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Vier Tage später war dann der Tag der Abreise gekommen. In den vier Tagen hatte Tori alles notwendige geklärt. Sie hatte sich eine kleine Zweiraumwohnung für den Monat organisiert und die wichtigsten Sachen zusammen gepackt. Da Stephan derzeit eh nichts zu tun hatte, bot er an sie und ihre Sachen nach Berlin zu fahren und sie hatte dankend angenommen. Nachdem der letzte Karton eingeladen war, verabschiedete sich Tori von Daniel, Mia, Paul und Heidi. Paul und Heidi hatten es sich nehmen lassen und waren extra noch einmal kurz vorbei gekommen. Mit dem Versprechen sich regelmäßig zu melden, stieg sie dann in Stephan's Wagen, welcher kurz darauf los fuhr. Irgendwie schon komisch, dachte Tori, vor nicht mal einen Monat waren wir schon mal gemeinsam unterwegs, doch da war noch alles in Ordnung. Aber das würde es hoffentlich auch bald wieder sein.

In Berlin angekommen fuhren sie direkt zu Tori's Übergangswohnung. Dort half Stephan ihr noch beim Hochtragen der drei Kisten und der Reisetasche, welche sie gepackt hatte. Da es schon später Nachmittag war verabschieden sie sich dann auch von einander und Stephan machte sich auf den Rückweg nach Köln. Etwas wehmütig sah Tori seinem Wagen nach. Am liebsten wäre sie mit ihm wieder zurück gefahren, schließlich war Köln ihr Zuhause. Doch sie musste das hier jetzt durchziehen – für Stephan und auch ein wenig für sich. Denn wenn sie jetzt einfach so zurück ging, dann würde die Interne vielleicht doch noch Beschwerde einreichen und das wollte sie auf jeden Fall verhindern. In diesem Zusammenhang fiel ein Sprichwort ein, welches ihr Vater gerne benutzt hatte wenn sie mal Angst vor etwas neuem hatte und lieber zum altbekannten zurück wollte: „AUGEN ZU UND DURCH!" Und genau das sagte sie sich jetzt in Gedanken selber und es beruhigte sie. Sie würde das schon schaffen!

Klar war sie Klaus dankbar für die Chance nähere Informationen zu besorgen, aber trotzdem hatte sie im Moment ein ungutes Gefühl als sie nun zwei Tage später vor ihrer neuen Dienststelle stand. Keiner der Kollegen, sowohl in Köln als auch in Berlin, wusste über den genaueren Grund ihres Wechsels Bescheid, dafür hatte Klaus gesorgt. Und nun war sie hier und hoffte die Wahrheit über die Anschuldigung gegen Stephan herauszufinden. Sie musste einfach etwas herausfinden, sonst würde Stephan seinen Job endgültig verlieren und das würde ihm komplett den Boden unter den Füßen wegziehen, das wusste sie. Daher stand sie nun hier in Berlin vor ihrer neuen Dienststelle auf Zeit. Nach kurzem Zögern betrat sie das Gebäude und meldete sich am Empfang. Dort wurde sie von einer jungen Beamten begrüßt und diese begleitet sie, nach einem kurzen Telefonat, zum Büro des DGL's. Vor der Tür verabschiedete sich die junge Beamtin von Tori und diese klopfte an die Tür. Nachdem sie aus dem Inneren des Raumes ein „Herein" vernommen hatte, öffnete sie diese und trat ein. Es war ein kleines Büro mit einem großen Schreibtisch, hinter welchem der DGL in einem Bürostuhl saß. Als Tori eintrat, erhob er sich und kam um den Schreibtisch herum. „Guten Tag. Sie müssen Victoria Beck sein", begrüßte er sie und reichte ihr die Hand. Sie ergriff diese und antwortete: „Ja genau die bin ich. Guten Tag." Er wies mit einer Hand auf einen Stuhl vor dem Schreibtisch und ließ sich selbst wieder hinter seinem Schreibtisch nieder. „Ich habe bereits von meinem Kollegen Wiebel aus Köln gehört, worum es geht. Wie mit dem Kollegen besprochen, weiß ansonsten niemand Bescheid. Wenn es okay für Sie ist, dann würde ich sie gerne ab morgen in den regulären Dienst mit einplanen." „Das klingt gut. Je schneller es losgehen kann, desto besser." „Falls sie dann noch Fragen haben oder ein Problem auftreten sollte, dann können sie sich gerne immer an mich wenden" „Danke und falls es was geben sollte, sage ich Bescheid." „Gut, dann würde ich sie gerne für die Frühschicht mit dem Kollegen Burmeister einteilen. Kommen Sie ,ich stell Sie den Kollegen vor." Daraufhin erhob er sich wieder und verließ zusammen mit Tori das Büro. Zu zweit machen sie sich auf den Weg zu dem Aufenthaltsraum und betraten diesen. Fast sofort verstummten die Gespräche der anwesenden Beamten und alle Blicke richteten sich auf den DGL und Tori. „Leute alle mal hergehört. Das hier ist unsere neue Kollegin Victoria Beck. Sie wird uns ab morgen unterstützen", stellte er sie vor. „Hallo", grüßte Tori. „Marc! Ich habe Tori und dich für die Frühschicht morgen eingeteilt. Bitte zeig ihr alles und falls was ist, wisst ihr ja wo mein Büro ist." Mit diesem Satz verabschiedete er sich und verschwand wieder. Der angesprochene Beamte hatte sich erhoben un dkam nun auf Tori zu. „Hallo Victoria, ich bin Marc", stellte er sich noch einmal persönlich vor. „Hallo Marc. Auf gute Zusammenarbeit." „Komm ich stell dir mal die anderen vor", sagte er und führte sie zu dem Tisch an dem viele der Beamten saßen und gemütlich Kaffee tranken. Schnell hatten sich alle vorgestellt und das Gefrage begann. Klar wollten die neuen Kollegen wissen wo Tori herkam und was sie hier her verschlagen hatte. Tori hatte gewusst dass das kommen würde und hatte sich bereits eine Geschichte überlegt. Daher spulte sie nun diese Geschichte ab: „Ich komme eigentlich aus Mecklenburg-Vorpommern. Nach der Ausbildung hat es mich nach Köln verschlagen. Dort habe ich jetzt ein gutes Jahr gearbeitet und nun die Chance bekommen hier bei euch anzufangen."„Da biste ja schon ganz schön rum gekommen", meinte der Beamte rechts neben ihr. Er hatte sich vorhin als Erik Freimann vorgestellt.„So ist es", sagte sie und lächelte ihn an. Sie unterhielten sich noch kurz, dann machten sich die einen auf den Weg zu den Streifenwagen. Die anderen ging in ihre Büros um Berichte und Anzeigen zu schreiben. So verblieben nur noch Marc und Tori zurück. „Komm ich zeig dir mal die Dienststelle", meinte Marc und so machten sie sich auf den Weg. Zu erst führte sie der Weg zu den Umkleiden, dann weiter zur Waffenkammer und zu den Büros. Da auch Marc noch ein paar Berichte schreiben musste, verabschiedete er sich von Tori. Daraufhin machte sie sich auf den Weg zu ihrer Wohnung auf Zeit.

Freundschaft auf dem PrüfstandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt