16 - Gefühlschaos pur

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Der Kuss dauert nicht lange, aber für mich hat es sich wie eine Ewigkeit angefühlt. Jason's Lippen lösen sich langsam wieder von mir, mit großen runden Augen schaue ich in seine und sehe, wie sie leicht funkeln.

Ich hab keine Ahnung, was ich sagen soll, weshalb ich auch still bleibe und ihn einfach nur ansehe. Verdammt, er hat mich geküsst, was zwar nicht schlimm ist, aber es ist mein erster Kuss gewesen.

„Jason.....warum hast du mich geküsst?”, frage ich leise und wende mein Blick nicht von ihm ab.

Ein Lächeln hat sich auf seine Lippen gesetzt und er legt sanft seine Hand auf meine Wange. Wieso er das gerade macht, ist mir nicht bewusst.

„Eigentlich dürfte ich das nicht, aber ich scheiß auf Regeln. Ich weiß zwar nicht, warum ich dich eben geküsst habe, aber ein inneres Gefühl hat mich dazu gedrängt Kate”, sagt er und ich löse mich langsam von ihm.

„Das ist falsch, Jason. Du bist da um mich zu schützen, wir können nichts miteinander anfangen. Wenn das jemand raus bekommt, hast du Ärger am Hals und das will ich nicht. Lass uns nach Hause ja?”, meine ich und sehe wie er resigniert seufzt und mich zurück zum Auto begleitet.

Zu unserem Pech jedoch, fängt es auf dem Weg zum Auto an, zu regnen und wir kommen klitschnass am Wagen an. So schnell wie er kann öffnet er das Auto, wir setzen uns rein und Jason stellt für mich die Heizung an.

Die ganze Fahrt über, ist es still und nur der Regen ist zu hören. Ich bin viel zu sehr bei dem Kuss in Gedanken, als zu bemerken, dass wir schon längst zu Hause sind.

Ohne ein Wort zu sagen, steige ich aus und laufe ins Haus rein. Mir ist verdammt kalt und ich will aus diesen Klamotten raus und dann ins Bett.

––––

Am nächsten Morgen, werde ich durch die Sonnenstrahlen, welche ins Zimmer scheinen geweckt. Müde setze ich mich auf, reibe mir den Schlaf aus den Augen und stehe dann gähnend auf. Eventuell hätte ich die Vorhänge gestern Abend zuziehen sollen, aber auf Grund des Chaos in mir, habe ich es vergessen.

Als ich mich geduscht und angezogen habe, gehe ich nach unten in Küche gehe treffe ich auf einen schlecht gelaunten Jason. Es scheint, als hätte in der Nacht nicht gut geschlafen, was mich allerdings nicht wirklich stört.

Schweigend setze ich mich am Tisch, nehme mir ein Brötchen und lege darauf eine Scheibe Käse drauf und beiße ab. Genüsslich kaue ich, spüre dabei seinen Blick und schaue ihn daraufhin fragend an.

Jason's Gesichtsausdruck zeigt mir, dass er gerne wegen dem Kuss gestern reden will, aber will ich das auch? Der Kuss an sich war nicht schlimm, aber Jason ist nun mal dafür da, um auf mich aufzupassen. Wir können einfach keine Beziehung anfangen.

„Kate wegen gestern, ich wollte dich mit dem Kuss nicht so überrumpeln. Mir ist klar, dass du nicht willst, dass wir zusammen sind und ich verstehe es auch. Nur bitte rede mit mir”, fleht er und ich lege mein Brötchen auf den Teller.

Dann schaue ich ihn lange an, überlege mir, was ich sagen kann und doch bleibe ich still. Warum fühlt es sich so an, als würden Jason und ich uns schon so lange kennen? Dabei kennen wir uns gar nicht und ich bin noch gar nicht lange wieder in L.A.

„Ich brauch Zeit Jason. Der Kuss war an sich nicht schlimm, nur es war mein erster Kuss und wir kennen uns nicht richtig, Jason. Versteh mich nicht falsch, du bist ein wirklich netter Kerl, aber bevor wir uns nicht richtig kennen, weiß ich nicht, wie ich mit dir reden soll”, erkläre ich ihm, stehe auf und gehe raus in den Garten.

Es ist das erste Mal, dass ich alleine aus dem Haus gehe, auch wenn's nur der Garten ist. Da die Sonne scheint, beschließe ich mich auf die Wiese zu legen und in den wolkenlosen Himmel schaue. Während ich so da liege, denke ich schon wieder an den Kuss und stelle fest, dass er schön war.

Warum muss ich ausgerechnet jetzt an diesen Kuss denken? Wieso musste es Jason sein, der mein Kopf völlig einnimmt? Ist das ein Zeichen dafür, dass ich Gefühle für ihn entwickel?

Plötzlich höre ich wie im Haus etwas zu Bruch geht, weshalb ich schnell aufstehe und nach drinnen renne. Als ich jedoch im Wohnzimmer stehen bleibe, sehe ich mit großen Augen auf das zerbrochene Glas und wie Jason seine Hände zu Fäusten geballt hat. Er sieht verdammt wütend aus, aber doch nicht wegen meinen Worten oder?

„Jason, was ist denn los?”, frage ich vorsichtig und steige langsam über die ganzen Scherben.

„Was los ist? Gar nichts ist los verdammt”, zischt er und schaut mich wütend an, weswegen ich nun ein paar Schritte zurück laufe und direkt in die Scherben trete.

Zischend hole ich Luft, verkneife mir einen schrei und schaue langsam auf meine Füße. Einige Scherben sind voller Blut, jedoch nehme ich dies nicht wirklich wahr, da ich kein Blut sehen kann.

Mir wird schwindlig, schwankend versuche ich mich irgendwo fest zu halten, aber da ist nichts und ich sinke langsam zu Boden.

„Kate!!!”, höre ich ihn rufen, aber nehme es kaum wahr.

Alles dreht sich, verzerrt höre ich Jason mein Namen rufen und sehe seine Silhouette verschwommen vor meinem Gesicht.

Das letzte was ich leise höre, ist wie er mir sagt, dass alles gut wird. Dann ist alles schwarz.

Ein etwas kürzeres Kapitel. Hoffe euch gefällt es trotzdem. Vielen Dank für 189 reads.

The fight for you - gefährliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt