Der Bruder meiner besten Freundin

Nervige Schwester

Ash

Aufgewühlt fahre ich mir mit den Fingern durch die Haare. Mein Blick schweift durch die Menge und bleibt bei einer bestimmten Person stehen.

„Hey, Alter.“ er klopft mir auf die Schulter und grinst mich breit an.

Genervt verdrehe ich meine Augen und suche weiterhin braune Haare und die wunderschönsten braunen Augen, die ich je gesehen habe.

„Ich wollte mit dir reden.“ mit einem noch breiteren grinsen stellt er sich vor mich und versperrt mir die Sicht.

„Was willst du Mann?“ fahre ich ihn an und schiebe ihn zur Seite. „Ich habe gerade keine Zeit für pisser wie dich.“

„Es geht um Chelsea.“

Ich halte in der Bewegung inne und sehe ihn an. Zähne zusammen beißend versuche ich mich zu beruhigen und mich auf ihn zu konzentrieren.

„Was?“ frage ich.

„Das zwischen mir und ihr... das ist nichts festes. Wir sind nicht zusammen.“ auf seinem Gesicht sind Grübchen zu erkennen, die wohl jedes Mädchen zum dahin schmelzen bringen. Jedes Mädchen, eingeschlossen von Chelsea. „Seit der Party haben wir nicht mehr miteinander geschlafen.“

„Warum sagst du mir das?“

„Weil ich weiß, was du für sie fühlst und ich weiß, was sie für dich fühlt.“ sein Lächeln zerfällt und ein ernster Ausdruck huscht über seine Züge. „Das zwischen uns ist vorbei. Sie liebt mich nicht. Würde ich nicht wissen was sie fühlt, dann wäre ich auf keinen Fall zurück gedrehten. Sie ist ein tolles Mädchen und sie verdient auch etwas tolles, also verletze sie nicht.“

„Was bedeutet das?“

„Tja, man. Das musst du wohl selbst herausfinden.“ Schulter zuckend kehrt er mir den Rücken zu und rennt auf den Pool zu, nur um am Ende mit einem lauten Schrei reinzuspringen.

„Also besteht eine Chance, dass sie mich mag.“ mit neuer Energie suche ich die Menge erneut nach braunen Haaren ab. Doch es haben echt zu viele Menschen diese Haarefarbe.

„Wen suchst du?“ Logan steht mit verschrenkten Armen neben mir und lässt mich zusammen zucken.

„Seit wann stehst du schon hier?“

„Seitdem Noah sagte: 'Seit der Party haben wir nicht mehr miteinander geschlafen.' damit meinte er wohl meine Party.“ mir neutralem Gesichtsausdruck sieht er in Richtung Bar. „Du bist so dumm Mann.“ er schüttelt den Kopf und sieht mich schräg an. „Die kleine steht auf dich und du erkennst es nicht. Jetzt hast du die scheiße. Sie ist verletzt und kippt sich ein Glas nach dem anderen in den Rachen.“

„Was?“ Ich stehe heute echt auf der Leitung.

Logan sieht zur Bar und seufzt laut auf.

„Ich bin bei Fabi, wenn du mich suchst.“

Verwirrt laufe ich zur provisorischen Bar und halte bei dem Anblick die Luft an.

Chelsea hängt über der Theke, mit einem halbvollen Glas in der Hand. In der anderen, freien Hand, hält sie eine Limette hoch. Sie wippt im Tak der Musik ihre Kopf und singt laut mit. Das Mädchen neben ihr sieht auch nicht gerade besser aus. Mit einer Jackyflasche hüpft sie herum und feuert Chelsea an.

„Gib mir mehr.“ Chelsea hält dem Mädchen ihr Glas hin und stolpert fast über ihre eigenen Beine, als sie zu ihr rüber läuft. „Ich will mehr.“

„Hier.“ das Mädchen gibt Chelsea die ganze Flasche und nimmt ihr das Glas ab.

„I Love you.“ sie zieht das you in die Länge und kicherte zum Ende hin. „Wir müssen öfter zusammen abhängen. Du bist richtig cool.“

„Chelsea.“ rufe ich ihren Namen.

Sie dreht sich zu mir herum und schwankt etwas nach hinten. Sie schüttelt mehrmals ihren Kopf und versucht wieder den richtigen Halt zu finden.

„Wer hat mich gerufen?“ verwirrt kneift sie ihre Augen zusammen und guckt in die Menge. „Hat mich jemand gerufen?“ fragt sie das Mädchen neben sich.

Sie dreht Chelsea in meine Richtung und zeigt auf mich. Sie flüstert ihr noch etwas ins Ohr, bevor sie schnell einen Abgang macht und mich mit Chelsea alleine lässt.

„Was machst du da?“ rufe ich und laufe auf sie zu.

„Bleib stehen.“ kreischt sie und geht ein paar Schritte zurück. „Komm nicht näher.“

„Chelsea.“ sage ich verletzt ihren Namen. „Das vorhin... ich wollte dich nicht verletzen. Wirklich nicht.“ langsam nähere ich mich ihr. „Ich war nur... ich hätte nicht erwartet, dass du mich sowas fragst.“ ich lege meine Hand auf ihre Wange und streiche mit meinem Daumen über diese. „Ich... ich hasse dich nicht. Ich mag dich. Ich mag dich sogar sehr.“

Ich weiß, dass sie sich morgen wahrscheinlich nicht mehr an meine Worte erinnern kann, aber ich möchte es ihr dennoch sagen. Ihr erzählen was ich für sie fühle.

„Ich mochte dich schon seitdem wir Kinder waren. Du hast nie ein Blatt vor dem Mund genommen. Du hast mir immer deine Meinung gesagt. Ich habe meinen Kopf nicht geschüttelt, weil ich dich hasse. Chelsea, all die Jahre habe ich dich geliebt und das tue ich immer noch.“

„Du liebst mich?“ flüstert sie und lehnt sich gegen meine Hand.

„Ja, ich liebe dich.“

„Ich liebe... “

„Was macht ihr denn hier? Kommt endlich ins Wasser ihr Spaßbremsen.“ Alea kommt zu uns geeilt und zerrt an meinem Arm. Ihre leichte Alkoholfahne schlägt mir entgegen.

„Verdammt Alea.“ fauche ich sie an. „Verpiss dich.“

Unser Ash liiiiiiieeeeeebt Chelsea... aber was wollte sie ihm sagen?

Ich liebe... Essen? Alkohol? Cupcakes?

Tja, alle ist möglich.