8 - Eine Schulter zum ausweinen

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Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich nun schon hier saß und geweint hatte. Doch ich konnte spüren, wie sich jemand neben mich setzte und mich ansah. Eigentlich wollte ich den jenigen nicht ansehen, aber als ich seine Stimme hörte, hob ich dann doch den Kopf und sah dem jenigen ins Gesicht.

„Du siehst gar nicht gut aus”, sprach er und ich schnaubte auf. Wie bitte, sollte man auch gut aussehen, wenn man heult?

„Was machst du hier? Musst du nicht für den Kampf trainieren?”, fragte ich ihn, was ihn zum lachen brachte.

Sein Lachen bescherte mir eine Gänsehaut und obwohl es angenehm warm war, rieb ich mir über die Arme. Warum er lachte, wusste ich nicht.

„Nein muss ich nicht, da der Kampf erst in drei Monaten stattfindet und ich somit noch genug Zeit habe, mich darauf vorzubereiten”, sagte er und sah mich wieder an.

Da es mir ehrlich gesagt peinlich war, so verheult ihn anzusehen, drehte ich mein Kopf weg und wischte mir einmal über die Augen. Scheiß Tränen!

„Magst du reden? Manchmal hilft es, wenn man darüber spricht, was einem auf dem Herzen liegt”, meinte er nach einer kurzen Stille.

Verwundert sah ich nun doch wieder zu ihm, sah wie ein kleines Lächeln auf den Lippen hatte und seine Augen strahlten.

Warum will er ausgerechnet mir zuhören? Ich dachte er würde mich hassen?

„Eigentlich geht es dir ja nichts an und ich kenne dich noch nicht wirklich aber vielleicht hast du recht und ich brauch jemanden zum reden”, sprach ich leise und dann fing ich an zu reden.

Jason hörte mir zu, gab hin und wieder ein nicken und war still.
Es tat gut, mir alles von der Seele zu reden und ich musste zu geben, dass Jason ein wirklich guter Zuhörer.

Nachdem ich geendet hatte, war es wieder still. Während ich erneut beim reden in Tränen ausgebrochen war, hatte er mich still in eine Umarmung gezogen.

„Das ist echt eine ziemliche scheiße. Ich kenne zwar nur dein Vater, aber nachdem was du eben erzählt hast, will deine Mutter dich ernsthaft mit einem anderen fremden zusammen bringen? Was läuft schief bei ihr?”, fragte er und aufgrund seiner Frage, musste ich schmunzeln.

––––

Jason blieb noch eine ganze Weile mit mir auf der Wiese im Park. Ich genoss die Stille und die Sonnenstrahlen sehr auch wenn ich noch immer heulen könnte, doch dank Jason, hatte ich wieder ein Lächeln im Gesicht.

Allerdings wurde die Stille durch mein Handyklingeln unterbrochen, was mich die Augen öffnen und es heraus holen lässt. Als ich drauf sah, atmete ich erleichtert aus, da der Name von Dad auf dem Display anzeigte.

„Ja?”

„Kate, wo bist du?”

„Im Park, aber ich komme jetzt nach Hause”

„Gut, dann bis gleich”

Nachdem ich das Gespräch beendet habe, stecke ich mein Handy wieder ein und stehe dann auf. Kurz streckte ich mich, was ein kurzes knacken meiner Knochen verursachte und ich mein Gesicht deswegen verzog. Ich sollte vielleicht mal Sport machen.

„Ich geh dann mal nach Hause. Danke, dass du mir zugehört hast und bitte, behalte das für dich ja?”, fragte ich und sah wie Jason ebenfalls aufstand und mir direkt gegenüber steht.

Verdammt, ich musste mein Kopf ein wenig anheben, um ihm ins Gesicht schauen zu können. Aber als er grinste, verdunkelte sich mein Blick.

War ja klar, dass er es lustig findet. Idiot!

„Kein Ding Kate. Ach ja bevor ich es vergesse, du schuldest mir eine neue Hose. Die andere konnte ich weg schmeißen”, meinte er und ich zeigte ihm den Vogel.

Ganz sicher nicht. Ich kann ja nichts dafür, dass er genau so blöd da saß, als ich ihm die Getränke brachte.

„Nein, ganz sicher nicht. Du bist selbst Schuld. Hättest du mich nicht an mein Chef verpetzt, wäre deine Hose noch wie neu”, grinste ich, lief an ihm vorbei und wollte gehen.

Doch wie es so kommen musste, hielt er mich am Handgelenk fest, zog mich zurück und ich sah ihm erneut in die Augen.

„Kate, ich meins ernst. Die Hose war verdammt teuer und die gibt es nirgends mehr. Entweder du zahlst sie mir, oder –”, sprach er, jedoch unterbrach ich ihn.

„Oder was Jason? Na komm sag es mir”, zischte ich.

„Oder ich werde deinem Vater sagen, dass du in ziemlich knapper Kleidung arbeitest”, raunt er und ich ziehe scharf die Luft ein.

Shit, daran hatte ich nicht gedacht. So ein Mist, wenn er das wirklichen einem Dad erzählt, dann lässt er mich sicher nicht mehr dort arbeiten.

Böse sah ich ihn an, ehe ich resigniert seufzte und ihm zu nickte. Mir blieb nichts anderes übrig, nur wusste ich ja nicht, was die Hose kam.

„Braves Mädchen und jetzt komm, ich fahr dich nach Hause. Du bist sicher müde vom heulen”, meint er und zieht mich mit sich zu seinem Auto.

Als ich das Auto jedoch sehe, staune ich. Es war ein Mustang, der verdammt teuer aussah und ich traute mich erst gar nicht, mich darein zu setzen. Aber Jason öffnete bereits die Beifahrertür und nickte mit dem Kopf.

––––

Nach einer kurzen Fahrt, kamen wir vor dem Studio meines Vaters an und Jason stellte den Motor ab. Keine Ahnung warum er mich nach Hause gefahren hat. Schließ hätte ich auch laufen können, aber ich wollte kein Stress mit ihm.

„Danke”, bedankte ich mich, öffnete die Tür, stieg aus und ohne einmal zurück zu blicken, schloss ich die Tür und lief in das Studio.

Hoffentlich war meine Mutter bereits gegangen, denn auf noch so eine Scheiße, wie heute morgen hatte ich keine Lust.

Erschöpft lief ich die Treppen hoch, schloss die Tür auf und betrat die kleine Wohnung. Ich konnte nur den Fernseher hören, also lief ich in das Wohnzimmer, wo ich Dad sitzen sah und ging zu ihm.

„Gott Kate, es tut mir so leid was deine Mutter gesagt hat. Ich wünschte, ich könnte das rückgängig machen. Hätte ich gewusst, dass sie so drauf ist, dann hätte ich sie aus der Wohnung geschmissen” erzählt er was mich grinsen lässt.

„Alles gut Dad, ich bin dir überhaupt nicht böse. Aber wo ist sie?” fragte ich und mein Dad holte tief Luft. Dann sah er mich ernst an und ich ahnte schlimmes.

Jedoch ging mir ein gewisser Junge, nach meiner heulattacke nicht mehr aus dem Kopf. Und noch weniger, konnte ich ahnen, was meine Mom machen würde.

The fight for you - gefährliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt