Kate Pov
Zwei weitere Tage sind vergangen, nachdem Jason und ich geredet haben und nun sitze ich in seinem Wagen und wir fahren irgendwohin. Um ehrlich zu sein, habe ich immer noch das Gespräch in meinem Kopf und weiß nicht, was ich davon halten soll. Es tut weh, zu wissen, was er alles in seiner Jugend durchmachen musste aber man kann die Vergangenheit ja nicht ändern.
Mit jedem weiteren Kilometer den wir fahren, werde ich nervöser denn je. Keine Ahnung was er damit bezwecken will, ich hasse es, wenn man mir nichts verrät und Jason dieser Idiot grinst die ganze Zeit schon vor sich hin und bringt mich zur Weißglut damit.
„Sagst du mir wenigstens, was wir da machen, wenn wir angekommen sind?”, frage ich leicht genervt und höre sein Lachen.
Immer wenn er lacht, bekomme ich eine Gänsehaut und ich verfluche meinen Körper dafür. Lachend schüttelt er den Kopf, biegt auf die Autobahn und fährt still weiter. Ab und zu erhöht er sein Tempo, was mich dazu bringt, mich in das Leder zu krallen. Bitte lass uns keinen Unfall bauen.
„Jason verdammt, fahr langsamer sonst sehe ich uns im Krankenhaus liegen”, fluche ich und kneife meine Augen zusammen.
„Ganz ruhig Baby, ich bin Profi im fahren”, schmunzelt er und ich schnaube genervt. Ja klar und ich Gott.
Nach weiteren Stunden in denen er wie ein verrückter über die Autobahn rast, werde ich so langsam müde und schließe seufzend meine Augen. Ich weiß nicht warum, aber lange Autofahrten haben mich schon immer müde gemacht und ich konnte nie lange meine Augen offen halten. Um so erleichtert war ich, als ich endlich Schlaf finden konnte.
Jedoch wurde ich später sanft aus dem Schlaf geholt, weshalb ich verschlafen die Augen öffne und mich umsehe. Dann reiße ich meine Augen auf, als ich bemerke, wo wir überhaupt sind.
„Das ist nicht dein Ernst Jason”, rufe ich und sehe ihn mit großen Augen an.
Er ist ernsthaft bis nach San Francisco gefahren? Oh mein Gott, dass ist nicht sein Ernst oder?
„Doch Prinzessin, ich möchte dir jemanden vorstellen”, lächelt er, nimmt meine Hand und läuft mit mir in eine mir unbekannte Richtung.
Ich war noch nie hier, aber das was ich jetzt schon sehe, gefällt mir. Lange müssen wir nicht laufen, denn wir sind bereits an einem Ort angekommen, der mich sofort traurig stimmt. Irgendwas in mir sagt mir, dass Jason hier jemanden liegen hat und diesen jemand sehr vermisst.
Unwohl lasse ich mich von ihm führen, da es hier so still ist, kann ich mein eigenen Herzschlag hören und es macht mir Angst.
„Jason, warum hast du mich auf ein Friedhof gebracht?”, will ich leise wissen und sehe wie er auf ein Grabstein schaut.
„Ich komme hier sehr oft hin, wenn ich mit jemanden reden will. Dieser Ort und vor allem dieses Grab, gibt mir das Gefühl, dass ich nicht alleine auf dieser Welt bin. Immer wenn ich mit ihr rede, fühle ich mich danach viel leichter. Hier liegt meine Mutter, die ich sehr vermisse. Sie ist damals gestorben, als noch alles gut war. Mein Vater hat sie mir genommen, weil sie einen Fehler begangen hat. Um ehrlich zu sein, hatte ich mit ihr ein sehr inniges Verhältnis”, haucht er und anhand seiner Stimme, kann ich hören, dass sie brüchig ist.
Langsam wende ich mich zu dem Grabstein hin, reiße meine Augen auf, als ich das Datum ihrer Geburt und das ihres Todes lese.
„Elisabeth West *23.05.1979* †31.05.2019†”, steht in geschwungener Schrift auf dem Stein.
Er wurde so wunderschön designt, dass es mir Tränen in die Augen treibt. Mit gerade mal 40Jahren ist sie gestorben, für mich ist es noch viel zu jung. Jason ist soweit ich weiß, ein Jahr älter als ich und demnach müsste seine Mutter ihn mit 19 Jahren zur Welt gebracht haben.
„Mein Beileid Jason, sie war noch recht jung und niemand hat es verdient, einfach aus dem Leben gerissen zu werden”, spreche ich leise, nehme seine Hand in meine und drücke sie leicht.
„Es tut heute noch weh, hierher zukommen, zu wissen, dass sie meine Freundin oder meine späteren Kinder nie kennenlernen wird. Manchmal denke ich, dass es meine Schuld war, dass sie gestorben ist. Ich hatte oft den Gedanken, mir selbst das Leben zu nehmen, damit ich bei ihr bin, aber dann kamst du und hast Licht in meine Dunkelheit gebracht”, spricht er und sofort nehme ich ihn in die Arme.
Verdammt, er hat so ein gutes Herz, dabei hat er eine so schlimme Vergangenheit. Ich beneide solche Menschen, die trotz schlimmer Vergangenheit, einfach leben. Andere hätten sich definitiv das Leben genommen.
„Ich liebe dich Jason und egal, wie oft du in solche Gedanken fällst, werde ich dich immer wieder ins Licht holen. Du bist nie alleine hörst du? Ich bin immer bei dir”, flüstere ich in sein Ohr und spüre wie er sich an mich drückt.
„Du bist das beste was mir je passiert ist. Bleib für immer bei mir und verzeih mir meinen Fehler”, haucht er, was mich Lächeln lässt.
„Das du mir das Grab deiner Mutter gezeigt hast, mir über sie etwas erzählt hast nehme ich als Wiedergutmachung an. Ich habe dir verziehen Baby. Komm lass uns was essen gehen”, meine ich und bekomme von ihm ein nicken.
Zusammen verlassen wir den Friedhof, steigen wieder ins Auto und er fährt Richtung Stadt. In Gedanken bin ich bei seiner Mutter und danke ihr, dass sie so einen verdammt starken Sohn zur Welt gebracht hat. Wenn er mich damals nicht von der Hochzeit geholt hätte, wäre ich jetzt unglücklich verheiratet.
„Versprich mir was, Kate”, durchbricht er die Stille und sofort schaue ich zu ihm hin.
„Versprich mir, dass du für immer an meiner Seite bleiben wirst, mich niemals verlässt, egal wie scheiße ich zu dir bin”, meint er und ich bin sprachlos.
Das klingt nach einem indirekten Heiratsantrag und wir eine verrückte, fange ich an zu grinsen und zu nicken.
„Versprochen, ich werde für immer bei dir bleiben”, strahle ich und kurz darauf hält er an einem kleinen Café an.
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The fight for you - gefährliche Liebe
RomantikKate Anderson, hat es satt von ihrer Mutter herumkommandiert zu werden und flüchtet zu ihrem Vater nach L.A. Sie möchte neu anfangen, alles, was sie in New York erlebt hat vergessen und das kann sie bei ihrem Vater. Obwohl es am Anfang so scheint, a...