Selbst als sie kurz darauf das Auto vor einer kleinen hübschen Eisdiele parkte, schienen die Sieben von ihrem Traum noch sehr gerührt zu sein. Sie schwafelten blödes Zeug daher und schluchzten wie ein paar Memmen. Genervt schaltete sie den Motor aus und schenkte jedem einzelnen von ihnen einen Blick des absoluten Grauens.
"Könntet ihr aufhören so zu übertreiben? Es ist doch nur ein Traum, mehr nicht. Ihr seid allesamt voll peinlich", schimpfte sie und stieg aus. Sie konnte hören wie die Idioten heftig miteinander Diskutierten, mal wieder in der sonderbaren Sprache. Während Cassandra einen leeren Tisch ansteuerte und sich setzte, rätselte sie darüber, was für eine Sprache dies sein könnte. Kurz darauf stiegen auch die Sieben endlich aus und hatten sich, Gott sei Dank wieder unter Kontrolle. Allerdings sorgte deren Erscheinen für ziemlichen Trubel unter den Damen, die hier ebenfalls ein Eis genießen wollten. Es war unglaublich wie schnell so manche Frau ihren Verstand verlor, wenn sie einem Prachtkerl begegnete. Da es sich hier aber um sieben Prachtkerle auf einmal handelte, waren die Reaktionen der Frauen um so heftiger. Als sich die Sieben zu Cassandra an den Tisch setzten, begannen die Damen in der Nähe sofort radikal über sie zu lästern.
"Schaut euch nur dieses Flittchen an, für wen hält sie sich, dass sie gleich mit sieben Prinzen hofieren geht?", sagte eine der Frauen und Cassandra war darüber sehr verärgert. Doch da sie keinen Streit provozieren wollte und erst Recht nicht auf das Niveau der Dame niederfallen wollte, nahm sie die Karte mit den Eissorten an sich und studierte diese. Gerade als ihr der Gedanke kam, das es sowieso wieder ein Erdbeereis werden würde, gab es hinter ihr plötzlich ein lautes Krachen und die Frau, die sie eben noch als Flittchen betitelt hatte, kreischte entsetzt auf. Verwundert spähte Cassandra zu ihr und lachte sogleich lauthals los. Die Frau hatte sich mit ihrem gesamten Eis bekleckert und die leere Schüssel lag ihr auf dem Kopf wie eine Krone.
"Hast du das gesehen, die Schüssel flog von alleine auf meinem Kopf", schrie die Frau fassungslos ihre Freundin an, die völlig verwirrt nickte. Belustigt wandte sich Cassandra ihren Sieben Begleitern zu, die gerade wie dolle grinsten und irgendetwas von Karma tuschelten. Rasch bestellte sie für alle ein großes Erdbeereis und nachdem die Bedienung gegangen war, beschloss Cassandra das sie nun die jene sein würde, die Fragen stellte.
"Wie habt ihr euch alle eigentlich Kennengelernt?", wollte sie wissen.
"Oh das ist eine sehr lange Geschichte. Es ist so, das Daeon und ich eigentlich verbitterte Feinde waren. Ständig waren wir im Krieg miteinander. Doch dann wurden wir von dem Drachenfürsten Atraxas gefangen genommen. Glaube mir, ein Drachengefängnis ist das schlimmste aller Gefängnisse. Um dort zu entkommen, mussten wir zusammenarbeiten. Danach waren wir komischerweise Unzertrennlich. Ich hinterging sogar mein eigenes Volk als ich mich in die Dienste von Daeon stellte und ihn als meinen König anerkannte", erzählte Belial.
"Wie bitte? Ernsthaft jetzt, könntet ihr Mal aufhören mit euren Märchen? Ich will die Wahrheit hören", meinte Cassandra.
"Das ist die Wahrheit", meinte Belial.
"Er sagt wirklich die Wahrheit, ich gehöre dem gleichen Volk wie Belial an. Er ist der Sohn meines früheren Königs und er sollte für seinen Verrat bestraft werden. Es war meine Aufgabe dies zu tun. So genau weiß ich nicht mehr, wie es passieren konnte, aber ich schloss mich Daeon ebenfalls an", erzählte Azazel ohne eine Miene zu verziehen. Cassandra fand, das er ein guter Lügner war.
"Ich weiß noch genau wie es passiert ist. Du warst ein Großmaul hoch zehn und hast dich mit Cassy angelegt. Ihr beide habt gekämpft und sie hat dir ordentlich die Fresse poliert. Daeon hat dich aus Wut darüber, das du seine zukünftige Braut angegriffen hast, in die Kerker gesperrt. Dort hat Cassy dich öfters besucht und ihr seid Freunde geworden. Schlussendlich hast du Daeon den Treueschwur geleistet", sagte Belial und Azazel lief hochrot an vor Scham.
"Also ich bitte euch, bleibt doch jetzt mal Ernst", bat Cassandra und konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass sie Azazel jemals besiegen könnte.
"Wir sind völlig ernst und sprechen die Wahrheit. Soll ich dir erzählen wie es bei mir war? Nein warte, ich sage es einfach. Ich wurde von einer bösen Hexe in einem verzauberten Wald gefangen gehalten. Dank der Hexe konnte man mich eigentlich nicht sehen, aber als du und Daeon während einer Reise den Wald durchlaufen habt, konntet ihr es. Wir wurden schnell gute Freunde und dank deiner Hilfe konnte Daeon die böse Hexe besiegen. Endlich war ich frei und seitdem bin ich euer treuer Gefährte", sagte Jeremy und strahlte über das ganze Gesicht.
"Nur zu, macht weiter mit euren komischen Märchen", sagte sie abwinkend.
"Danach kam ich in euer Leben", berichtete Samuel und sogleich begann Daeon finster zu Grollen, sodass Samuel erbleichte und die anderen schallend lachten. Darüber war Cassandra nun sehr verwundert und es war schließlich Belial der ihr den Grund dafür erklärte.
"Kurz nachdem verkündet worden war, das du und Daeon heiraten werden, wurde Samuel vom Oberhaupt seines Stammes, der sein eigener Vater war, ausgeschickt um dich zu entführen. Der alte Sack wollte dich nämlich selbst zur Frau haben. Durch einem Trick war es Samuel tatsächlich gelungen dich zu Kidnappen. Daeon ist wortwörtlich ausgerastet und hat Samuel gejagt wie ein Bluthund. Als er dich und ihn fand, waren du und Samuel aber schon beste Freunde und nachdem der Vater von Samuel verstorben ist und er dessen Platz angenommen hatte, wurde zwischen Daeon und dem Stamm der Bären ein Bündnis geschlossen", erzählte er und Cassandra versuchte erst gar nicht diesen Unsinn zu hinterfragen. Warum war sie eigentlich ständig ein Bestandteil dieser aberwitzigen Geschichten? Nun flogen die Hände der Brüder in die Lüfte, so als würden sie in der Schule sitzen und sich Melden.
"Nur zu, sicherlich habt ihr auch noch ein Märchen zu erzählen", sagte sie genervt.
"Als wir dich trafen Cassy, waren wir noch ganz kleine Knaben die mit ihren Kräften nicht umgehen konnten. Lange Zeit waren wir eingesperrt gewesen und nach unserer Flucht wussten wir nicht einmal wie wir uns ernähren sollten. Irgendwie gelangten wir in das Königreich von Daeon, wo wir dir begegnet sind. Du warst die erste, die keine Angst vor uns hatte. Alle anderen haben uns gefürchtet, weil unser Feuer nicht zu kontrollieren war. Du gabst uns Essen und ein warmes Bett. Doch dann steckten wir aus Versehen das Schloss von Daeon in Brand. Er war ziemlich wütend darüber aber dir zuliebe hat er uns verziehen und akzeptierte uns", erzählten die Brüder und Cassandra schlug sich gegen die eigene Stirn.
"Seid ihr Autoren auf geheimer Mission? Sucht ihr nach neuen Ideen für eure verrückten Bücher? Jedenfalls könnt ihr mit dem Unsinn gewiss Geld verdienen. Man kann euch nicht einmal eine Normale Frage stellen, man bekommt immer eine Lüge serviert", schimpfte sie.
"Na schön, damit du dich besser fühlst, behaupten wir einfach mal, wir kennen uns alle von der Schule", meinte Belial und zufrieden nickte Cassandra. Es stillte zwar nicht ihren Wissensdurst, würde fürs Erste aber genügen müssen.
"Halt, Moment mal", rief Daeon dann plötzlich und er wirkte Schockiert.
"Was ist denn?", fragten alle im Chor.
"Wenn ich es genauer bedenke, seit ihr alle, außer Belial, nur wegen Cassy an meiner Seite", sagte er.
"Klar, jetzt erst kapiert? Ohne Cassy hättest du uns vermutlich schon gekillt bevor wir überhaupt die Chance gehabt hätten uns mit dir anzufreunden", meinte Gregor.
"Das hätte ich nicht getan", protestierte Daeon.
"Doch das hättest du, bevor du Cassy getroffen hast, warst du der wandelnde Wahnsinn. Du bist wegen jeder Kleinigkeit ausgerastet und hast oftmals ganze Städte zerstört nur, weil einer dich Blöd angesehen hat. Natürlich hast du auch heute noch Probleme, deinen Jähzorn zu zügeln, aber dank Cassy bist du zu einem Schmuse Tiger geworden", meinte Belial und lachte schallend über das entsetzte Gesicht, das Daeon nun zog.
"Lasst den Unsinn unser Eis kommt", schimpfte Cassandra und war froh, dass die sieben tatsächlich ihren Mund hielten, als die Bedienung das Eis servierte. Daeon fiel dann sofort über seinen Eisbecher her, während die anderen noch zögerten.
"Ihr könnt es ruhig essen, es ist kein Gift, schaut nur, der Saftsack von Daeon lebt auch noch", sagte Cassandra und zeigte zu Daeon der sich bei dem Wort Saftsack am Eis verschluckte und kräftig Husten musste.
"Sieht eher so aus als verreckt er gerade", meinte Jeremy.
"Alles gut Jungs, ich bin nur Schockiert über ihr Mundwerk. Ihr könnt es Essen", sagte Daeon unter mehrmaligem Husten und sah dann erbost zu Cassandra.
"Keine Ahnung was genau ein Saftsack ist aber sicherlich hast du mich gerade Beleidigt", schimpfte er und sie musste Schmunzeln. Zum Glück musste sie ihm keine Erklärung geben, denn nun probierten die anderen ihr Eis und bis auf die beiden Brüder, waren alle begeistert.
"Scheiße, verdammt nochmal das ist eisig Kalt", jammerte Gregor.
"Das ist ja widerlich, da geht mir die Flamme aus", röchelte George. Cassandra lachte und musste sich eingestehen, dass sie die Sieben mochte, obwohl sie alle eindeutig bescheuert waren. Nachdem das Eis alle - bis auf die Brüder - genossen hatten, stiegen sie wieder in den Van und machten sich auf den Weg in den Vergnügungspark. Allerdings war dieser gar nicht so leicht zu finden. Angeblich soll er auswärts der Stadt sein, doch Cassandra sah nur die Landstraße, die sie befuhren und dichte Wälder.
"Könntet ihr Mal das Navi einschalten, ich befürchte wir werden den Park sonst nicht finden", meinte sie, nachdem sie eine halbe Stunde lang quer durch die Gegend gefahren waren aber von einem Park weit und breit nichts zu sehen war.
"Was genau ist ein Navi?", fragte Jeremy und alle Sieben schauten sie verdutzt an.
"Stimmt, ich vergaß völlig, das ich hier mit Aliens im Auto sitze", schimpfte sie und holte während der Fahrt ihr Handy hervor. Sie versuchte die Straße im Blick zu behalten und dabei das Navi auf ihrem Handy zu bedienen. Leider fiel ihr das Handy aber runter und landete am Boden. Instinktiv bückte sie sich danach und vergaß völlig, dass sie fuhr. Daher bemerkte sie auch nicht, wie sie die Straßenseite wechselte und direkt auf einen großen Lastwagen zusteuerte. Sie sah auch nicht wie die Augen von Daeon rot aufleuchteten und mehrere Schatten wie aus dem nichts herbei flogen und den Lastwagen aus der Spur schoben. Dabei platzten jedoch die vorderen Reifen des Wagens und der Lkw geriet ins Schleudern. Doch die Schatten brachten das Gefährt wohlbehalten in einer Notfallbucht zum Stehen und verschwanden. Cassandra bekam ihr Handy zu fassen und richtete ihre Augen wieder auf die Straße, Von dem Vorfall hatte sie nichts mitbekommen und drückte Daeon stattdessen genervt ihr Handy in die Hand.
"Ein wenig wirst du dich damit wohl auskennen, öffne das Ding wo Navigationssystem draufsteht, gib die blöde Adresse vom Park ein und drücke auf Starten", sagte sie und als sie in den Rückspiegel sah, bemerkte sie verwundert den abseits stehenden und qualmenden Lastwagen. Der Fahrer stieg gerade aus und raufte sich fassungslos die Haare. Gerade als sie sich fragte, was dort wohl geschehen war, begannen die sechs hinter ihr, bestialisch zu Lachen. Was hatten die jetzt schon wieder für ein Problem?
"Das ist wirklich niedlich, nicht zu fassen, dass du Daeon auf deinem Handy hast", grölte Belial. Cassandra klappte der Mund weit auf und als sie zu Daeon blickte, starrte dieser fröhlich grinsend ihr Handy an.
"Ich wusste gar nicht, das du ein Foto von mir hast", sagte Daeon und er schien sich wie ein Kleinkind darüber zu freuen, das er die Ehre hatte, ihr Hintergrundbild zu sein. Cassandra war entsetzt. Tatsächlich war das Foto, wie er neben der Pappfigur von Thor stand ihr Hintergrund. Allerdings war es Sarah gewesen die es so eingestellt hatte und bisher war es Cassandra nicht in den Sinn gekommen dies zu ändern. Was sich nun rächte.
"Das hat nichts zu bedeuten, das war Sarah gewesen", rief sie und war bereits hochrot angelaufen.
"Ich habe auch eines von dir", sagte Daeon, holte sein Handy hervor und zeigte ihr das Display. Was sie darauf entdeckte, ließ sie völlig die Fassung verlieren. Der Arsch hatte tatsächlich ein Bild von ihr als Hintergrund, wo sie halbnackt in ihrem Bett lag und schlief!
"Wo zur Hölle hast du dieses Bild her?", schrie sie, fuhr auf den Seitenstreifen und legte eine so harte Vollbremsung hin, das die anderen hinten vor Schmerzen stöhnten. Daeon wäre vermutlich frontal gegen die Scheibe geknallt, wenn er nicht angeschnellt gewesen wäre. Vor Wutschnaubend sah Cassandra ihn bedrohlich an.
"Wo hast du dieses Bild her?", fragte sie nun leise, aber sehr bedrohlich klingend, so das alle Sieben einmal kräftig schlucken mussten.
"Du erinnerst dich vielleicht nicht mehr, das war am ersten Tag des Urlaubs, als du auf der Liege eingeschlafen bist und ich dich in dein Bett brachte", sagte Daeon und zuckte zusammen, als ihre Augen beinahe Funken sprühten.
"Ist das dein verdammter Ernst?", rief sie aufgebracht.
"Was ist daran so schlimm?", fragte er. Knurrend schnallte sich Cassandra ab und beugte sich bedrohlich zu ihm. Daeon verlor alle Farbe aus dem Gesicht, während die anderen sechs die Luft anhielten.
"Dir ist schon bewusst, dass ich da in meinem Bikini im Bett liege, SCHLAFEND?", fragte sie und schrie das letzte Wort.
"Das ist mir bewusst, aber was ist daran so schlimm. Glaube mir Baby, das Bild darf sich keiner unbestraft betrachten", sagte er, schien dabei aber nicht zu bemerken das seine bescheuerten Kumpels unverhohlen auf sein Handy gafften.
"Du verstehst, glaube ich nicht, worauf ich hinaus will. Verdammt, du blöder Arsch eines Affen, für wen hältst du dich eigentlich, dass du dich in meinem Zimmer aufhältst und von mir solche privaten Fotos machst", schrie sie ihn an.
"Du hast von mir auch ein Foto gemacht", versuchte Daeon sich zu wehren.
"Ha, das ist nicht zu vergleichen. Erstens warst du angezogen und nicht halb nackt, zweitens warst du in der Öffentlichkeit und nicht wie ich, in einem sehr, sehr privaten Moment. Noch dazu habe ich geschlafen", schrie sie.
"Das ist die Cassy, die ich kenne", flüsterte Belial begeistert.
"Genau wie früher, erbebt die Erde, wenn sie wütend wird", sagte Azazel.
"Seht euch mal Daeon an, dem geht gerade der Arsch auf Grundeis", flüstere Gregor.
"Beruhige dich Baby", bat Daeon und warf seinen Kumpels einen bösen Blick zu.
"Beruhigen? Ich beruhige mich gar nicht und hör auf mich Baby zu nennen. Ich bin weder dein Schätzchen, noch dein Baby und schon gar nicht deine FRAU", schrie sie, ergriff sein Handy und warf es im hohen Bogen aus dem Fenster. Daeon klappte der Mund weit auf, während die anderen sich nun beinahe bepinkelten vor Lachen.
"Aber Liebling du kannst doch nicht mein Handy einfach ...", begann Daeon, doch Cassandra unterbrach ihn mit einem rüden Knurren.
"Nenne mich noch einmal Liebling und ich verpasse dir so einen Haken das du zu Halloween, als Bruder von Quasimodo gehen kannst", zischte sie, startete den Motor und fuhr einfach weiter.
"Das ist wie in den guten alten Zeiten, unser guter Daeon wird von seinem Frauchen zur Sau gemacht", sagte Belial und die sechs dahinten hatten, eine menge Spaß. Erst als Daeon ihnen einen Blick zuwarf, vor dem Selbst der Teufel geflüchtet wäre, hielten sie still und es wurde gefährlich ruhig im Inneren des Autos.
"Kannst du Arsch jetzt mal endlich das Navi anschalten?", fauchte Cassandra und brach somit nach einigen Minuten das eiserne Schweigen. So schnell das man gar nicht gucken konnte hatte Daeon das Navi geöffnet, die Adresse eingegeben und das Handy in eine Halterung bei den Armaturen gesteckt. Nach einem betretenen Räuspern seinerseits, wurde es wieder ruhig im Auto.
"Entschuldige dich einfach bei ihr", flüsterte Belial nach einer Weile.
"Wie soll ich das denn anstellen?", flüsterte Daeon zurück.
"Wie hast du es denn früher gemacht?", fragte Belial flüsternd.
"Nach einem Kuss war meistens wieder alles gut", flüsterte Daeon.
"Dann tue es", flüsterte Belial.
"Bist du dir sicher?", fragte Daeon zweifelnd.
"Noch wütender wird sie schon nicht werden und falls doch, dann wie die Menschen zu sagen pflegen, Hals- und Beinbruch", flüsterte Belial und grinste schief.
"Was flüstert ihr da?", fragte Cassandra argwöhnisch und die beiden zuckten heftig zusammen.
"Ich überlegte gerade, wo ich auf die schnelle ein neues Handy herbekomme", antwortete Daeon.
"So ein Querschläger wie du, sollte lieber kein Handy besitzen", grummelte sie, was dafür sorgte, das sich die sechs auf der Rückbank wieder schlapp lachten.
"Wie ich sehe, bist du auch in deinem neuen Leben eine verdammte Zicke", entfuhr es Daeon.
"Wie bitte?", fragte Cassandra.
"Du hast schon richtig gehört", grummelte er.
"Sie haben ihr Ziel erreicht", ertönte eine Stimme aus dem Handy.
"Oh ja, das hat er, dieses Arschloch bringt mich an den Rand des Wahnsinns", fauchte Cassandra ihr Handy an und hielt den Wagen auf einem überfüllten Parkplatz der zum Vergnügungspark gehörte.
"Du wirst dich noch Wundern wie sehr die sogenannte Zicke dich missachten kann", sagte sie und stieg vor Wut schnaubend aus. Unter ohrenbetäubender Wucht schmetterte sie die Tür zu.
"Das ist dein Ende Daeon, sie ist noch genauso, wie früher, wenn sie zornig ist", sagte Jeremy.
"Du solltest froh sein, das sie nicht mehr ihre Kräfte hat, sonst würdest du jetzt am Boden liegen und Dreck fressen", sagte Azazel und grinste.
"Das ist doch lächerlich, was regt die sich so auf", knurrte Daeon und stieg nun ebenfalls aus. Genauso wie Cassandra, donnerte er die Tür heftig zu. Die sechs blieben im Auto und drückten sich die Nasen an den Scheiben platt, als sie beobachteten, wie Daeon seiner liebsten folgte.
"Ich fand es schon damals immer gruselig, wenn die beiden einen Streit hatten", sagte Samuel und erschauderte.
"Wisst ihr noch, als sie bei einem Streit ein halbes Dorf zerstört haben?", fragte Jeremy.
"Erinnere mich bloß nicht daran, das war so heftig", sagte Belial.
"Am Ende haben sie sich dann doch in den Armen gelegen und kamen Tagelang nicht mehr aus dem Bett heraus, aber Hauptsache sich unnötig aufregen und ein Dorf klein schlagen", meinte Samuel und rollte theatralisch mit seinen Augen.
"Ruhe jetzt, ich will sehen was passiert", meinte George und sie beobachteten, wie Daeon seine liebste einholte. Die beiden gestikulierten wild mit ihren Armen herum und stritten offenbar heftig miteinander. Dann, als es so aussah, als würden sie sich gleich gegenseitig umbringen wollen, packte Daeon sie plötzlich und zog sie schwungvoll zu sich heran.
"Tut er es?", fragte Belial aufgeregt.
"Er tut es!", riefen die sechs im Chor und johlten als Daeon seine liebste stürmisch Küsste.
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Die Braut des Schattens (1)
FantasiZusammen mit ihren Freunden führt Cassandra einen Club, der nicht nur für seine Musik, sondern auch für seine köstlichen Cocktails bekannt ist. Ihr Leben ist manchmal recht hektisch, doch im Großen und Ganzen ist sie zufrieden. Eines Abends bekommt...