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Aufgeregt laufen Kitty und ich am Flughafen vom Gate zum Ausgang. Wir können es kaum erwarten, Dad und Trina wieder zu sehen und ihnen all die tollen Sachen aus Korea zu zeigen. Margot ermahnt uns immer wieder, dass Grandma nicht hinterher komme, doch wir freuen uns viel zu sehr, um unseren Schritt zu verlangsamen.

Dad und Trina warten am Auto auf uns und ich umarme meinen Vater stürmisch. Er ist braun gebrannt und beginnt zu lachen. Ich umarme ihn so fest, dass er anfängt, nach Luft zu ringen, so sehr habe ich ihn vermisst. "Kein Grund mich zu erdrücken, Lara Jean!"

Auf dem Heimweg setzen wir Grandma ab. Kitty und Margot erzählen den ganzen Weg von unseren Erlebnissen und lassen Dad und Trina gar nicht zu Wort kommen. Ich dagegen schaue glücklich und entspannt aus dem Fenster. Ein breites Grinsen macht sich auf meinem Gesicht breit, als wir an Peters Haus vorbei fahren, denn morgen hat das lange Warten ein Ende. Ich werde ihn auf dem College besuchen!

"Du schaust ja wie ein Honigkuchenpferd", bemerkt Kitty.

"Morgen sehe ich Peter wieder. Ich besuche ihn auf dem Campus.", erzähle ich ihr stolz und fühle mich gleich erwachsener, weil ich selbst bald das College besuchen werde.

"Darf ich bitte mit kommen? Biiitteee?", fragt sie und packt ihr süßestes Lächeln aus, dem Dad in der Regel nichts abschlagen kann. Doch ich bin anders, ich bin abgehärtet.

"Nein, Kitty." Sie zieht einen Schmollmund und ignoriert mich den restlichen Tag.

Am nächsten Morgen überlege ich, was ich anziehen soll. Peter hat mich gestern Abend noch angerufen und mir von der Wohnheim-Party erzählt, auf die wir heute Abend gehen sollen. Ich bin total aufgeregt, meine erste Collage-Party! Aber ich kann mich nicht zwischen einer blauen Bluse mit Rüschen zu einem altrosanem Rock und dem kurzen Latzkleid, das ich in Korea gekauft habe mit einem gestreiftem Oberteil entscheiden. Letztendlich rufe ich Kitty, die mir direkt dazu die passenden Zöpfe flechtet. Sie findet das Latzkleid für die Party angemessener und ich weiß, dass sie Recht hat. Zufrieden betrachte ich mich ein letztes Mal im Spiegel und fange an meine Tasche zu packen. Als allererstes packe ich Peters Tigersocken ein, damit ich sie auch nicht vergesse.

Dad und Trina sitzen auf dem Sofa, sie hat ihre nackten Füße auf seinen Schoß gelegt und nippt an einem Glas Weißwein.

"Oh wow, da hat sich aber jemand raus geputzt.", sagt mein Dad bewundernd.

Ich lächle ihn dankend an. Er findet immer die richtigen Worte. Ob es daran liegt, dass er Frauenarzt ist?

"Lara Jean, was haben wir ausgemacht? Ich möchte es aus deinem Mund hören.", fragt er fordernd.

"Ich muss um eins daheim sein und darf keinen Alkohol trinken, weil ich noch fahren muss.", antworte ich automatisch.

Frauenarzt hin oder her, in erster Linie ist er immer noch Vater. Seit meinem letzten Alkohol-Unfall an Trinas Junggesellenabschied ist er besonders vorsichtig. Ich meine, ich habe vorher auch selten etwas getrunken und wenn, dann wusste er meistens nichts davon, aber jetzt bekommt er schon eine Anfall, wenn ich nur neben einer Weinflasche stehe.

Als ich auf den Parkplatz der UVA fahre, sehe ich Peter schon am anderen Ende auf mich warten und mein Herz macht einen Sprung. So schnell ich kann, steige ich aus dem Auto und renne auf ihn zu. Dabei hätte ich fast meine Tasche und damit sein Geschenk vergessen. Ich werfe mich in seine Arme.

"Whoa, Whoa, langsam Covey.". Ich habe Peter etwas überrumpelt. Glücklich schlinge ich meine Arme um ihn und drücke ihn ganz fest, dann gebe ich ihm einen langen Kuss.

"Ich habe dich vermisst.", gestehe ich und fahre ihm durch die Haare. Gott, sind die weich.

"Du wolltest ja unbedingt nach Korea fahren.", sagt er achselzuckend und ich gebe ihm einen leichten Klaps.

Will you still love me tomorrow?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt