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Kai-Uwe hatte Victoria vor ihrer Haustür abgesetzt und nun saß sie in ihrer Wohnung. Enttäuscht hatte sie sich auf ihr Bett geschmissen und hing nun ihren Gedanken nach. Sie hatte so sehr gehofft, das sie das Gespräch mit Thomas Michels weiterbringen würde. Doch das war nicht passiert. Sie war immer noch keinen Schritt weiter. So konnte es nicht weitergehen. Wenn sie nicht bald irgendetwas heraus fand musste Stephan noch länger im Gefängnis auf seine Verhandlung warten. Und das wollte sie auf jeden Fall vermeiden. Doch was sollte sie jetzt machen? Wie sollte sie weiter vorgehen. Während sie ihren Kopf noch immer unter dem Kissen versteckte, tastete sie nach ihrem Handy. Als sie es neben sich gefunden hatte, schob sie das Kissen zur Seite und richtete sich ein kleines Stück auf. Gezielt suchte sie im Handy nach Klaus' Nummer und wählte diese. Es tute einmal und noch einmal, doch schlussendlich ging wieder nur die Mailbox ran. Mist, dachte sie. Ein ungutes Gefühl machte sich in ihr breit. Irgendetwas lief hier definitiv falsch. Nur was? Um einen halbwegs klaren Kopf zu bekommen, beschloss sie eine Runde Joggen zu gehen. Also erhob sie sich und zog sich ihre Laufsachen an. Dann schnappte sie sich noch ihren MP3-PLAYER, steckte sich die Kopfhörer in die Ohren, verließ die Wohnung und lief dann los. Sie hatte sich für die große Runde entschieden, welche durch den nahe liegenden Park führte. Mit der Zeit merkte sie wie sie langsam ruhiger wurde, jedoch ließen sich nicht alle schlechten Gedanken vertreiben. Nur noch ein kleines Stück, dann würde sie umdrehen und nach Hause zurück, beschloss sie. Doch bevor sie um die nächste Kurve lief, stoppte sie. War das nicht gerade der DGL?, fragte sie sich. Sie schaltete ihren MP3-PLAYER aus und behielt dabei immer den Mann, welchen sie für den DGL hielt, im Auge. Immer wieder sah sich dieser verstohlen um, so als wollte er sichergehen nicht beobachtet zu werden. Dieses Verhalten machte Tori erst recht neugierig, weshalb sie ihm kurz entschlossen folgte. Vorsichtig und so leise wie möglich folgte sie dem Mann. Dieser ließ sich nach ein paar Metern auf eine der Parkbänke nieder und schien auf irgendetwas zu warten. Damit er sie nicht sah, versteckte Tori sich hinter mehreren Sträuchern in der Nähe der Parkbank. Von hier aus musterte sie den Mann noch einmal genauer und stellte fest das es tatsächlich ihr DGL war. Ungeduldig wippte er mit seinem linken Bein auf und ab. Egal auf wen oder was er gerade wartete, er schien nervös. Nun näherte sich ein zweiter Mann und ließ sich neben dem DGL auf der Parkbank nieder. Schnell zückte Tori ihr Handy und schoss ein Foto von den beiden Männern. Auch wenn es im Moment so aussah, als würden die beiden nichts voneinander wissen wollten, wollte Tori auf Nummer sicher gehen. Vielleicht half das Foto Kai-Uwe ja bei seinen Recherchen weiter. Unsicher und zugleich neugierig beobachtete sie die beiden Männer. Diese besahen sich die Umgebung, so als würden sie die Umgebung kontrollieren. Vielleicht hatte der DGL doch auf diesen Typen gewartet. Gerade als Tori die Hoffnung aufgeben wollte, das die beiden miteinander redeten, begann der DGL zu sprechen: „Du bist spät." Tori hatte immer noch ihr Handy in der Hand und startete nun die Aufnahmefunktion. Sie wollte sicher gehen, das ihr nichts entging. Schnell konzentrierte sie sich wieder auf das Gespräch vor ihr. „Ich weiß, aber ich musste noch telefonieren", erklärte der andere Mann. „Und was liegt an? Irgendetwas neues?"

„Alles nach Plan. Wie läuft's mit der Kleinen?"

Tori runzelte die Stirn. Das Gespräch verlief komisch und sie hatte das Gefühl den gesprochenen Code nicht zu kennen.

„Noch läuft's nach Plan, doch wenn wir nicht aufpassen, kommt sie uns noch auf die Schliche."

„Dann darf sie das eben nicht."

„Das sagst du so. Hast du auch noch einen Tipp wie ich das verhindere?", fragte der DGL sarkastisch.

„Dir wird schon was einfallen und wenn nicht auf die eine Tour dann eben auf die andere", meinte der andere sachlich. Bedeutete das etwa........ Tori schluckte. Sie musste unbedingt raus bekommen über welche Person die beiden sprachen und sie schützen, denn das hörte sich wirklich nicht gut an. Eher wie eine Drohung. Das sah der DGL anscheinend auch so, doch es schien ihn nicht zu stören: „Vielleicht sollte ich das machen, doch das würde ihm sicher nicht gefallen."

Freundschaft auf dem PrüfstandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt