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Nachdem Peter unser Essen bezahlt hat, machen wir uns auf den Weg zum Jahrmarkt. Der Parkplatz ist schon recht voll, aber nicht so voll wie vorgestern. Peter schließt sein Auto ab und greift nach meiner Hand. Mit meiner anderen, freien Hand spiele ich mit meiner neuen Kette. Aufgeregt sehe ich mich auf dem Jahrmarkt um. Solche Orte machen mich nervös, es gibt immer so viel zu entdecken. Lächelnd beobachtet Peter mein Treiben und drückt leicht meine Hand.

"Du bist süß, wenn du aufgeregt bist." Liebevoll gibt er mir einen Kuss auf die Wange. Ich schneide eine Grimasse und ziehe ihn zu einem Stand, wo es bunte Zuckerwatte gibt. Ich entscheide mich für die Zuckerwatte in blauer Farbe und beginne, die wolkenartige Masse in den Mund zu stopfen. Peter hat keine Lust auf Süßigkeiten und schaut stattdessen, ob er jemanden in der Menge kennt. Nach einer Weile winkt uns ein großer, muskulöser Junge zu und Peter zieht mich zu ihm.

"Hey Bro.", begrüßt er ihn mit einem Handschlag.

"Mensch Kavinsky. Ich hätte wissen müssen, dass du auch hier bist.", antwortet er und mustert mich von oben nach unten.

"Wer ist denn deine schöne Begleitung?, fragt er nun. Ich werde leicht rot und schaue auf den Boden. Besonders sexy sehe ich nicht aus mit meinem Mund voll Zuckerwatte.

"Das ist meine Freundin Lara Jean.", er wendet sich mir zu, "Lara Jean, das ist Phil, der Captain unseres Lacrosse-Teams an der UVA."

"Freut mich, Lara Jean." Ich erwidere seine freundliche Geste. Eine Weile unterhalten die zwei sich über das Training und ich halte mich aus ihrem Gespräch raus. Ich weiß sowieso nicht, wovon sie reden.

Plötzlich fällt mir ein, dass ich ganz vergessen habe, Peter für sein Geschenk auszufragen. Hoffentlich ergibt sich noch eine Möglichkeit heute Abend.

Phil verabschiedet sich wieder von Peter und geht zurück zu seinen Kumpels.

"Also Covey, worauf hast du Lust?", fragt er mich und schaut mir liebevoll in die Augen. Ich stelle mich auf die Zehenspitzen und gebe ihm einen Kuss.

"Darauf und auf Autoscooter.", antworte ich lächelnd und ziehe ihn in die Richtung des Autoscooters. Eine lange Schlange befindet sich vor dem Eingang und Peter meckert schon, dass er lieber sich erstmal wo anders anstellen würde, aber ich beharre auf das Warten. So sehe ich vielleicht heute die letzte Chance, ihn auszufragen.

"Sag mal, du weißt ja, das bald Margot Geburtstag hat. Was würdest du ihr eher schenken? Ein Flugticket, um sie zu besuchen oder einen Ausflug, den wir machen können, wenn sie hier ist?"

"Hm, vermutlich einen Ausflug, wenn sie da ist. Dann kann deine Familie auch mit. Außerdem sind die Tickets nach Schottland viel zu teuer." Stutzig sieht er mich an.

"Okay, also einen Ausflug. Und was für einen Ausflug würdest du ihr schenken?", bohre ich weiter.

"Mensch Covey, da fragst du mich was. Besonders gut kenne ich Margot nicht. Du kennst sie doch tausend mal besser."

Mist. "Na aber jetzt nehmen wir mal an, du bist Margot. Worüber würdest du dich freuen?"

Verdächtig mustert er mich eine Weile. Er scheint abzuwägen, ob ich andere Hintergrundgedanken habe oder nicht. Letztendlich scheint er zu beschließen, dass es wirklich um Margot geht und ich bin etwas erleichtert, weil eine weitere Ausrede habe ich so schnell nicht parat.

"Also ich persönlich würde mich glaube ich am meisten über ein Lacrosse Spiel der Colorado Mammoth freuen, ich wollte schon immer unbedingt zu einem Spiel von denen gehen. Aber ich denke nicht, dass das Margots Ding ist. Ansonsten ein Picknick in einem großen Park oder so, wo ihr euch mal richtig unterhalten könnt, wäre vielleicht eine gute Idee. Oder vielleicht ein Essen in einem besonders guten koranischen Restaurant?", überlegt er laut und schaut dabei in die Ferne.

Will you still love me tomorrow?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt