öffnet und ein erschöpft er Jason sein Zimmer betritt. Heil froh, dass er wieder da ist, stehe ich auf und will auf ihn zu gehen, um ihn zu umarmen. Jedoch hebt er beide Hände und ich bleibe stehen.
Verwirrt sehe ich ihn an, aber er geht an mir vorbei und setzt sich auf sein Bett mit gesenkten Kopf.
„Jason, was ist los?”, will ich wissen und langsam hebt er seinen Kopf und schaut mich mit dunklen Augen an.
Er ballt seine Hände, presst seine Lippen aufeinander und fängt an zu zittern.
„Du willst wissen was los ist? Eigentlich geht es dich einen Scheißdreck an was los ist aber da du ja so neugierig bist, finde es heraus. Und jetzt raus hier”, schreit er und ich zucke zusammen.
Ungläubig sehe ich ihn an, unterdrücke die Tränen, will etwas sagen aber sein Blick lässt mich verstummen.
Niedergeschlagen lasse ich den Kopf hängen, drehe mich um, öffne die Tür, bleibe allerdings noch einmal stehen und drehe mich noch ein letztes mal zu ihm.
„Dir vertraue ich, aber deine Bruder nicht. Wenn du reden willst, du findest mich bei meinem Vater”, ist das was ich sage, ehe ich das Zimmer sowie das Haus verlasse und zu meinem Vater fahre.
Vielleicht ist es besser, wenn wir etwas Abstand voneinander nehmen.
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The fight for you - gefährliche Liebe
RomanceKate Anderson, hat es satt von ihrer Mutter herumkommandiert zu werden und flüchtet zu ihrem Vater nach L.A. Sie möchte neu anfangen, alles, was sie in New York erlebt hat vergessen und das kann sie bei ihrem Vater. Obwohl es am Anfang so scheint, a...