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Nach Dienstschluss machte sich Tori direkt auf den Weg ins Fitnessstudio. Sie musste sich jetzt abreagieren und runter kommen und deshalb hatte sie beschlossen eine extra Trainingsrunde einzulegen. Für solche Fälle hatte sie immer Ersatzsachen in ihrem Spint, welche sie auch direkt mitgenommen hatte. Im Fitnessstudio angekommen zog sie sich um und legte dann los. Sie startete eine ihrer Playlist's und begann mit dem Aufwärmen. Nachdem sie sich aufgewärmt hatte, begann sie zu tanzen. Sie versuchte es zumindest. Egal wie oft sie es versuchte, aber sie konnte sich einfach nicht konzentrieren. Daher beschloss sie wenigstens ein wenig Konditions - und Krafttraining zu machen. Nach einer guten halben Stunde merkte sie das die Übungen Wirkung zeigte und sie langsam ruhiger wurde. Zwar waren die Probleme nicht weg, doch jetzt mit einem halbwegs klaren Kopf ließ es sich besse rdenken. So in Gedanken und in den Übungen vertieft merkte Tori nicht das sie bereits seit einigen Minuten beobachtet wurde.

Kopfschüttelnd sah Sören seiner Kollegin hinter her. Irgendetwas stimmte nicht, das hatte während der gesamten Schicht gemerkt. Doch Tori hatte nicht darüber reden wollen. Sören stand immer noch auf dem Flur der Dienststelle und sah Tori hinter her, als Jenny und Mark sich zu ihm gesellten. „Schicker Flur, nicht?", meinte Mark und sah seinen Freund und Kollegen belustigt an. Dieser zuckte kurz zusammen und drehte sich dann zu den beiden um. „Mhh?" Anscheinend hatte Sören überhaupt nicht zu gehört und sah nun überrascht und etwas verwirrt drein. „Mensch Sören, was ist los? Du stehst hier in der Gegend rum und starrst Löcher in die Luft", erkundigte sich nun eine belustigte Jenny. Ohne große Umschweife kam Sören zur Sache: „Es geht um Tori."„Was ist mit ihr?", fragte Mark überrascht. „Das weiß ich leider auch nicht so genau, aber sie war die ganze Schicht über so merkwürdig." „Wie merkwürdig?", harkte Jenny nach. „Na ja, wir haben vor dem eigentlichen Dienstbeginn noch im Aufenthaltsraum zusammen gesessen und gequatscht. Dann hat sie einen Anruf bekommen. Es schien nichts erfreuliches zu sein. Nach diesem Telefonat wirkte sie verunsichert und in sich gekehrt. Ich hab sie gefragt ob sie drüber reden will, doch sie hat abgelehnt. Und zu guter Letzt ist sie nach Dienstschluss fast fluchtartig verschwunden", schloss Sören seine Ausführungen. Auch Jenny und Mark fanden es komisch, doch was sollten sie machen. Sie mussten jetzt einfach abwarten und vielleicht ergab sich ja morgen die Chance mit Tori zu reden. Da Jenny noch mit Paulina verabredet war, verabschiedete sie sich von den beiden Jungs und machte sich auf den Weg zu den Umkleiden. Dort wartete Paulina schon auf sie. Zusammen machten sie sich, nach dem Umziehen, auf den Weg ins nahe liegende Fitnessstudio. Die beiden Beamtinnen trainierten mindestens einmal in der Woche zusammen um sich für ihren Beruf fit zuhalten. Nachdem sich beide ihre Sportsachen angezogen hatten, machten sie sich auf den Weg zum Kraftraum. Dabei kamen sie auch an dem großen Saal mit den Spiegeln vorbei, in denen meist Tanz- oder Zumbastunden gegeben wurden. Beim genaueren Hinsehen entdeckte Paulina Tori, welche gerade einen Spagat machte. Paulina machte ihre Freundin auf die junge Kollegin aufmerksam und so sahen sie ihr ein paar Minuten zu, bevor sie sich bemerkbar machten. Überrascht sah Tori auf. „Oh, hey ihr Beiden", begrüßte sie ihre beiden Kolleginnen. Tori schnappte sich ein Handtuch aus ihrer Tasche, wischte sich kurz übers Gesicht und legte es sich dann um den Hals. Währenddessen kamen Paulina und Jenny aufi hre Kollegin zu. „Alles okay bei dir?", fragte Paulina. „Geht so", antwortete Tori, seufzte und ließ sich auf eine nahe stehende Bank nieder. „Was ist denn los?", fragte Jenny besorgt nach. Irgendetwas bedrückte ihre junge Kollegin. „Das ist kompliziert", versuchte Tori es ab zu tun. Doch es half nichts, sondern bestärkte Jenny und Paulina nur in ihrem Vorhaben. Deshalb ließ Paulina sich neben Victoria nieder und sagte: „Ach was. So kompliziert kann's doch gar nicht sein. Also was ist los?" Tori seufzte noch einmal und begann dann zu berichten: „Ein guter Freund von mir steckt in Schwierigkeiten. Das Ganze wird so langsam immer komplizierten", erklärte sie. „Ein guter Freund also?", Jenny zwinkerte ihr wissend zu. „Ja ein guter Freund, nicht mehr und nicht weniger."„Was ist denn das Problem? Können wir dir vielleicht irgendwie helfen?", erkundigte sich Paulina. „Danke für das Angebot, aber es gibt nichts was ihr oder ich im Moment tun können." „Na ja, eine Sache können wir doch tun", begann Jenny und sah zu Paulina hinüber. Die nickte und fuhr dann fort: „Dich auf andere Gedanken bringen. Hast du Lust mit uns noch ein bisschen zu trainieren?" Tori sah von Paulina zu Jenny und wieder zurück und dachte kurz über den Vorschlag nach. Warum eigentlich nicht? Ein wenig Ablenkung würdei hr bestimmt gut tun. „Sehr gerne." „Gut dann mal los", meinte Jenny. Tori schnappte sich ihre Sachen und folgte ihren beiden Kolleginnen in den Kraftbereich des Fitnessstudios. Dort absolvierten die drei die verschiedensten Übungen mit viel Spaß und guter Laune. Am Ende waren sie zwar alle drei geschafft, aber auch glücklich. Tori stellte zufrieden fest, das sie das Training wirklich auf andere Gedanken gebracht hatte. Vielleicht gelang es ihr nun einen Anhaltspunkt für ihre weiteren Ermittlungen zu finden. Zufrieden und glücklich machte sie sich, nach der Verabschiedung von ihren zwei Kolleginnen, auf den Heimweg. Dort angekommen machte sie sich einen Salat mit Putenstreifen zum Abendbrot. Während des Essen wählte sie Klaus' Nummer um noch einmal in Ruhe mit ihm zu Sprechen. Nach dem dritten Klingeln ging der Polizeihauptkommissar an sein Handy. So wie er klang hatte er ihren Anruf bereits erwartet.

Freundschaft auf dem PrüfstandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt